Tagesarchiv: 29. Juli 2011

Extreme Welten

Im neuen Radcom, der Clubzeitschrift des RSGB (The Radio Society of Great Britain), stellt Dave, G3YXM, unter dem Titel “How low can we go” DF6NM’s modulares System von Ladespulen für den VLF Bereich vor. Wir erinnern uns: VLF = 3-30 kHz.

Das System besteht aus ineinander stapelbaren Spulen, die auf Papierkörbe aus Plastik gewickelt sind. Da diese Behälter konisch sind, lassen sie sich ineinander stapeln (Ältere OM’s erinnern sich vielleicht noch an das Hütchenspiel). Es entsteht dadurch eine mehrlagige Spule und die Induktivität wird entsprechend erhöht. Das ist auch notwendig für die Frequenzen, die benützt werden, nämlich unter 9kHz. 10 kHz entsprechen einer Wellenlänge von 30 km! Dagegen ist unser Langwellenband bei 136 kHz geradezu Kurzwelle :-). Immerhin wurde das Trägersignal von Markus, DF6NM, in Island gesehen, über eine Distanz von 2547 km! Die Antenne war ein Drache mit 180m Draht, der Sender ein 100Watt Audioverstärker wie er in Autos eingesetzt wird und die Ladespule hatte ganze 350 mH.

Auf der anderen Seite des Spektrums, im Terahertz Bereich wird auch gefunkt. Dort braucht es, zumindest hierzulande, nicht einmal eine Lizenz, bzw. Konzession. Wer gerne sehen möchte, mit was die OM dort arbeiten, kann hier vorbei schauen. Gearbeitet wird im Bereich des sichtbaren Lichts oder im (unsichtbaren) langwelligen Infrarotbereich. Wer meint, das sei eine Spielerei, der irrt sich. Schon im Februar 2005 fand eine DX Verbindung in Tasmanien statt, über eine Distanz von 167 km. Und zwar in Phonie und mit gewöhnlichem Licht, also kein Laser!

Doch die Geschichte der Lichtkommunikation begann schon viel früher und war vorallem eine militärische. Wer mehr darüber erfahren möchte, dem kann ich das Dokument von Peter Greil empfehlen, das alle Aspekte des “Lichtsprechens” abdeckt und sehr ausführlich ist.

Ein interessanter Aspekt dieser Kommunikationsart ist die einfache Einrichtung von Relais. Sie bestehen nur aus einem Spiegelsystem. Würde man ein solches Relais zum Beispiel auf dem Chasseral einrichten, so könnte man damit das ganze westliche Mittelland abdecken. Zudem würde die Möglichkeit bestehen, den Spiegel selbst zu modulieren (mechanisch) um so Rundsprüche zu verbreiten. Ein unmodulierter Lichtstrahl würde dann die Modulation des Spiegels aufnehmen und das reflektierte Licht könnte damit die Botschaft zum Sender zurück tragen. Ein faszinierender Gedanke

73 de Anton