Tagesarchiv: 28. Dezember 2012

KX3 zu verkaufen

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…habe ich kürzlich auf der Schweizer Internet Plattform Ricardo gelesen. Meiner wars auf jeden Fall nicht und in der Zwischenzeit ist das Angebot verschwunden. Dafür verkauft einer seinen ganzen Motorola-Gerümpel, weil er nicht mehr auf UKW funken will und die Kurzwelle für die Königsklasse hält :-)

Meine Kritik am KX3 hat einigen Staub aufgewirbelt und mir eine rege Korrespondenz beschert. Doch nach wie vor wird das Phänomen des AM-Durschlags nur anekdotisch diskutiert und die Priester der Elecraft-Sekte weigern sich standhaft, ihren Messsender anzuwerfen und dem Problem technisch auf die Spur zu gehen. Das erinnert mich doch sehr an die diversen Wunderantennen. Auch dort werden meistens nur Geschichten erzählt und keiner getraut sich zu messen, weil man ihn dann festnageln könnte.

In der Zwischenzeit funke ich fleissig mit meinem KX3 und freue mich über den guten CW-Klang und das hübsche Display. Über Anderes freue ich mich weniger. Zum Beispiel über die eingebauten Batterien. In einschlägigen Foren liest man bereits über Rauchentwicklung und Elecraft warnt vor eventuellen Verletzungen der Batteriehülle, die zu Kurzschlüssen führen können. Bei mir hat es zwar noch nicht geraucht, aber ich würde die Ladeschaltung nicht mehr einbauen und werde die Akkus rauswerfen und den KX3 zukünftig mit einem externen Li-Ion Pack betreiben. Nicht weil ich mich vor Rauch fürchte. Seit ich das Cabrio meiner YL abgeraucht habe, ist auch diese Furcht besiegt. Nein, der Lader ist ein Witz und NiMh-Akkus sind definitiv von gestern.

Wenn jemals ein 2m Modul verfügbar sein wird, so werde ich auch dieses nicht einbauen. Für 2m Portabel benutze ich lieber ein separates Gerät. Entweder ein Handy für Lokales oder einen alten TR-751 für SSB. Sobald ich endlich ein Schema zum KX3 finde, werde ich anstelle der Batterien die Eingangsfilter verbessern. Doch das Schema scheint geheim zu sein, während ich ein solches zu jeder Yen-Box mitkriege.

Im übrigen warte ich immer noch auf eine Preissenkung beim K2. Dann werde ich nochmals einen bauen. Aber vielleicht lässt ihn Elecraft sterben ohne ihm und uns die Gnade eines Preisablasses zu gewähren.

Bei all dem Trubel um den KX3 vergisst man oft, dass es noch andere QRP-Transceiver gibt. Viele zu einem Bruchteil des Preises. Sogar im QRP-Shop scheint man vergessen zu haben, dass man ja eine eigene Palette an guten und sehr guten Geräten hat. Und der SOLF trödelt seit Jahren so vor sich hin. Dabei schlägt doch dieses Gerät den KX3 mit links. Zumindest von der technischen Seite. Das Design stammt aber eher aus einem Horrorfilm und ist für mich deshalb ein NoGo. Denn ich bin in erster Linie ein Augenmensch und kein Messwert-Fetischist und Tabellen-Gläubiger. Wenn ich einen Transceiver kaufe,  möchte ich nicht, dass er so aussieht wie die Geräte bei meinem Zahnarzt.

Schade, dass niemand mehr QRP-Geräte baut wie einst Hilberling. So wie der MT80/20 oder der MT80-10 müssten doch QRP-Geräte aussehen! Der Juma geht in diese Richtung, doch dem Teil müsste man ein echtes S-Meter verpassen. Das haben übrigens auch viele Selbstbauer begriffen, wie zum Beispiel dieser hier.

QRP hat zwar viele Gesichter und die Motivation ist recht unterschiedlich. Freude an Verbindungen mit geringem Aufwand und kleiner Leistung und Spass am Selbstbau sind eine Facette. SOTA ist eine andere. Viele funken aber gezwungenermassen QRP. Wenn dann das Gerät noch assieht wie ein Defibrillator, macht die ganze Chose definitiv keinen Spass mehr.

Apropos Messwert-Fetischisten und Tabellengläubige: Die Early Birds haben beim FTDX-3000D kürzlich einen richtigen Tiefschlag eingesackt. Die angepriesenen Messwerte im Prospekt und die Messungen in der legendären Sherwood-Liste liegen meilenweit auseinander.

Die Enttäuschung ist gross. Das kommt davon, wenn man sich bloss an einem einzigen Messwert festhält :-) Ich glaube, der 3000er wird in der Praxis ein ganz passables Gerät.

73 de Anton

Bild: besser als ein Dummy Load, Unun 1:9