Tagesarchiv: 4. März 2011

Eine Sparlampe wird geschlachtet

Die Idee Glühlampen zu verbieten und den Konsumenten Sparlampen aufzuzwingen war ein Beamtenfurz der Sonderklasse. Nebst dem Quecksilber, dem schlechten Licht, dem hohen Preis und einem falschen Lebensdauer-Versprechen haben die sogenannten Sparlampen für uns Funkamateure noch eine weitere negative Überraschung bereit: Sie strahlen nicht nur Licht aus, sondern auch Hochfrequenz über ein breites Spektrum. Sparlampen sind veritable Störsender.

Aber hinter jedem Problem verbirgt sich auch eine Chance. Heute habe ich eine solche Sparlampe, made in China, auseinandergenommen. Das Kunststoffgehäuse, notabene ein Erdölprodukt, ist mit Schnappverschlüssen versehen. Enweg, versteht sich, auseinandernehmen ist nicht vorgesenen. Doch eine kräftige Drehung löst das Problem. Die Lampe zerfällt in drei Teile. Teil 1, die Leuchtstoffröhre entsorgen wir im Sondermüll, Teil 2, die Lampenfassung heben wir auf. Vielleicht möchten wir einmal etwas bauen, das in eine Lampenfassung passt. Teil 3, die Elektronik nehmen wir genauer unter die Lupe, bzw. unter den Lötkolben. Erstaunlich wie viele Teile in so einer Sparlampe stecken:

Die Nullohmwiderstände habe ich natürlich auf der Leiterplatte gelassen. Ohne diese komme ich auf 26 Teile. Eine kleine Schatzkammer für den Bastler. Da sind unter anderem fünf Dioden 1N4007, verschiedene Kondensatoren in Hochvoltausführung, ein Ferritkern hoher Permeabilität und zwei Transistoren E13003 zu finden. Mit ein paar Sparlampen könnte man sicher einen Empfänger oder einen Sender bauen. Ich bin schon gespannt auf die nächste, die zum Schlachten bereits auf dem Tisch liegt. Dieses mal ein anderes Fabrikat.

Für etwas anderes als zum Auseinandernehmen sind die Dinger ja nicht zu gebrauchen :-)

73 de Anton