Tagesarchiv: 14. August 2014

Verwirrung um Morsezeichen AR und K

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Die alten Hasen wissen Bescheid:

K ist die Aufforderung zum Senden und deshalb auch die korrekte Endung eines CQ Rufes.

AR bedeutet die Beendigung einer Sendung ohne Einladung zum Senden an andere Stationen.

Alles andere ist Quatsch und wird von einer kleinen aber lautstarken Minderheit propagiert und verunsichert die Newcommer. 

Der Morsewirrwar enstand durch die Publikation einer Broschüre von ON4UN und ON4WW mit dem Titel: Ethics and Operating procedures for the Radio Amateur. Darin wurde AR als das neue K propagiert. Wie es soweit kommen konnte, ist mir schleierhaft. Das Büchlein wurde von der IARU zuerst hoch gelobt und fand weite Verbreitung. Erst später entdeckte man den Fehler. Die Autoren waren offenbar nicht zu einer Korrektur bereit und so hört man nun die Neulinge auf den Bändern mit AR statt mit K. Besonders Hartnäckige versuchen sogar gestandene CW OP zu korrigieren.

Immerhin besteht jetzt die Hoffnung, dass die IARU an der nächsten Konferenz in dieser Angelegenheit Klarheit schaffen wird:

VA14_C3_40 IRA Conflicting CW Procedure

73 de Anton

Bild: Porsangerfjord

 

 

 

Aus für 23cm?

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Gemäss einem Konferenzpapier von OE1MCU, Michael Kastelic, für die IARU Region 1 Konferenz, die im September in Varna-Albena, Bulgarien, stattfinden wird, werden wir wohl in naher Zukunft auf das 23cm Band verzichten müssen. Schon Ende dieses Jahr wird Galileo, das europäische Satelliten-Navigationssystem, seinen Initialbetrieb aufnehmen. Voll funktionell wird es, gemäss Planung, 2019/2020 sein. Galileo benutzt für seine Dienste u.a. das Band 1260 – 1300 MHz.

OE1MCU schlägt deshalb vor, an der übernächsten Radiokonferenz 2018 für den Amateurfunkdienst den Bereich 1300 – 1310 MHz zu beantragen. Gleichzeitig warnt er auch davor, das 70cm Band als Ausweichmöglichkeit für ATV einzusetzen. Damit würden nicht nur unsere Satelliten gestört, sondern auch flächendeckend die drahtlosen Schlösser der Autos blockiert.

Das würde wohl unseren Regulierungsbehörden nicht gefallen und wir müssten mit Restriktionen rechnen.

Generell wird in Zukunft der Druck auf unsere Mikrowellenbänder zunehmen. Wenn wir Glück haben, können wir einige schmale Segmente erhalten. Das reicht zwar durchaus für Schmalband-Experimente und Satellitenbetrieb, doch für Breitbandanwendungen wie HamNet könnte das das AUS bedeuten. Gefährdet sind prinzipiell alle Bänder oberhalb des 2m Bandes.

73 de Anton

Bild: OH/HB9ASB/m auf dem Lemmenjoki

 

DYC-8×7 2.0: Dynamikkompressor für FT-817

P1030453 Große E-Mail-Ansicht

P1030454 Große E-Mail-Ansicht

Zwei Dinge habe ich bei meinen FT-817 und FT-857 vermisst: Einen brauchbaren Noiseblanker und einen Sprachkompressor. Beim NB ist wohl Hopfen und Malz verloren. Doch um etwas mehr Punch zu haben, habe ich das Mikrofon modifiziert und den SSB-Mik-Gain auf 80 gesetzt. Das hat sich bisher bewährt.

Doch jetzt gibt es eine bessere Möglichkeit, sich mit den Yaesu-Transceivern durchs QRM zu bohren. Die Fachzeitschrift Funkamateur.de hat in ihrem Shop Box73 einen Sprachkompressor im Programm, der wirklich seinen Namen verdient. Er kommt, professionell aufgemacht und mit einer englisch-deutschen Bauanleitung, als Bausatz daher. Die Platine ist schon vorbestückt und die paar restlichen Bauteile kann auch der DAA (Der Dümmste anzunehmende Amateur) zusammenlöten.

Ich liege aber offenbar noch eine Kategorie unter dem DAA: Beim Auspacken verschwand der SMD-Tantalkondensator (220uF 10V) im Durcheinander meines Shacks und war nicht mehr aufzufinden. Glücklicherweise habe ich in der Tiefe meiner Bastelkisten einen bedrahteten Ersatz gefunden.

In meinem Fall liess sich der Mikrofonstecker nur unter hohem Druck einschnappen. Aber einmal drin, sitzt er fest. Vielleicht habe ich da was übersehen. Denn um ehrlich zu sein, muss ich gestehen, dass ich die Bauanleitung nicht durchgelesen habe ;-)

Das Teil besitzt einen Schalter, mit dem sich der Kompressor ein und ausschalten lässt und wird vom Transceiver gespeist (ca. 10mA). Die Wirkung ist frappant und man tut gut daran, den Mik-Gain des Transceivers nicht höher als auf 50 zu stellen. Mit dem Trimmer P1 lässt sich dann die Verstärkung im Kompressor auf eine saubere Modulation einstellen (Schalter auf AUS). Mit P2 wird dann der Kompressionsgrad eingestellt. In meinem Fall genügte die schwächste Einstellung. Ich empfehle dringend, die Regelung mit einer befreundeten Gegenstation vorzunehmen, bevor man den Kompressor auf die Allgemeinheit loslässt.

HF-Einstrahlung habe ich nicht bemerkt, auch nicht mit den 100W des FT-857. Auch an diesem Gerät macht das Teil eine gute Figur, ist doch der im Transceiver eingebaute Kompressor praktisch nutzlos.

Übrigens funzt der Aussenbordkompressor auch sehr gut mit meinem modifizierten Mikrofon.

Eigentlich habe ich den Kompressor zweimal bestellt. Auf Rechnung hat’s – wie immer – perfekt geklappt, doch mit PayPal hat sich Box73 offenbar noch nicht recht angefreundet. Wo andere nach der Bestellung direkt zur Zahlung auf PayPal weiterleiten, muss man auf eine Email warten. Ich warte heute noch.

Fazit: Ein nützliches Zubehör für die Yaesu FT-8×7 Linie für den SSB-Betrieb. 6dB mehr sind besonders bei QRP entscheidend und wirken beim FT-817 wie eine nachgeschaltete 20W Endstufe.

73 de Anton

PS. Ein Zückerli für Schweizer Kunden: Box73 zieht korrekterweise für Lieferungen in die Schweiz die deutsche MwSt von 19% ab. Da der Preis unter dem Radar unseres Zolls liegt, bleibt es dabei und unsere 8%, plus Raubrittertribut der Post, müssen nicht entrichtet werden.