Wir OM neigen dazu, unser Hobby überzubewerten. Dabei ist es doch nur eine Freizeitbeschäftigung wie TV-Gucken oder Kaffeerahm-Deckel sammeln. Amateurfunk ist – seien wir ehrlich – bloß ein Spiel. Im Cluster gucken, wer wo gemeldet ist, dann vor die Kiste und Fünf-Neun brüllen. Besondere Fähigkeiten braucht’s dazu nicht. Das schafft man mit einem IQ im unteren VHF-Bereich.
Wenn nur die Lizenz nicht wäre. Wer braucht schon Ohms Gesetz und dB zum 59-Brüllen? Und dann ist da noch ein anderes Hindernis, das nervt: die Antenne mit ihren Nachbarn, der Baubewilligung und der XYL.
Doch für das Amateurfunkspiel braucht es weder Lizenz noch Antenne. Man kann es auch über das Internet spielen, wie ich das bereits früher in diesem Blog berichtet habe.
Wem das bisher zu langweilig war, der sollte seine Haltung nochmals überdenken. Denn jetzt ist das Amateurfunkspiel noch viel spannender geworden.
Hamsphere simuliert jetzt auch die Ionosphäre, basierend auf aktuellen Solardaten. Doch damit noch nicht genug: Jetzt können die Spieler auch basteln. der virtuelle OM kann sich seinen eigenen Transceiver und sogar seine Antenne bauen. Und da das alles auf seinem PC stattfindet, braucht’s weder Lizenz noch Antennenbewilligung.
Aha, sehe ich da noch einige Leser müde lächeln? Das wird euch bald vergehen. Denn jetzt ist auch der berühmte DXpeditionär Martti Laine, OH2BH, auf den Trichter gekommen. Wie bereits von den Azoren, wird er auch bei seinen zukünftigen Expeditionen auf Hamsphere QRV sein, so unter anderem vom Market Reef ∅JOB. Das Internet zapft er einfach via Satellit an.
Und so schließt sich der Kreis: Der Spieler guckt auf Internet wo die Expeditionen sind und “arbeitet” sie dann via Internet. Eigentlich logisch, nicht?
Für mich als Hardcorefunker ist das positiv und ich kann Marttis Initiative* nur unterstützen. Ja, ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und fordere, dass man sämtliche Conteste auf Hamsphere verlegt. Und in der USKA sollte man sich überlegen, ob man nicht auch den Notfunk dorthin verlagern könnte – zu den Amateur-Simulanten ;-)
73 de Anton
Bild: Cliffhanger – wohnen am Abgrund
* aus den IARU News: The Council received information about the Hamsphere Initiative from Martti Laine, OH2BH. The Council will review the initiative and seek further information from the project leaders.
Und hier als besondere Zugabe: alle Schweizer Rufzeichen die auf Hamsphere registriert sind. Es sind 269 Stationen ROFL
Schwachsinn! Ich will mich endlich KOMPLETT ins Internet hochladen. Alles andere ist amateurhaft. Ausserdem kann ich mir dann die zwei Erkältungen im Jahr sparen, wenn man mal wieder Ende November an den Antennen rumwerkeln muss.
Ist das nicht so wie Sex in TV? Es sieht so ähnlich aus, aber doch nicht ganz das gleiche?
73 de Christoph
P.S. Als Softwareprojekt wäre schon interessant, aber das tue ich min. 40 Stunden pro Woche.
Welch ein Graus! Führt man sich die Mitgliederliste etwas zu Gemüte, wird einem sogleich einiges klar;-)
Ja stimmt, viele “alte” Hasen und sogar noch USKA Funktionäre… heieiei LOL
Das mit der Mitgliederliste sehe ich nicht so eng. Die meisten sind ja nur “Trials”. OM sind eben neugierig ;-)
Zudem sind vielleicht einige Identitäten geklaut – ich weiß nicht, wie streng hier Hamsphere ist.
Und zu guter Letzt: Wieso nicht? Im Sinne der Frequenzökonomie ist das nur zu begrüssen :-)
Ich bin tatsächlich einer dieser “Amateurfunksimulanten” und sogar Subscriber von HamSphere. Mindestens in meinem Fall bin ich über diese Simulation zum “echten” Amateurfunk gelangt. Meiner Meinung nach verzeichnet unser Hobby nicht gerade eine exponentielle Wachstumskurve an Neuzugängen. Da finde ich eine solche Platform zum Schnuppern und Einsteigen durchaus imteressant. Zudem habe ich auf HamSphere viele sehr kompetente (andere gibt es natürlich auch) OM und YL kennen gelernt und einige gute Freunde gefunden.
Also wenn das als Einstieg für den Amateurfunk gedacht ist, sehe ich das durchaus positiv aber DXPeditionen da hin zu verlegen oder den Betrieb, überschreitet die bekannten Grenzen des Blödsinns noch einmal deutlich :-). Tja, die guten alten Chatrooms und IRC Channels sind tot, das ist wohl die moderne Nachfolge. Ich werde darauf verzichten, wenngleich es – unter anderem Namen und nicht im Sinne des Amateurfunks – durchaus (auch technologisch) eine interessante Sache sein kann.
nein, nein, nichts posivitves ist darin zu sehen! Trials hin oder her, man sollte das doch löschen können.Alles weitere ist bloss peinlich.
Meine Güte, gibt es Morgen in Zofingen einen Port wo ich meine 135kg komplett hochladen kann?