Kommentare zu: Bye Bye Sottens https://funkperlen.wordpress.com/2014/08/21/bye-bye-sottens/ Gedanken und Beobachtungen rund um den Amateurfunk Tue, 30 Dec 2014 07:10:25 +0000 hourly 1 http://wordpress.com/ Von: dl3bc https://funkperlen.wordpress.com/2014/08/21/bye-bye-sottens/#comment-2464 Mon, 25 Aug 2014 14:58:56 +0000 http://funkperlen.wordpress.com/2014/08/21/bye-bye-sottens/#comment-2464 Hallo zusammen,

(technik-)kulturgeschichtlich gebe ich Euch zu 100% Recht, wenn Ihr den Abbau der Mittelwellensender und -antennen beklagt.

ABER:

(1.) Über Mittelwelle würde man in Katastrophenfällen bereits heute nur noch geringe Anteile der Gesamtbevölkerung erreichen, da viele moderne Radioempfänger gar keinen MW-Teil mehr haben und -falls doch- die jüngeren Benutzer damit gar nichts anfangen könnten, wenn es hieße “Bitte schalten Sie Ihr Radio auf 936kHz ein.”

Und (2.) kann man aus Kostengründen sicher auch nicht alle KW-, MW-, LW-Sender erhalten. Dazu sind die Hörerkreise dann wohl doch zu klein.

Die Betonung liegt auf NICHT ALLE! Meiner Meinung sollte man (a) mindestens einige leistungsfähige KW-Sender als “Backup” betriebsbereit halten, um ggf. im Ausland befindliche Landsleute bei starken Beeinträchtigungen der sonstigen nachrichtentechnischen Infrastruktur (Naturkatastrophen, Blockaden durch totalitäre Regime etc.) informiert halten zu können.

Und (b) müssen unbedingt einige exemplarische Sender unter Denkmalschutz gestellt werden, genauso wie man es mit industriellen Anlagen der letzten beiden Jahrunderte getan hat. Sie sind tatsächlich erhaltenswerte technische Denkmäler. Mit Maximalforderungen kommen wir da nicht weiter. Man hat ja auch nicht sämtliche Dampflokomotiven vor der Verschrottung bewahrt, nur weil ein paar Nostalgiker sie so schön finden. Trotzdem fahren davon immer noch einige in Museumsbahnen und das vielleicht auch noch in 100 Jahren.

Ich könnte mir vorstellen, dass Funkamateure sogar dazu beitragen können, indem eine von den Amateurfunkverbänden unterstützte Stiftung gegründet wird und sie als ehrenamtliche Mitarbeiter die Sender warten und sie auf unseren Bändern wieder “in die Luft” bringen.

vy 73 de Thorsten
DL3BC

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Von: Bernhard https://funkperlen.wordpress.com/2014/08/21/bye-bye-sottens/#comment-2463 Mon, 25 Aug 2014 06:15:41 +0000 http://funkperlen.wordpress.com/2014/08/21/bye-bye-sottens/#comment-2463 Ja MArkus, da hast Du völlig recht. In DL ist das nicht anders. Während ich diese Zeilen schreibe, wird keine 20km von mir entfernt die Sendestelle Wertachtal dem Erdboden gleichgemacht. Den Stahl der Masten braucht man jetzt für wichtigere Dinge, womöglich für Kanonen, Panzer oder Gewehrläufe, Dinge mit denen sich eben viel Geld verdienen lässt. Geld ist ja heutzutage alles, was zählt.

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Von: Markus, HB9AZT https://funkperlen.wordpress.com/2014/08/21/bye-bye-sottens/#comment-2461 Sat, 23 Aug 2014 08:51:43 +0000 http://funkperlen.wordpress.com/2014/08/21/bye-bye-sottens/#comment-2461 In der Tat ein ganz trauriges Kapitel, das wir schon in Beromünster miterleben durften. Obwohl dort durchaus sinnvolle Verwendungsmöglichkeiten für den zweiten Sendemast bestanden, musste dieser auch gesprengt werden. Statt in der historisch sehr bedeutsamen Anlage ein vernünftiges Museum einzurichten, wurde dort ein “Künstler” einquartiert. Der gleiche Unsinn passierte mit dem HBG-Sender in Prangins und den Sendern in Schwarzenburg und Sarnen. Weitere, unrühmliche Beispiele werden folgen, bis auch die letzten, stolzen Antennen noch beseitigt sind und die gesamte Kommunikation mit wenigen Handgriffen stillgelegt werden kann. Die Internet- und Digitalradio-Gläubigkeit der Verantwortlichen kennt wirklich keine Grenzen und mir kommt jeweils die Galle hoch, wenn wieder irgend einer von SRG oder Swisscom die Vorzüge dieser Medien in den höchsten Tönen preist. Die scheinen einfach nicht zu sehen, dass für den Betrieb dieser Kommunikationsmittel eine hoch komplexe und dementsprechend störungsanfällige Infrastruktur nötig ist. Was den terrestrischen Empfang anbelangt, so kann man heute wirklich für das Ausland sagen “la Suisse – elle n’existe pas!”. Das provokante Motto der Schweizer Vorstellung an der Weltausstellung in Sevilla 1992 hat sich also in unerwarteter Weise bestätigt. Und Satellitenempfang von Schweizer Sendern im Ausland funktioniert ja bekanntlich wegen des Urheberrechtsterrors aus den USA auch nur noch mit Entschlüsselungskarte.

Das Vorgehen hat durchaus Methode. Mit dem DAB-Volksempfänger und leicht manipulierbarem Internet können Vater Staat und andere Interessengruppen sehr genau einschränken, was der Bürger noch an Informationen beschaffen kann. Der DAB-Empfang hört in der Regel an den Landesgrenzen auf. Im Zeitalter des analogen Rundfunks waren solche Einschränkungen viel schwieriger, die mit grossem Aufwand betriebenen “Jammer” vermochten grenzüberschreitenden Empfang nicht zu verhindern. Dazu werden dem Bürger die Ohren mit unsinnigen Antennenverboten abgeschnitten. Die kleinen Fürsten in den Gemeinden sorgen in unheiliger Allianz mit den Strahlungshysterikern unter Berufung auf den Ortsbildschutz dafür, dass in Wohnzonen keine Antennen mehr erstellt werden dürfen. Selbst kleinste Drahtantennen werden heute in gewissen, besonders “besorgten” Gemeinden unter Berufung auf Ortsbildschutz und mangelhafte Einordnung verboten. Dazu kommt die Wirtschaft, die mit ihrem billigen Elektronikmüll einen Störnebel produziert, der einen Empfang im Lang-, Mittel- und Kurzwellenbereich stellenweise verunmöglicht. Mit viel Lobbying wurden die massgebenden Störgrenzwerte so hoch angesetzt, dass man heute praktisch jeden Müll produzieren und verkaufen kann. Diese Kreise haben natürlich alles Interesse daran, dass die Grundversorgung aus den tiefen Wellenbereichen entfernt wird, man kann damit nicht nur neue Geräte verkaufen, sondern schützt sich auch vor unliebsamen Eingriffen der Behörden, wenn wieder mal ein störendes Gerät den Empfang der früheren Grundversorgung des analogen Rundfunks versaute. Um diese wertvolle Ressource des elektromagnetischen Spektrums kümmert sich leider keine Umweltbehörde, dafür werden wir mit unseren Autos schikaniert, wenn die Abgaswerte nicht akribisch genau stimmen. Aber wen wundern solche Zustände, wenn sich gewisse Verhinderungs- und Demontage-Politiker nur noch mit “Selfies” in den “social medias” profilieren können, statt sich um die Erhaltung der Infrastruktur im Land zu kümmern und die sinnvolle Arbeit zu leisten, für die sie eigentlich mal gewählt worden sind?

73 de Markus, HB9AZT

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Von: Michael https://funkperlen.wordpress.com/2014/08/21/bye-bye-sottens/#comment-2458 Thu, 21 Aug 2014 16:25:27 +0000 http://funkperlen.wordpress.com/2014/08/21/bye-bye-sottens/#comment-2458 Hallo,

Tolle Fotos. Aber ich gebe meinen Vorschreiber recht. Es ist kurzsichtig. Aber leider ist es bei uns in DL leider nicht anders. Zum Jahresende 2014 sollen alle LW und MW-Sender in DL ab geschaltet werden. Warum? Die Kosten sollen es sein und wo für sollen wir die erhalten wir haben doch die Sender im Internet. Schwachfug..

Vy 73 Michael (DD4MB)

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Von: Patrik, HB3YMO https://funkperlen.wordpress.com/2014/08/21/bye-bye-sottens/#comment-2457 Thu, 21 Aug 2014 14:07:32 +0000 http://funkperlen.wordpress.com/2014/08/21/bye-bye-sottens/#comment-2457 Und wieder wurde ein Stück Geschichte dem Erdboden gleich gemacht…
Eigentlich eine Schande, wenn man bedenkt, wieviel Geld für irgendwelchen Blödsinn ausgegeben wird. Hier sollte dringend angesetzt werden und die verbleibenden Masten und Sender unter Denkmalschutz gestellt werden.
Zudem “freue” ich mich auf den Moment, in dem bemerkt wird, dass alle anderen Kommunikationsmittel versagen und man doch besser ein paar Mittelwellensender betriebstüchtig erhalten hätte…

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