SOTTENS TODAY QRV IN QRSS FROM 16:00 to 18:00 UT,
FREQUENCY 137.3 kHz, Operator Iacopo
Peter, DJ5WW, hat in einem Amateurfunkforum zu meinem Beitrag über die Wellenausbreitung bemerkt, dass die Aussage Unsinn sei, wonach die Verluste der Bodenwelle im 160m Band so hoch seien, dass tagsüber nur Verbindungen über einige zehn Kilometer möglich wären. Gerne hätte ich ihm darauf geantwortet, doch der Forenserver wollte meine Antwort nicht :-)
Hier nun, die Antwort, die Peter von mir bekommen hätte:
Ja, vielleicht war ich etwas zu pessimistisch.
Was die Kommunikation über die Bodenwelle anbelangt, hätte ich vielleicht schreiben müssen: maximal 100 bis 200km. Und ich hätte auch schreiben müssen: mit einer typischen Amateurfunkstation, 100W und einer suboptimalen Antenne für 160m in Gelände mit mittelmäßiger Bodenleitfähigkeit. Urbaner Standort.
Wenn Du natürlich auf dem Land wohnst, vielleicht sogar in Norddeutschland, einen vollen Dipol in 20-30m Höhe besitzt und eine Endstufe benutzt, wenn kein PLC, kein Plasmafernseher und sonstiger Elektronikschrott in der Nähe ist, dann sieht es sicher besser aus.
Wie groß die Unterschiede sein können zeigt dieser Grundwellenrechner von G4FGQ
Was die Raumwelle anbelangt, meine ich aus Erfahrung sagen zu können, dass sie auch im Winter, bei niedriger Sonnenfleckentätigkeit, tagsüber auf dem 160m Band zu stark gedämpft ist, um zur Ausbreitung beitragen zu können. Natürlich sind die Übergänge morgens und Abends weicher und man kann zum Beispiel noch um neun Uhr eine Raumwelle feststellen. Siehe dazu auch die folgenden LUF-Prognosen (Lowest usable frequency)Dazu ist aber anzumerken: Diese gelten hier, also um den 47sten Breitengrad herum. Im Norden Europas sieht es anders aus. Dort wird die D-Schicht in der Tat zu wenig aufgeladen um eine Raumwellenausbreitung im Wintertag zu verhindern.
So weit die Antwort auf Peters Bemerkung. Was oft zu wenig Beachtung findet, sind die unterschiedlichen ionosphärischen Ausbreitungsverhältnisse in Süd- und Nordeuropa. Bezüglich Bodenwelle haben wir zudem hier im alpinen Gebiet etwas spezielle Bedingungen. Die Alpen sind eine recht wirksame Bodenwellensperre. Auch auf 136kHz bemerkt man das: Italienische Stationen aus dem nahen Turin oder Mailand kommen tagsüber viel schwächer rein, als Stationen aus Frankreich oder Deutschland, die doppelt oder dreimal soweit entfernt sind. Eine Verbindung auf 160m von der Deutschschweiz ins Tessin dürfte tagsüber nur schwer gelingen.
Was das 160m Band anbelangt, so fällt einem in den letzten Jahren ein bedenklicher Trend auf: Der Störpegel nimmt immer mehr zu. Wo früher nur atmosphärische Störungen zu hören waren, ist heute ein dicker Rauschteppich vorhanden und das S-Meter steht auch tagsüber bei S5 bis S8. Der Grund dafür liegt bei der zunehmenden Verbreitung von Elektronikschrott. Was wir heute hören, ist die gesammelte Sendeleistung unzähliger Schaltnetzteile, PLC-Anlagen, Plasmafernseher etc.
73 de Anton
Bild: Koaxialleitung aus Draht
