Friedrichshafen

…ist immer wieder eine Reise wert. Hier ein paar Eindrücke von meinem gestrigen Besuch (Freitag, 24.6.2011). Der Flohmarkt, in zwei riesige Hallen gepfercht, war für mich diesmal eine Enttäuschung. Neben unendlich vielem Schrott gab es zwar alles, was der Bastler so braucht, doch die angeschriebenen Preise waren jenseits von Gut und Böse. Fazit: Zuviel Schrott, Mondpreise, und nichts was man nicht auch auf Ebay auftreiben könnte.

Ich sah nicht ein, wieso ich für einen alten, vom Koax abgeschnittenen PL-Stecker einen Euro bezahlen sollte, wenn ich einen neuen PL in Teflonausführung für Eins-fünfzig in der Halle der Aussteller bekommen konnte. Oder wieso jemand für ein altes vergammeltes Gerät, dessen Gebrauchswert gegen Null strebt und an dessen Knöpfen noch der Dreck von Jahrzehnten klebt, stolze 450 Euronen hinblättern sollte.  So verliess ich, entgegen meinen sonstigen Gepflogenheiten, den Flohmarkt fluchtartig.

Da ich in letzter Zeit über den ICOM IC-7410 berichtet hatte, schaute ich mir dieses Gerät mal etwas näher an:

Die blasse Hintergrundfarbe des LCD Displays, mit der ich mich nicht so recht anfreunden kann, steht stellvertretend für meinen Eindruck: ein blasses Spargerät. Viel Luft für ziemlich viel Geld. Da würde ich doch lieber noch ein wenig sparen und mir den IC-7600 zulegen. Da steckt wesentlich mehr Gehirnschmalz drin. Das Gerät wirkt wie in kleines Powerpack. Kleiner als der 7410 ist es in der Tat: das Gehäuse ist wesentlich kürzer. Ein Detail, stellvertretend für viele andere: Die Stummelpotmeter unten links sind beim 7600er nicht nur griffiger und solider, auf Druck fahren sie zur Bedienung auch aus.

Bei Yaesu musste man das meiste hinter Plexiglas bewundern. Allerdings gab es auch nicht wirklich Neues zu sehen. Ausser diesem Monster:

Yaesu trat übrigens diesmal auch mit dem Markennamen Sommerkamp auf. Eine Zweimarkenstrategie? Doch wozu?

Bei Kenwood nahm ich nochmals den TS-590 in Augenschein. Ein hübsches Gerätchen. Die Verarbeitungsqualität schien mir noch etwas besser als beim Icom 7410 zu sein. In Bernstein gefällt mir die Anzeige übrigens besser, aber das lässt sich im Menü umschalten.

Nebst vielen Antennen für alle möglichen Frequenzen und Geldbeutel, gab es auch dicke Endstufen zu sehen. Ich wundere mich, in welchen Ländern Sendeleistungen von 2,5 bis 5kW zugelassen sind. In Taka-Tuka-Land?

Auf jeden Fall sollte man ein solches Teil nicht an einer Dachrinne betreiben. Eine Möglichkeit, Drahtantennen möglichst hoch zu installieren, haben uns die Liechtensteiner vorgeführt. Diese Kanone schiesst einen Tennisball über 300m Distanz. Da kann vermutlich auch Federer nicht mehr mithalten. Kaufen kann man das Teil leider nicht. Vermutlich bräuchte man dazu einen Waffenschein.

Da nehmen wir doch lieber einen hübschen Mast, wie zum Beispiel diesen hier:

Pascal hat sich mächtig angestrengt, das Teil vom Fleck zu kriegen. Aber wir hätten den Mast sowieso nicht in den Car gekriegt. Also haben wir uns nach anderen Antennenmöglichkeiten umgesehen, und wurden prompt bei Wimo fündig:

Eine Magnetloop-Antenne mit Cola-Dosen als Kondensatoren, die über eine “Spritzenhydraulik” gesteuert werden. Köpfchen statt Muskeln.

Auch die Vertretungen der einzelnen Länder haben immer etwas zu bieten und es lohnt sich, mit den Menschen an den Ständen ins Gespräch zu kommen. Hier degustieren wir gerade einen ausgezeichneten irischen Whisky:

Zum Schluss noch ein Dauerbrenner. Wenn es Hilberling diesmal nicht schafft, sein Gerät endlich auf den Markt zu bringen, verkommt die Bude wohl endgültig zur Lachnummer. Was Adat kann, sollte Hilberling doch auch können, oder nicht?

…fast hätte ich es vergessen: Schnäppchen des Tages u.a.: Nigelnagelneue kleine Antennenrotoren für 40 Euronen, das Schweizer Antennenbuch von HB9ACC wesentlich günstiger als in der Schweiz selbst und ein 15,2m Fiberglasteleskopmast für 70 Euronen für die nächste Spasspedition

73 de Anton

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