Tagesarchiv: 20. Juni 2011

Fundgrube

Da hat man einen alten Icom IC-735 gekauft, kaum gebraucht und auch nach mehr als zwanzig Jahren fast wie neu. Doch der vorherige Besitzer hat ihn nur für SSB verwendet und  deshalb nicht mit dem optionalen Keyer nachgerüstet. Bei Icom ist das Teil leider nicht mehr zu bekommen.

Oder dieser alte FT-790R2 im Schrank. Wenn der einen Subtone-Encoder hätte, könnte man ihn für den Relaisbetrieb nutzen. Doch das Teil ist bei Yaesu schon längst vergriffen.

Bevor wir die alten Geräte , die uns lange Jahre gedient haben, auf dem Flohmarkt entsorgen, könnten wir mal hier vorbeischauen. Ich hab’s zwar (noch) nicht ausprobiert, aber wenn die Firma hält, was sie verspricht, sind wir “gerettet”.

Der TS-590 scheint ein Renner zu sein. Trotzdem ist er nicht frei von Problemen. Das ist normal und in der Anlaufphase fast bei allen Geräten so. Das letzte Debuging findet beim Kunden statt. Selbst Schuld wer immer das neuste haben muss ;-) Hilfe liefern diverse Diskussionsgruppen, zum Beispiel bei Yahoo. Dies und anderes zum TS-590 findet man hier.

Apropos: ich habe einen Funkkollegen, der immer wieder versucht, mich und andere zu überzeugen neue Geräte zu kaufen und auszuprobieren. Selber hält er sich aber vornehm zurück. Keine schlechte Strategie. Doch ohne die Technophilen würden neue Geräte nie auf den Markt kommen. Einer muss der Erste sein.

73 de Anton

Bild: der Leuchtturm von Dueodde, Bornholm. Hinter der Sanddüne sieht er recht manierlich aus. Will man aber auf die Aussichtsplattform, gilt es, 196 Treppenstufen zu bewältigen.

Erbt der IC-7410 die Probleme seines Vorgängers?

Hoffen wir, dass der neue IC-7410 nicht die Macken seines Vorgängers erbt. Icom hat die Tendenz, wie übrigens auch Yaesu, Designfehler zu verschleppen. Beim IC-7400, der in den USA als IC-746Pro verkauft wurde, waren es vorallem drei Probleme, die die Freude trübten und nie richtig behoben wurden:

1. Der plötzliche Tod des Senders, verursacht durch IC-151, einem µPC1678G. Vorallem FM mit voller Leistung scheint sein Ableben zu beschleunigen. ICOM behauptete zwar, der Grund dafür sei statische Elektrizität am Antenneneingang, doch die Erfahrung einiger OM’s lässt eher darauf schliessen, dass der IC im Betrieb überhizt wird. OZ2M hat dieses Problem und dessen Abhilfe analysiert.

2. Probleme mit der ALC, ebenfalls in OZ2M’s Artikel zu finden. Die ALC kontrolliert die Ausgangsleistung des Senders. Und genau damit scheint auch der neue IC-7410 ein Problem zu haben, wenn man den Diskussionen in den entsprechenden Newsgroups folgt. Dabei handelt es sich um ein Überschiessen der ALC, das am Anfang eines CW-Zeichens eine Leistungsspitze verursacht, wenn der Transceiver auf eine niedrigere Leistung eingestellt ist. Ein Problem, das übrigens auch bei den ersten TS-590 festgestellt wurde. Bei SSB können durch dieses ALC-Problem Modulationsverzerrungen auftreten.

3. Auch wieder ein Überhitzungsproblem: Bei vielen IC-7400 fiel das Display, bzw. dessen Hintergrundbeleuchtung aus. Auch hier hilft ein zusätzliches Kühlblech auf dem betreffenden IC, wie bei KA1MDA zu lesen ist. Dieser Ausfall betraff vorallem OM’s, die die Hintergrundbeleuchtung gedimmt hatten. War sie voll aufgedreht, trat der Defekt selten auf, da der betreffende IC weniger Spannungsabfall und dadurch weniger Verlustleistung aufnehmen musste.

Überhitzung von Komponenten ist eine häufige Ausfallursache. Je kühler ein Gerät läuft, desto länger lebt es. Viele Ingenieure schenken diesem Problem zu wenig Beachtung oder sparen am falschen Ort.

73 de Anton

Bild: 6m Antenne (Viertelwellen-GP) auf unserer Bornholm-Expedition. Material: 6m Angelrute aus Fiberglas von Mitchell und Litze 0.75mm.