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TS-590SG

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Rob Sherwood, NC0B hat nun auch den Nachfolger des TS-590S, den TS-590SG, in seine berühmt, berüchtigte Liste aufgenommen. Wie zu erwarten war, ist in der nach Dynamikbereich im 2kHz-Abstand sortierten Liste der neue Woody auf einem der obersten Plätze zu finden. Die Verbesserungen gegenüber dem TS-590S sind allerdings nur marginal.

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Interessant ist, was dazu Rob Sherwood selbst zu sagen hat. In einer TS-590S-Diskussionsgruppe auf Yahoo hat er dazu ausführlich Stellung genommen.

Generell zu seiner Liste sagt Bob, dass der 2kHz-Dynamikbereich zwar sehr wichtig sei – besonders für CW – und dass er deshalb seine Liste nach diesem Kriterium geordnet habe, doch seien auch die anderen Messwerte bei der Beurteilung eines Empfängers in Betracht zu ziehen. Sonst sei es wie bei einem Sportwagen, der nur nach der Pferdestärke seines Motors beurteilt werde, ungeachtet dessen, wie er kurvenreiche Straßen meistert.

Interessant ist auch seine Aussage, dass eigentlich alles über 80dB beim 2kHz-Dynamikbereich „good enough“ sei. Allerdings habe er mit den Fortschritten bei den Empfängern auch seine Ansprüche hochgeschraubt. Es sei ja immer gut „Reserven“ zu haben.

Zum Schluss gibt er potentiellen Käufern eines Kenwood TS-590 folgenden Rat: Wenn man aufs Geld achten muss, sollte man jetzt noch zuschlagen und einen der alten kaufen, die jetzt noch supergünstig abgestoßen werden.

Soweit die Ausführungen von Rob Sherwood. Natürlich spielen bei der Auswahl eines KW-Transceivers noch viele andere Eigenschaften eine Rolle. Nicht zuletzt die Ergonomie und der persönliche Geschmack.

Zudem werden zuweilen gewisse schlechte Eigenschaften durch gute Messwerte „verschleiert“. Das ist zum Beispiel beim Elecraft KX3 der Fall, der ebenfalls zuoberst auf Bob’s Liste mitmischt. Dessen Empfänger ist nämlich ein Direktmischer (DC-Receiver) und hat wie alle Empfänger, die nach diesem Prinzip arbeiten, das Problem, dass starke AM-Rundfunksender-Sender außerhalb der Amateurbänder bei sehr guten und breitbandigen Antennen durchschlagen können. Sie werden im Mischer demoduliert und danach als NF dargestellt. Eine Möglichkeit, sie dann noch herauszufiltern besteht nicht mehr. Alles hängt von der Qualität des Mischers ab. Aber auch bei hohem Aufwand kann dieses Phänomen nicht ganz unterdrückt werden. Für ein Portabelgerät, das meistes an Behelfsantennen betrieben wird, spielt das keine Rolle. Setzt man aber einen DC-Receiver als Stationsgerät an einer Langdrahtantenne ein, kann der Empfang u.U. beeinträchtigt werden. Darauf wird übrigens auch von Elecraft in Diskussionsforen hingewiesen. Klar, dass das nicht an die große Glocke gehängt wird.

AM-Durchschlag äußert sich übrigens so, dass AM-Rundfunksender über das ganze Band gehört werden, unabhängig von der Abstimmung. Und je nach Ausbreitungsbedingungen sind sie manchmal stärker, manchmal schwächer, oder verschwinden ganz. Ein weiterer Nachteil von DC-Receivern ist übrigens auch die Abstrahlung des Lokal-Oszillatorsignals, sofern man keinen Trennverstärker verwendet, ähnlich wie bei einem Audion.

73 de Anton