Schaltnetzteile sind Glückssache

Marcel, HB9EXE, steht vor der Anschaffung eines neuen Netzteils und fragt mich in einer E-Mail, welches ich denn kaufen würde. Das hier, oder das da.

Ehrlich gesagt, würde ich mir das kaufen, das mir optisch besser gefällt :-)

Denn diese Schaltnetzteile sind im Grunde alle mehr oder weniger gleich aufgebaut und ein Kauf ist reine Glückssache. Man könnte genausogut die Inserate an die Wand kleben und einen Dartpfeil werfen.

Trotzdem lohnt es sich vielleicht, ein paar grundsätzliche Überlegungen anzustellen:

1. Lästig sind Ventilatoren-Geräusche. Das Netzteil sollte möglichst ruhig sein und nicht die schwachen DX-Verbindungen stören. Das spricht für grosse Lüfter auf der Rückseite. Und es spricht für grosse und schwere Netzteile. Die haben mehr Kühlfläche, der Ventilator muss sich weniger anstrengen und pfeift nicht dauernd aus dem letzten Loch.  Auch ein Temperatur gesteuerter Lüfter ist von Vorteil, der erst bei höherer Belastung einsetzt. Leider ist auch die Qualität des Ventilators von Bedeutung und diese ist bei der Wahl im Katalog kaum zu erkennen. Schließlich ist es meiner Ansicht nach auch von Vorteil, das Netzteil überdimensioniert zu kaufen. Also zum Beispiel ein 50A Teil, wenn man nur 25A benötigt. Reserven bedeuten, dass sich das Gerät weniger erwärmt und sich der Lüfter weniger anstrengen muss.

2. Alle Schaltnetzteile stören. Und nach dem Gesetz von Murphy meistens gerade auf der Frequenz, auf der man funken will. Einige stören etwas mehr, andere weniger, doch das ist aus dem Katalog auch nicht ersichtlich. Hat das Gerät einen Regler, mit dem man ein eventuell auftretendes Störsignal in der Frequenz verschieben kann, ist das von Vorteil. Allerdings frage ich mich, ob der Hersteller in diesem Fall nicht sein Gerät etwas “nachsichtiger” entstört hat. Wie gesagt: Der Kauf von Schaltnetzteilen ist Glückssache.

Soweit die technischen Aspekte. Aber es gibt noch einen anderen wichtigen Punkt:

Deutsche Händler sind oft wenig Kunden orientiert. Man hat zuweilen den Eindruck, der Kunde störe mit seiner Bestellung. Da wird geschummelt (z.B. bezüglich Lieferfrist), das Telefon wird nicht abgenommen und wenn, dann tönt es mit mürrischer Stimme: “Müller”, und Emails werden nicht beantwortet oder erst mit Verzögerung oder nach dem dritten Anlauf. Ganz im Gegensatz zu Händlern in Fernost oder USA, wo der Kunde noch König ist. Einige deutsche Händler haben einen grottenschlechten Ruf, aber ihr werdet sicher verstehen, dass ich hier keine Namen nennen will. Gute Erfahrungen habe ich bisher mit Wimo und Radau gemacht. Sie waren freundlich und speditiv und hielten, was sie versprachen. Es gibt aber sicher noch viele andere gute Lieferanten in Deutschland. Glücksache eben. Hört euch ein wenig um.

Zugegeben, auch gewisse Schweizer Händler sind nicht gerade sehr kommunikativ und speditiv. Und dazu noch oft punkto Preis kaum konkurrenzfähig.

73 de Anton

Bild: von Pascal, HB9EXA

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