Die FUNKPERLE, Abschlussbericht

Natürlich habe ich die FUNKPERLE ausprobiert und einige QSO’s damit gefahren. Aber ich will euch nicht mit Anekdoten langweilen. Denn ausgemessen habe ich sie nicht. Zu sagen: “ich habe damit ein QSO über x-Kilometer gefahren und einen Rapport y bekommen”, oder “ich habe sie mit Housis Kelemen verglichen und sie ist 1/3-S-Stufe besser”, wäre unseriös. Das überlasse ich anderen Wunderantennen-Erfindern.

Dabei bin ich eigentlich gar kein Erfinder. Ich habe nur das genommen und auf Kurzwelle umgesetzt, was andere schon seit Jahrzehnten bei viel zu kurzen Antennen im Lang- und Mittelwellenbereich tun: Ich habe meine Antenne nicht auf mysteriöse und undurchschaubare Weise oder gar mittels eines strahlenden Koaxialkabels angepasst, und ich habe auch nicht versucht, die Physik zurecht zu biegen, sondern schlicht und einfach ein Variometer benutzt.

Das Geheimnis sehr kurzer Antennen liegt nicht so sehr darin, was man als Strahler benutzt, sondern 1. wie man sie anpasst und 2. wie gut das Gegengewicht ist.

Natürlich helfen dicke Strahler und Dachkapazitäten, indem sie die Kapazität des Strahlers erhöhen und damit die Induktivität in der Anpassung senken. Aber sie ziehen auch die Blicke der Nachbarn auf sich. Daher habe ich mich mit einem dünnen Strahler begnügt und versucht, die Anpassung so verlustarm wie möglich zu gestalten.

Doch was nützt die beste Antenne, wenn man sie kaum abstimmen kann? Die FUNKPERLE ist leicht abzustimmen und kann mit einem Handgriff über das ganze 160m Band nachgetunt werden. Für 160m gehen Strahler von 3m bis 6m Länge.

Doch etwas Vorsicht ist angebracht: erstens herrscht an der Antenne Hochspannung (mehrere KV) und zweitens kann sie leicht durch die Umgebung verstimmt werden. Kommt ihr also nicht zu nahe, wenn ihr damit sendet. Und denkt daran: Antennen strahlen aus dem Strombauch heraus. Und der grösste Strom fliesst gerade am Fusspunkt. Schon die ersten Dezimeter sollten so frei wie möglich sein und nicht durch einen Blumentopf führen :-) Und noch was: vergesst bitte die Mantelwellensperre nicht. Sie gehört ans Koaxkabel vor der Einspeisung ins Variometer. Und vergesst auch das Gegengewicht nicht: es ist entscheidend. Ohne Gegengewicht funktioniert die FUNKPERLE nicht. Für meine Versuche habe ich zwei je 10m lange Drähte auf den Boden gelegt – einen nach links, den anderen nach rechts.

Hier nochmals eine kurze Zusammenfassung:

Wieso funktionieren die meisten Wunderantennen?

  1. Bei vielen strahlt das Koaxialkabel und weniger die Antenne selbst.
  2. Es ist sehr schwer eine Antenne zu bauen, die überhaupt nicht strahlt.

Was macht die Funkperle besser:

  1. Die Anpassung erfolgt verlustarm, ohne UNUN, Widerstände oder LC-Netzwerke.
  2. Es strahlt die Antenne und nicht das Koaxkabel.
  3. Sie lässt sich leicht abstimmen

Wie erwähnt, lässt sich dasselbe Variometer auch für 80m benutzen. Der Strahler muss dann auf 1.8 – 2m verkürzt werden. Damit erzielt man natürlich kein DX und kein Bombensignal. Aber in CW oder PSK31 sind schöne Europaverbindungen vom Balkon aus möglich. Möglichst mit vollen 100W, denn QRP und Behelfsantennen vertragen sich schlecht.

Und wer seine Nachbarn bereits an Antennen gewöhnt hat, kann für 160m auch eine längere Fischrute benutzen. 5 oder 6m helfen dem Signal mächtig auf die Sprünge.

Hier ein Bild vom Transceiver, den ich für die Tests benutzt habe: Ein ICOM IC-7200:

73 de Anton

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