Tagesarchiv: 26. Juli 2011

Baofeng UV-3R Modifikation

Die geringe Unterdrückung der Oberwelle bei 288 MHz beim UV-3R hat mir keine Ruhe gelassen. Ausserdem liebe ich es, technischen Apparaturen und insbesondere Funkgeräten unter die Haube zu schauen.

Das Teil ist leicht auseinander zu nehmen: Knopf abschrauben, Antenne weg, Batterie raus und zwei lange Schrauben gelöst, und schon kann man den Elektronikblock aus der Schale ziehen. Um an die Bestückungsseite des Prints zu gelangen, muss dieser jedoch vom Metallchassis entfernt werden. Dazu ist die Mutter des Drehreglers zu lösen und es müssen vier Schrauben, die den Print auf das Chassis drücken, gelöst werden. Bevor man jetzt vorsichtig die Leiterplatte aus dem Chassis ausschlaufen kann, muss noch der Lötkolben angeheizt werden. Denn die SMA-Buchse ist eingelötet. Am besten geht es mit Lötsauglitze. Doch Achtung: es wurde selbstverständlich bleifreies Lot verwendet, die Temperatur des Lötkolbens sollte man entsprechend aufdrehen – am besten aufs Maximum.

Mein Print hat übrigens die Version 10. Man sieht sofort, dass das Gerät nicht nur durchdacht konstruiert, sondern auch sauber verarbeitet wurde. Auch unter dem Mikroskop sehen die Lötstellen gut aus. Interessant ist, dass keine Verkabelung zu sehen ist, auch der Lautsprecher wird mit Federn kontaktiert. Doch nun zur Modifikation. Sie entspricht der Mod von WA5ZNU, also ein C von 33 bis 47pF in der Position C89 (siehe Schema unten). Da ich keinen 33pF SMD zur Hand hatte, habe ich einen bedrahteten 33pF eingelötet. Obschon der Kleinste aus meiner Bastellkiste, ist es ein Monsterteil im Vergleich zu den 0402 SMD-Komponenten auf dem Print :-)

Das Zusammensetzen ging problemlos vonstatten und die anschliessende Messung zeigte nun eine Unterdrückung der Oberwelle von -50 dB. Zudem ist die Sendeleistung im 2m Band auf 2.5 Watt gestiegen. Ein erfreuliches Resultat. Mit der zusätzlichen Selektionswirkung der Antenne dürfte das Signal auf 288 MHz nun ca. -60 dB unter dem Hauptsignal liegen.

73 de Anton

Schema UV-3R