Monatsarchiv: Mai 2011

Die unsichtbare Antenne im Garten

Es gibt unzählige Möglichkeiten eine Antenne zu verstecken. Fahnenmasten sind eine Möglichkeit, Bäume eine andere. Aber es gibt Gebrauchsgegenstände, die auch der gescheiteste Nachbar nicht als Antenne identifizieren kann. Wäschespinnen (Stewi) zum Beispiel. Olaf, DM2CM, hat es ausprobiert, und damit QSO gefahren. Sogar auf 80 und 160m. Doch seine Lösung, die Wäschespinne über einen 1:9 UNUN zu speisen, schien mir nicht ideal. Nachdem ich kurz Mmana-gal angeworfen hatte, wurde mein Bauchgefühl bestätigt. Die Anpassung ist auf den meisten Bändern miserabel und Old Man verliert wertvolle dB’s. Besser ist es, die Wäschespinne über einen automatischen Antennentuner direkt am Fusspunkt zu speisen. Natürlich mit ein paar ausgelegten Radials als Gegengewicht. Auch sollte man nicht einfach irgendwie einen Draht in den Stewi spannen, sondern die ganze Metallstruktur (Alu) benutzen. Die Kunststoffwäscheleine wird dabei durch Litzendraht ersetzt. Dieser sollte dieser mindestens bei jedem zweiten Loch fest mit dem Alu verbunden werden (Schrauben). Nun wird sich der alte Mann wundern, wie die Post abgeht.   Der Stewi ist zu einer kurzen Vertikalantenne mit einer sehr grossen Dachkapazität mutiert. Und je nach Tuner wird man damit auch auf 80 und vielleicht sogar auf 160m funken können. Wenn nicht, empfehle ich für die Anpassung auf dem Top Band das Variometer der Funkperle. Auf 40, 30 und 20m und höher ist das Teil ein ausgezeichneter Flachstrahler, der manche kommerzielle Trap-Vertikal in den Schatten stellt.

Ohne Problem kann die Young Lady weiter ihre Wäsche trocknen. Old Man kann dabei sogar funken. Der Autotuner wird ohne zu murren nachstimmen und die Wäsche – je nach Leistung – etwas schneller trocknen :-)

Ebensogut geht ein Sonnenschirm. Allerdings wird der Nachbar im Winter kritisch den offenen Schirm beäugen. Ein Schirm, etwa 2.5m hoch, mit 3m Durchmesser, wie man ihn in der Landi zum Spottpreis bekommt, ist ideal. Entlang des Zentralmastes und der Seitenarme werden Litzendrähte gespannt, oder die eventuell vorhandene Metallstruktur benutzt. Natürlich werden wieder Radials ausgelegt. Der Fussisolator ist auch kein Problem, dafür gibt es praktische Plastikständer.

Auch der Sonnenschirm wird vorzugsweise über einen Automatiktuner versorgt. Dieser muss nicht einmal wasserdicht sein, schützt doch der Schirm auch vor Regen.

73 de Anton

Bild: Langwellenantenne mit Verlängerungsspule bei der Dachlast.

Das 4m Band…

…war ursprünglich eine rein britische Angelegenheit. Der RSGB hatte es durch langjährige Lobbyarbeit fertig gebracht, dass die Funkamateure auf der Insel den Bereich von 70.0 bis 70.5 MHz zugeteilt bekamen. Doch der Verkehr im neuen Band hielt sich in Grenzen. Amateurfunkgeräte gab es für dieses Band keine zu kaufen, sie mussten selbst gebaut werden. Oder zumindest mussten ausgemusterte kommerzielle FM-Geräte umgebaut werden.

Heutzutage sieht die Situation anders aus. Immer mehr Länder in Europa haben das 4m Band ihren Funkamateuren geöffnet. Bei Sporadic-E Bedingungen, die in diesem Band recht häufig vorkommen, werden QSO’s quer durch Europa gefahren. Letztere sogar in FM.

Das Band ähnelt in vielen Aspekten dem 6m Band. Die Bedingungen für Meteorscatter und Sporadic E sind ausgezeichnet, ebenfalls für Auroraverbindungen. Tropo-Überreichweiten sind etwas besser als auf 50 MHz, aber noch lange nicht so ausgeprägt wie auf 2m. Beim Mobilbetrieb in FM fällt auf, dass das QSB nur halb so schnell ist wie auf 2m ;-)

Zudem gibt es jetzt auch Amateurfunkgeräte zu kaufen. Vorab das Wouxun KG-699, ein Handfunkgerät mit 5W Leistung. Antennen sind auch kein Hindernis. Abgesehen davon, dass es sie bereits zu kaufen gibt, ein 1m Stab ist bereits eine Lambda Viertel Vertikal. Das schafft auch noch der DAF.

73 de Anton

Bild: Türknopf-Kondensatoren

Der unterschätzte Fahnenmast

Von Zeit zu Zeit schau ich mal in die Blogstatistik und da steht immer auch, was die Menschen so gesucht haben um dann auf meinem Blog zu landen. Einer ist mir da kürzlich in die Augen gestochen: “fahnenmast+6m+vertikalantenne+kurzwelle”, stand da. Wow, ein Profisucher. Sonnenklar, was der OM finden wollte. Wäre ich Google, würde ich sagen: Er möchte einen Fahnenmast als Vertikalantenne für Kurzwelle verwenden und dabei auch das 6m-Band einschliessen.

Ich liebe Fahnenmasten. Sie wachsen schneller als Pappeln. Und da ich meine Pappeln, die ich für die Zeit nach meiner Pensionierung gepflanzt hatte, wegen Umzugs verloren habe, bin ich auf Fahnenmasten umgestiegen.

Gegen Fahnenmasten kann ja wirklich kein vernünftiger Nachbar etwas haben. Auch der DAN nicht (Dümmste aller Nachbarn). Natürlich nur, wenn am Fahnenmast die Nationalflagge im Wind flattert. Darum hängt meine auch 24 Stunden, 365 Tage oben. Verbrauch: eine Schweizerfahne pro Jahr. Landi, Fr. 25.-

Aber eines möchte ich gerade vorneweg schicken: Wenn schon, denn schon. Kauft den Größten, den ihr findet. In der Regel ist das ein 12m Mast. 12m ist ein guter Kompromiss. Für das 80m 20m Band bekommt man damit einen (fast) 5/8 λ Strahler. Ideal für DX. Für 40m ist der Mast etwas länger als 1/4 λ, das ist sehr gut und auch für 80m ist er noch ganz passabel. Zumindest für DX. Sogar auf 160m dürfte Europaverkehr mit 100W problemlos drinliegen und die Funkkollegen in der Region können sich auf eine kräftige Bodenwelle freuen.

Aber es gibt ja noch andere Bänder: 30m zum Beispiel. Mit 0.4 λ auch ein sehr guter Strahler. Weit genug von 1/2 λ entfernt um noch problemlos mit einem automatischen Tuner anpassen zu können. Auf 17m, einem tollen Band auch in schlechten Sonnenfleckenzeiten, ist das Strahlungsdiagramm schon etwas aufgeblättert und nicht mehr so flach wie auf 20m. Auf 15m und höher ist die Antenne für DX nur noch schlecht zu gebrauchen.  Zumindest nach Lehrbuch, bzw. nach einer Analyse mit EZNEC, dem freien MMANA-GAL, oder nach einem Blick in Rothammels Antennenbuch. Doch in der Praxis lassen sich auch mit dem 12m Mast auf den höheren Bändern schöne QSO’s fahren, da sich diese glücklicherweise nicht immer an die Theorie hält :-)

6m würde ich dem 12m Fahnenmast nicht mehr anvertrauen. Aber das ist auch gar nicht nötig, denn λ/4 sind dort gerade mal 1.5m. Eine feine Stahlrute als Strahler, drei ebensolche Radials und der gewiefte OM hat eine nachbarverträgliche 6m Antenne vom Feinsten. Irgendwo wird’s ja bestimmt noch ein Plätzchen frei haben. So eine Antenne ist übrigens weitaus weniger auffällig, als die allseits beliebten Blindenstöcke für 6/2/70cm.

Doch zurück zu unserem Fahnenmast: Wieso empfehle ich ein 12m Trum und nicht einen Niedlicheren? Ganz einfach: ein 6 oder 8m Mast ist für 80m schwach und für 160m nur noch eine Behelfsantenne, und euer Nachbar wird sich ebenso rasch an 12, wie an 8m gewöhnen. Nicht kleckern, klotzen lautet die Devise.

Doch ohne eines geht’s nicht: Der Mast muss isoliert aufgestellt werden, anders klappt es nicht, außer man braucht das 12m Ding nur als Aufhängepunkt für einen Zepp, Dipol, Inverted L oder eine dieser Antennen mit Spulen oder gar verlustlustigen UNUN’s. Gleich welche geniale Konstruktionsidee old man ersinnt: Fahnenmast an Mauer ist ein No-go, denn Strom strahlt und der ist dort am grössten, wo beim Mast unten ist. Zusätzliche Erdkapazitäten durch isoliertes “Einlochen” oder dünne Isolation ist auch nicht zu empfehlen. Der automatische Tuner schätzt das gar nicht. Und der ist die ideale Rundum-Versorgung für unseren Fahnenmast. Einfacher geht’s nicht, als mit einem CG-3000 oder SG-230 oder einem äquivalenten Produkt.

Aber auch ohne Erdung geht’s nicht. Radials sind die zweite Hälfte der Antenne. Je mehr, je besser. Ich habe bei mir noch die Metallmaschenzäune der Nachbargärten drangehängt. Plus ein paar Erdpfähle. Nach dem Prinzip: Nützt es nicht, schadet es auch nicht ;-)

Zum Schluss noch ein Geheimtipp: Zwei Fahnenaufzüge vorsehen. Der zweite als Option für zukünftige Antennenversuche.

73 de Anton

Bild: Rahmenantenne für Langwellenempfang. Man beachte den Mast im Hintergrund. Es ist der Mast eines KW-Beams, der von Hand gedreht wird und über einen Riementrieb auf einer Weltkarte die Richtung zeigt. Sozusagen eine Öko-Lösung.

Ein Schnäppchen?

In diesem Blog habe ich schon mehrfach über automatische Antennentuner (auch Koppler genannt) berichtet. Inzwischen bin ich um eine Erfahrung reicher. Ich habe nämlich einen Occasion-Tuner erstanden, ein SG-230. Er habe ihn kaum gebraucht, meinte der Verkäufer und außerdem behage ihm der Kurzwellenfunk nicht. Darum wolle er ihn verkaufen.

Als das vermeintliche Schnäppchen bei mir eintraf, habe ich ihn vor der Inbetriebnahme aufgeschraubt, wie ich das mit allen Neuerwerbungen mache, um einen Blick ins Innere zu werfen. Und da sind mir gleich ein paar Dinge aufgefallen, die Böses ahnen liessen.

Auf der einen Seite waren die Gewindebüchsen für den Deckel ausgerissen und an einer Ecke sah man durch einen Riss ins Freie. Bei genauerem Hinsehen entdeckte ich dann auch Spuren von Feuchtigkeit auf der Platine. So waren unter anderem die Kontaktklemmen für den HF-Eingang und die Steuerung korrodiert. Dann fiel mir auf, dass die Spulen etwas schräg standen, und zwar in Richtung kaputte Ecke. Es war offensichtlich: das Teil war abgestürzt, vermutlich aus grosser Höhe auf den Boden gefallen. Die Dinger sind ja sehr robust und es braucht schon einiges, um das Gehäuse zu beschädigen. Ich bemerkte dann auch, dass das Gehäuse schon einmal zusammengeleimt worden war. Ein Unfallfahrzeug, würde man im Autohandel sagen. Doch es kam noch schlimmer. Der SG-230 war verbastelt. Ein Widerstand war nur einbeinig gelötet, das Artefakt eines (Reparatur-)Versuchs? Anderswo war auch herumgelötet worden. Nicht gerade von einem Profi, denn er hatte auch die Gehäuse von zwei Relais angebraten.

Natürlich lief der Tuner nicht. Die Abstimmung war erratisch. Woran’s liegt, habe ich noch nicht herausgefunden. ich habe das Teil erst mal in die Bastelkiste geschmissen. Eine Aufgabe für die langen Nächte im nächsten Winter.

Ich hätte es eigentlich wissen müssen. Diese automatischen Tuner sind richtige Keeper, man verkauft sie nicht ohne weiteres. Es sei denn, man benötigt dringend Geld oder sie stammen aus einem Nachlass. Oder wie in meinem Fall: sie sind kaputt.

Das trifft auch auf einige Funkgeräte zu. Die sogenannten “Keeper” findet man kaum auf E-bay. Das sind Geräte, die so gut und praktisch sind, dass sie kaum einer wieder hergibt. Und wenn, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass eine taube Nuss dabei ist. Mal ist der eingebaute Tuner kaputt, mal das Gerät total verstimmt, oder hat einen Wackelkontakt. Schon alles erlebt – auch von Schweizer OM’s. Hat wohl was mit fehlendem Ham-Spirit zu tun. Nur der DAF (Dümmmste anzunehmende Funker) merkt nicht, dass sein Gerät spinnt.

In diesem Sinne: Occasionen sind ok, aber man tut gut daran, sie vor dem Kauf anzusehen und zu testen. Katzen kauft man nicht im Sack, Transceiver (und Antennentuner) auch nicht.

73 de Anton

Bild: Spark, eine feine Taste von Begali, die ich für meinen Langwellensender benutze. Kein Schnäppchen, aber ihr Geld wert.

Ein SWR Meter für Langwelle

Normalerweise funktionieren die handelsüblich SWR-Meter für Funkamateure auf 136 kHz nicht mehr. Viele zeigen falsch, zu wenig oder gar nichts an. Das SX-1000 von Diamond ist noch das “vernünftigste” aus meiner “Sammlung”.

Iacopo Giangrandi hat sich dieser Problematik angenommen und ein SWR-Meter für 136 kHz entwickelt. Hier das Schema:

LW SWR meter

und dazu sein Kommentar:

J’ai fini l’SWR-meter pour les ondes longues et semble bien marcher (en tout cas avec 10W). Je crois que le secret est dans la réactance du secondaire du (des) transformateur(s) qui doit être beaucoup plus grande que 50 Ohm à 137kHz; avec environ 1mH (860 Ohm) je suis tranquille. De plus, j’ai choisi un circuit symétrique avec deux transformateurs qui, contrairement au célèbre pont de Breune, n’as pas besoin de compensation pour les basses fréquences.

Merci Iacopo. Und hier noch die Bilder dazu:

Wie immer, bei allem was aus HB9DUL’s Küche kommt, sehr professionell.

73 de Anton

IC-736 Frequenzerweiterung

Wenn alle klappt, sind wir ab heute zu dritt auf Bornholm und die Funkaktivitäten werden entsprechend zunehmen. Gestern Abend sollten die beiden Peter, HB9CGQ und HB9CCZ, per Flugzeug eingetroffen sein. Doch heute, während ich diese Zeilen schreibe, ist erst der 29. April und ich kann (glücklicherweise) nicht in die Zukunft blicken.

Daher berichte ich heute auch aus der Vergangenheit. über den IC-736 habe ich ja bereits geschrieben: hier und hier. Nun möchte ich zeigen, wie die Frequenzerweiterung für den Sender geschieht:

Die Diode D15 wird geknackt (bitte so aufschneiden, dass man die Drähte im Notfall wieder zusammen löten kann) und dann wird eine neue Diode auf Platz D14 gelötet (Typ ist unwichtig). Die Plätze D16 und  D18 sollten frei sein. Die Dioden findet man auf der Leiterplatte auf der Rückseite der Frontplatte. Man muss diese dazu lösen und etwas wegklappen. Eventuelle muss auch der Stecker Q1 ausgezogen werden. Der Zugang ist nicht einfach und am besten lässt man einen erfahrenen Kollegen mit einer feinen Lötspitze und ruhiger Hand ran.

Seriös wäre es natürlich, die Platine auszubauen und die Diode richtig zu bestücken, doch dazu war ich, ehrlich gesagt, einfach zu faul ;-)

73 de Anton

SG-230 oder CG-3000?

Wie ihr sicher bemerkt habt, läuft dieses Blog seit einiger Zeit in einem Zweitage-Rhythmus und die Beiträge sind kurz geworden. Das liegt daran, dass ich sie vorproduziert habe. So hoffe ich, wird es euch hier nicht langweilig, während ich ohne Internet unterwegs bin. Was natürlich darunter leidet, ist die Aktualität. Vielleicht ist die Welt schon untergegangen, während diese Zeilen erscheinen sollten ;-)

Zurzeit überlege ich mir, welchen automatischen Antennenkoppler ich mitnehmen soll: den CG-3000 oder das Original, den SG-230.

Der CG-3000 hat mich schon auf manche Reise begleitet. Er ist wesentlich kleiner und leichter als der SG-230 und soll laut Datenblatt die gleichen Leistungen bieten. Das heisst, etwa den gleichen Impedanzbereich anpassen und auch 200W vertragen.

Im Stich gelassen hat er mich bisher nur einmal. Da ist der 50pF Kondensator im Ausgang durchgebrannt. Ich habe ihn dann einfach rausgeschnitten und konnte den Koppler so weiter benutzen. Er passte natürlich nicht mehr so gut und nicht mehr auf allen Bändern an. Zu Hause habe ich dann alle Kondensatoren auf der Antennenseite des Pi-Filters ersetzt, und zwar mit wesentlich “kräftigeren” Typen. Man findet eine gute Auswahl solcher Kondensatoren auf E-Bay unter “High Voltage Capacitor”, “Doorknob Capacitor” oder “RF Capacitor”. Viele aus alten Beständen der ehemaligen Sowjetunion, aber auch aus neuster (chinesischer) Produktion. Am besten nimmt man die größten Exemplare, die noch in das Gehäuse passen. Dieses ist beim CG-3000 aber wesentlich kleiner als beim SG-230. Auch die verwendeten Spulen sind nicht so gross und die Ausgangskondensatoren für eine niedrigere Spannung ausgelegt. Spannungsfestigkeit ist bei den Kondensatoren im Ausgang zwar ein wichtiges Kriterium, denn bei viel zu kleinen Antennen herrscht dort Hochspannung, aber sie müssen auch die auftretenden Blindströme aushalten können.

Der SG-230 ist also der kräftigere Kerl. Und trotzdem soll er nur 200W vertragen wie der CG-3000?

Nun, ich habe es ausprobiert und den SG-230 zuerst mit 400W, später auch mit 600W gefahren. Natürlich erst nach dem Abstimmen mit kleiner Leistung und an einer längeren Antenne ohne extreme Impedanzverhältnisse. Auf 160m habe ich so etliche QSO’s gefahren und wie ihr oben im Bild sehen könnte, hat es ihm nicht geschadet.

Der Grund ist der, dass diese Koppler nicht in erster Linie für den Amateurfunk entwickelt wurden, sondern für Fischkutter und andere kleinere Schiffe. Diese arbeiten im Grenzwellenbereich mit kurzen Rutenantennen, und dafür muss der Koppler ausgelegt sein. Abgesehen davon muss er auch Vibrationen, raue Behandlung und das Salzwasser vertragen.

Denn im Notfall hängt davon das Leben der Besatzung ab. Wenn auf 2182 kHz Mayday gefunkt werden muss, darf der Antennenkoppler nicht versagen.

Und was die Datenblattangaben anbelangt: Die Hersteller rechnen genügend Toleranz ein, damit die Dinger auch beim DAF nicht in die Brüche gehen (Dümmsten anzunehmenden Funker). Beim SG-230 hat das aus meiner Sicht geklappt. Beim CG-3000 nicht ganz.

Der einzige Wermutstropfen beim SG-230 ist der Preis. Doch “Hauptsache billig” ist eben nicht in jedem Fall das beste Rezept.

Das Bild oben zeigt den SG-230, nachdem er mit 600W geplagt wurde. Die Relaiskontakte sind übrigens auch noch in einwandfreiem Zustand. Doch Vorsicht! Das nächste Bild zeigt die alte Version des SG-230. Die beiden höchsten Induktivitäten sind dort auf Eisenpulverkerne gewickelt. Mit der alten Version würde ich keine “High Power Versuche” anstellen. Die Ringkerne könnten eventuell in Sättigung gehen und heiss werden.

Offensichtlich werden beim Vergleich der beiden Bilder die Verbesserungen, die SGC realisiert hat. Der Neue ist wesentlich professioneller aufgebaut, die Heisskleber-Würste sind verschwunden.

73 de Anton

Eisenbahnsender oder fahrende Trafostation?

HB9DUL, Iacopo Giangrandi, hat mir dieses Rätselbild geschickt. Nun frage ich mich, welchem Zweck dieser spezielle Eisenbahnwagen dient. Ist es ein fahrender Kurzwellensender oder eine mobile Trafostation? Doch wozu braucht man mobile Kurzwellensender auf Eisenbahnwagen und wozu fahrende Transformer? Vielleicht kann uns ein Leser dieses Blogs weiterhelfen?

Im übrigen bin ich zurzeit immer noch auf der Insel Bornholm. QRV abends um 10:00 MEZ auf 7172 kHz +/- QRM

73 de Anton

Mantelwellensperren

Während ihr diese Zeilen lest, bin ich schon längstens auf Bornholm.  Ich habe weder Computer noch Internet dabei. Ich kann also nicht auf Kommentare im Blog antworten. Diesen Blogeintrag habe ich vor meiner Abreise geschrieben. Zu erreichen bin ich jeweils am Abend um 10:00 MEZ auf 7172 +/- QRM.

Wie meine Freunde wissen, habe ich eine Balun-Allergie. Das äusserst sich in Magenkrämpfen, Jucken und Schweissausbrüchen ;-)

Oder anders gesagt, ich mag diese undurchschaubaren Dinger nicht. Es sei denn, es handle sich um blosse Mantelwellensperren, die ich natürlich auch einsetze. Es sind kein Kunstwerke. Einige Windungen Koax auf einem Ferritkern genügen. Mehr Mühe, hat sich N5DRG gemacht, der diese Bilderserie über “Ugly Baluns” zusammengestellt hat.

So “ugly” sind die Dinger aber gar nicht. 73 de Anton

Bild: Mantelwellensperren und Netzdrosseln hinten am TV.

Meine Bootsanker

Als Bootsanker (engl. Boatanchor) werden alte Funkempfänger oder Sender bezeichnet, die so schwer sind, dass man sie auch als Anker verwenden könnte. Mein erster Bootsanker war ein Marconi CR100 aus den 40er Jahren. Nächte lang habe ich damit dem Schiffsfunk im 500 kHz Bereich zugehört, wollte ich doch später einmal zur See fahren. Das Gerät war mit einem 100Hz Filter ausgestattet und daher sehr trennscharf. Interessant war auch, dass der Empfänger Langwellen empfing, ab 60 kHz. Doch im oberen Kurzwellenbereich, ab 18 MHz, war er taub wie eine Nuss.

Mein zweiter Bootsanker war ein Collins 51J-4. Ein tolles Gerät mit einer Trommelskala, das den ganzen Kurzwellenbereich in 1MHz Bändern abdeckte. Dieses Gerät findet man übrigens ab und zu in alten Mickey Mouse Heften. Es diente dem Zeichner offensichtlich als Vorlage für ein Funkgerät. Wie alle Collins war es aufgebaut wie ein Panzerschrank, und die Spulen wurden mittels Tauchkernen über eine komplizierte Mechanik abgestimmt. Es ist auch heute noch ein gutes Gerät für den Kurzwellenhörer, allerdings wegen des fehlenden Produktdetektors nur bedingt für SSB.Empfang geeignet. Auch ist der Bandwechsel etwas mühsam.

Später hatte ich dann einen 51S-1 von Collins. Im Prinzip die verbesserte und wesentlich kleinere und leichtere Ausführung des 51J-4. Dieses Teil kann man kaum mehr als Bootsanker bezeichnen. Es ist meines Erachtens der Vorläufer aller modernen Kurzwellenempfänger. Dank des Produktdetektors und seinen mechanischen Filtern ist es auch heute noch brauchbar um auf den Amateurfunkbändern zu hören. Wie bereits der Marconi und der 51-J4 wurde dieses Gerät nicht in erster Linie für den Amateurfunkmarkt entwickelt, sondern als Empfänger für Armee, Schifffahrt und kommerzielle Dienste. Funkamateure konnten sich in der Regel nur ausgemusterte Geräte leisten.

Mein nächster Bootsanker war ein Watkins Johnson WJ-8888. Ein “modernes” Gerät mit PLL und Digitalanzeige. Ich konnte bei einem Armeeverkauf sogar vier Stück dieses Typs ergattern, zu je fünfzig Franken. Die Geräte waren fast neu und arbeiteten perfekt ausser einem. Bei diesem fand ich eine integrierte Schaltung im PLL, die man vergessen hatte zu löten! Trotz des niedrigen Preises waren die Geräte ihr Geld nicht wert. Der PLL rauschte wie ein Wasserfall und die AGC war eine Katastrophe. Aber immerhin fuhr ich mit einem solchen Gerät mein erstes Langwellen QSO. Empfehlen kann ich das Teil nicht. Bereits ein simples Yaesu, wie der FT-817, hat bessere Empfangsleistungen.

Bald rüstete ich deshalb auf und kaufte einen alten Harris RF-590. Ein Gerät, das früher häufig im Schiffsfunk, auch bei der US-Marine, im Einsatz war. Als Langwellenempfänger war er fantastisch, man konnte damit bis 10 KHz runter hören. Auch heute noch ein wunderbares Gerät für einen Kurzwellenhörer, sofern auf dem Stationstisch viel Platz zur Verfügung steht. Wer über das nötige Kleingeld verfügt, kann sich ein ausgemustertes Gerät in Kanada bei Toronto Surplus besorgen. Zum Preis eines neuen KW-Transceivers. Der Empfänger ist, wie übrigens auch der Watkins Johnson, mit hochwertigen mechanischen Filtern für alle Betriebsarten bestückt.

Einen Bootsanker, den ich über viele Jahre besass, hätte ich fast vergessen. Den sogenannten Nato-Würfel. Ein Collins R-392/URR. Und zwar im seltenen Grauton (die meisten sind Feldgrün). Der Würfel wurde Ende der 40er entwickelt und bis in die 60er Jahre hinein in grossen Stückzahlen von verschiedenen Herstellern in Lizenz gebaut. Ein typisches Armeegerät, das in Panzern und auf Jeeps montiert wurde, wasserdicht aufgebaut war und so robust, dass man es mit dem Fallschirm abwerfen konnte. Der Empfänger, der ähnlich dem 51J4 und dem 51S1 den ganzen Kurzwellenbereich in 1MHz Bändern abdeckt, arbeitet mit 25 (!) Röhren und das mit einer Batteriespannung von 24 bis 28 Volt. Diese diente einerseits zur Röhrenheizung und war zugleich auch Anodenspannung. Das Teil ist ein Wunderwerk der Mechanik mit seiner Tauchspulenabstimmung und ist extrem kompakt aufgebaut. Ohne Röhrenzieher (sie befinden sich im Innern des Geräts in einer Halterung) ist an ein Auswechseln der Röhren nicht zu denken. Der R-392 ist der kleine Bruder des berühmten R-390, der leider nie den Weg in meinen Shack gefunden hat.

Bleibt noch die Frage, ob ich heute noch einen Bootsanker zum Kurzwellenhören kaufen würde. Die Antwort ist ein klares Nein. Die Empfänger in den heutigen Amateurfunktransceivern sind so gut, dass das keinen Sinn machen würde. Und was die Langwelle anbelangt, so macht mein Pro3 einen ausgezeichneten Job.

Bootsanker sind aber für Sammler wunderbare Objekte. Vorausgesetzt man verfügt über den notwendigen Platz.

73 de Anton

Bild: Harris RF-590 mit 1kW-Langwellensender

Bin rasch Zigaretten holen

Ihr kennt ja die Geschichte von dem Mann, der abends das Haus verliess um rasch Zigaretten zu holen – er verschwand spurlos und kam nie mehr zurück. Wenn ich verreise, sage ich jeweils zum Spass: “Ich geh mal rasch Zigaretten kaufen.” Bisher bin ich aber noch immer zurückgekehrt. Das wird vermutlich auch diesmal so sein. Während ihr diese Zeilen lest, bin ich unterwegs nach Bornholm. Allerdings konnte ich nicht all das mitnehmen, was ich in den letzten Tagen zusammen gesucht hatte. Es hätte den Kofferraum meines Wagens gesprengt. Aber immerhin sind die beiden KW Transceiver oben im Bild dabei. Der bewährte IC-7200, der mich schon vergangenes Jahr zum Nordkap begleitet hat und der IC-735, ein älterer ICOM Transceiver und ein Geheimtipp für die, die sich kein neues Gerät leisten können oder wollen. Sollte euch mal ein gut erhaltener 735er über den Weg laufen, so haltet ihn fest. Ihr werdet es nicht bereuen.

Bis bald auf den kurzen Wellen. Vielleicht sogar auf 10m oder 6m. Die Sporadic-E Saison hat ja wieder begonnen.

73 de Anton

Audio S-Meter

Ein S-Meter ist zwar kein präzises Messinstrument, aber es erfreut das Auge, während die Ohren lauschen. Gerne sieht man dem Tanz des Zeigers zu und staunt über das QSB im Äther. Trotz unseres Hobbys sind wir ja auch Augenmenschen.

Manch kleiner Eigenbau-Transceiver muss jedoch ohne dieses wunderbare Instrument sein Leben fristen. So war es auch bei mir, als mein Eigenbau QRP CW Transceiver endlich das Funken lernte. Zwar hatte ich ein Drehspulinstrument eingebaut, doch die Versuche waren vergebens, die AGC anzuzapfen. Ein ganzes Jahrzehnt diente das Instrument bloss als SWR-Anzeige für den Sender. Doch eines Tages fand ich per Zufall eine S-Meter-Schaltung, die das Audiosignal auswertete. Sie funktionierte zwar nicht, aber sie gab mir den Anstoss, es selbst mal zu probieren. So entstand die Schaltung oben im Bild. Natürlich ist die Anzeige in diesem Fall von der Regelkurve der AGC abhängig. Doch das ist meistens kein Hindernis. Man kann ja die Skala selbst beschriften und eichen (S9 = 50uV). Die Empfängerschaltung in meinem QRP-CW-Transceiver stammt übrigens aus einem älteren ARRL Handbook und wird unter “A High Performance Communication Receiver” beschrieben. Sie tauchte während Jahren in den Handbüchern auf, doch heute ist sie verschwunden. Das neuste ARRL Handbook habe ich ungelesen wieder verkauft: es ist von einem Buch mit vielen praktischen Bauanleitungen zu einem Nachschlagewerk geworden. Von dieser Sorte habe ich schon genug im Büchergestell.

73 de Anton

PS. Die S-Meter-Schaltung funktioniert nur bei Empfängern mit AGC! Sie ist also nicht für DC-Receiver geeignet.

AL-811H

Über den günstigsten Weg zu mehr Power zu kommen, habe ich bereits berichtet. Kein anderen Linear hat ein besseres W/$ Verhältnis als der AL-811H. Und jetzt, wo der Dollar wegen der ausser Kontrolle geratenen US-Schulden immer mehr absäuft, ist er das Schnäppchen schlechthin. Meinen habe ich übrigens von Wimo und ich bin damit rundum zufrieden. Die Lieferung von Wimo erfolgte rasch und die Abwicklung war professionell, was man leider nicht von allen deutschen Lieferanten sagen kann. Das Gerät ist aufgebaut wie ein Schlachtschiff und entsprechend robust. Man könnte es problemlos als Bootsanker verwenden.

Wer um seine Röhren zittert oder die Tendenz hat, die Kiste auszuwürgen, der kann jetzt das GOP-100 installieren. Eine Schaltung, die den Gitterstrom überwacht und die PA bei 190 mA automatisch auf Standby schaltet. Hier die entsprechenden Bilder von DG8FBV.

Wer sich das Gerät mal virtuell vorführen lassen möchte, kann hier bei K1OIK reinschauen. Bleiben dann noch Fragen offen, kann hier das Handbuch heruntergeladen werden. Leider nur auf englisch, doch Wimo liefert eine deutsche Übersetzung mit.

73 de Anton

Bild: Endstufe und Beam, die Werkzeuge des passionierten DXers

Koaxstecker selbst löten oder crimpen lassen?

Koaxialstecker montieren ist ein “Pain in the ass”, wie die Amerikaner sagen. Und mancher OM überlässt das deshalb einem angeblichen Profi und lässt sich Kabel konfektionieren. Was schön aussieht muss doch gut funktionieren, oder etwa nicht? DJ7RI hat andere Erfahrungen gemacht. Hier sein aufschlussreiches Video.

Der meist gebrauchte Stecker bei den Funkamateuren ist der PL-259. Jeder hat ein bisschen ein anderes Rezept, um dieses Teil auf ein Koax zu pflanzen. Mit unterschiedlichen Resultaten. Im Internet findet man alle möglichen Anleitungen. Keine konnte mich bisher richtig überzeugen. Bis ich auf die Methode von K3LR gestossen bin. Er nimmt Isolierband zuhilfe um das wärme-empfindliche Dielektrikum zu schützen und lötet die Abschirmung nicht innen, sondern aussen am Stecker an. Das ist klar und übersichtlich und man kann jederzeit von Auge kontrollieren, ob alles in Ordnung ist. Kurzschlüsse, oder schlimmer, Fast-Kurzschlüsse als Zeitbomben werden so vermieden. Wichtig: er benutzt ausschliesslich versilberte PL-Stecker. Auch ich habe damit gute Erfahrungen gemacht. Bei HF-Steckern sollte man nicht sparen.

Es wäre doch wirklich schade, wenn unsere xk$-Funkanalage wegen eines schlechten Steckers für einen $ weniger dahin-siechen würde :-)

73 de Anton

Bild: Icom IC-736 und Daiwa CN801

LW Bake in Island geplant

Wie ich von Thor, TF3SB, erfahren habe, ist in Island ein Bake in der Nähe von Reykjavik geplant. Unter dem Rufzeichen TF3LWB soll sie auf der Frequenz 137.750 kHz in A1A senden. Der Sender soll eine Leistung von 50W haben, die abgestrahlte Leistung wird maximal 1W ERP betragen.

Eine weniger erfreuliche Geschichte sind die Trapezoide in der Wüste, die hier zu sehen sind. Es handelt sich dabei nicht etwa um Landebahnen für Flugzeuge sondern um ein OTH-Radar in den USA. Nachdem sie das Militär nicht mehr braucht, werden sie jetzt für die Wetterbeobachtung eingesetzt.

Ein interessantes Blog habe ich bei VR2XMQ gefunden. Steve hat ein breites Interessengebiet von NF bis SHF. Beim Betrachten seines Blogs fällt einem bald auf, dass Steve zu den Audiophilen gehört. Der HiFi-Schwerpunkt ist nicht zu übersehen.

Zum Schluss noch eine neue Antenne, die ich entdeckt habe. Bei der Sloping Longwire von LA1IC handelt es sich um eine Richtantenne für die kürzeren Kurzwellenbänder, also 10,12 und 15m. Aber auch auf 20 und 30m soll sie noch gute Resultate zeigen. Diese Antenne ist eine interessante Alternative für OM’s, die besonders an einer Richtung interessiert sind – z.B. für die Verbindung in die ehemalige Heimat – und die dazu keinen auffälligen Tower mit Beam aufstellen möchten.

73 de Anton

Bild: “Nato-Würfel”, Collins R-392

The Chinese Military Straight Key K-4

Kürzlich besuchte mich ein Funkkollege und zeigte mir begeistert seine Neuerwerbung: Eine chinesische Morsetaste, nigelnagelneu. Er habe sie auf Ebay zum Schnäppchenpreis von $24.90 erstanden, inklusive Versand aus Hongkong. In der Zwischenzeit sei sie sogar im Wert gestiegen, und tatsächlich kostet sie jetzt, während ich dies schreibe, $27.98 plus $20 Versand. Ich habe mir die Taste mal angesehen. Sie sieht zwar aus wie eine Taste und glänzt auch hübsch, doch schon ein oberflächlicher Blick genügt, um zu sehen: Dies ist kein Meisterwerk der Mechanik. Stanzteile mit rauen Kanten und etwas Bauernblende (Chrom), überall Spuren der artisanalen Herstellung.

Doch das Aha-Erlebnis kommt erst beim Anfassen: Die Chinesen müssen wohl mit den Ellenbogen morsen, oder Body Builder sein. Auch bei ganz herausgedrehter Federdruckverstellung braucht es einen kräftigen Händedruck um den Kontakt zu schliessen. Die Feder ist so nicht brauchbar und muss modifiziert oder ersetzt werden. Doch der nächste Schreck folgt auf dem Fuss: Das Teil hat keinen Stand, es wackelt auf dem Tisch, trotz aufgeklebtem Filz auf der Unterseite. Die Ursache ist rasch entdeckt: Hinten links hat der Boden einen Überzahn und ragt über den Filz hinaus. Das Bodenteil sieht aus wie mit der Blechschere zurecht geschneidert.

Aber auch andere Details deuten nicht auf hohe Handwerkskunst: Zum Beispiel die grobe Litzenverbindung, mit der der Hebel kontaktiert wird. Das könnte ein Stück Abschirmung aus einem RG-58 sein. Oder die Rändelschrauben mit den scharfen Kanten, oder die Billigstschrauben, von der jede ein bisschen anders aussieht.

Der Tast-Knopf sieht zwar aus wie einer, doch die Ergonomie passt nicht. Wie man das Teil auch anfasst, es bleibt ein Fremdkörper unter den Fingern. Abgesehen davon ist es ein billiges Spritzgussteil aus einem noch billigeren Spritzwerkzeug, mit hässlichen scharfen Graten. Auch die Achslagerung steht nicht über allem Zweifel. Und offenbar hat auch der Konstrukteur daran gezweifelt. Über zwei Rändelschrauben kann diese justiert werden. Eine gute Taste braucht diese Krücken nicht.

Ok sind aber das Gummikabel und der 6.3mm Klinkenstecker. Beide stammen zwar aus Grossmutters Zeiten, sind aber robust.

Morsen tut die Taste, wie ich am Transceiver feststellen konnte, doch mein Fazit ist ernüchternd: das einzig Interessante an der K-4 ist der Preis. Telegrafieren kann man zwar damit, aber das kann ich auch mit zwei Bananensteckern. Als Bootsanker ist sie zu leicht und als Briefbeschwerer zu wenig schmuck.

“Hauptsache billig” war in diesem Fall ein schlechter Ratgeber: Auch $25 sind für dieses Teil noch zuviel.

73 de Anton

Bild, von links nach rechts: Tschechische Taste, Telefunken, Chinese Military Key K-4, Begali Spark, Begali Blade.

Lolland

Zwar gehöre ich nicht zu den DXern unter den Funkamateuren, doch das heisst nicht, dass mich das DX-Geschehen nicht interessieren würde. Interessante DX-Bulletins erstellt zum Beispiel Rolf, DJ2RB, in Kiel (oben den Knopf DX-MSG anklicken). Dort habe ich auch erfahren, dass dieses Jahr bereits die Insel Lolland aktiviert wurde (EU-029). Und zwar Ende April von Ben, DO1BEN and Barbara, DO1IQ.

Doch wieso hat mich ausgerechnet diese Meldung interessiert?

Nun, die nächste Insel, die man auf dem Weg nach Kopenhagen von Fehmarn aus erreicht, ist Lolland. Die Fähre aus Puttgarden kommt im Hafen von Rødby  an und flugs befindet man sich auf der Autobahn nach der dänischen Hauptstadt. Auch Lolland werden wir auf unserer Reise nach Bornholm überqueren. Die nächste Insel, Falster, erreichen wir dann über einen Tunnel und wir werden sie über eine Brücke verlassen. Erst im schwedischen Ystad wird uns die nächste Fähre erwarten.

73 de Anton

Bild: Ein magisches Auge

CG-5000 temporarely suspended

Wie ich soeben von Pascal, HB9EXA erfahren habe, wurde die Produktion des CG-5000 vorübergehend eingestellt. Das Teil wird wohl für längere Zeit nicht lieferbar sein. Mich wundert es nicht, denn der CG-5000 war ein Problemtuner. Ich hoffe, dass es dem Team bei cgantenna gelingen wird, die Probleme zu beheben. Die sind unter anderen: kein Abstimmen unter ca. 1920 kHz, erratisches Tunen zwischendurch, auch wenn das SWR ok ist. Schwierigkeiten beim Tunen bestimmter Imepanzen/Frequenzen. Abgesehen davon, habe ich von dem Teil nie ein vernünftiges Handbuch oder Schema gesehen und er verfügt meines Wissens auch nicht über die Möglichkeit einer Fernbedienung wie der SmartLock beim SG-230.

Was mein SG-230 und der CG-3000 spielend schaffen, kriegt der CG-5000 nicht gebacken. Er will meine Inverted L (12m hoch, 40m lang) partout nicht unter 1920 kHz abstimmen. Ja, er unternimmt nicht mal einen Versuch, sondern stellt sich taub und doof. Auch beim 30m Band verharrt er in Untätigkeit. Und anderswo stimmt er ab, wie es ihm beliebt. Mitten im QSO zum Beispiel, auch bei gutem SWR.

Wie schreibt doch cgantenna auf ihrer Homepage:

Super design combines with low cost manufacture
=
customer satisfaction

Würde eher sagen: Super chinese junk combines with silly engineering = customer dissatisfaction. Buy american!

73 de Anton

Bild: SE222

Fehmarn

Wenn wir Mitte Mai nach Norden ziehen werden um von EU-30 aus QRV zu sein, werden wir nicht die einzigen Funkamateure aus der Schweiz sein, die den Norden Europas als Ziel gewählt haben. Einer, der nicht zum ersten Mal nördliche Inseln aktiviert, ist Thomas, HB9SVT. Im letzten Jahr war er bereits von Sylt  aus im Äther (EU-042), dieses Jahr wird er ab dem 22. Mai von der Insel Fehmarn aus QRV sein (EU-128). Einige Tage früher werden wir übrigens auch diese Insel überqueren. Sie liegt auf der direkten Route nach Kopenhagen. Von Deutschland aus gelangt man auf die Insel über eine Brücke, die den Fehmarnsund überquert. Doch in Puttgarden, auf der anderen Seite, muss man sein Auto im Bauch einer Fähre parken um nach Dänemark zu gelangen.

Hier noch die Expeditions-Webseite von Thomas, HB9SVT.

73 de Anton

Bild: Abschied von Fehmarn, auf der Fähre bei der Ausfahrt aus dem Hafen von Puttgarden.

Les LFistes Francophone

Les LFistes francophone ist ein Forum für französischsprachige OM’s, die sich mit 160, 600 oder 2200m – Wellen befassen. Für die, die Sprache verstehen, lohnt es sich, dort mal reinzuschauen, obschon die meisten Kommentare nur von einem einzigen OM stammen – nämlich von F4DTL in Paris. Auch in Frankreich befassen sich nur sehr wenige OM’s mit Langwellen. Zudem ist der Anteil von Funkamateuren an der Bevölkerung in Frankreich sowieso geringer als anderswo (nur ein Viertel Promille, gegenüber D mit ca. 1 Promille).

73 de Anton

Bild: Innenleben einer alten Telefunken-Taste

Die “Geheimwaffe”, von Markus HB9AZT

Aktive, geschirmte Magnetloop – neue Geheimwaffe gegen „man made noise“?

An meinem Heim-QTH kämpfe ich gegen zunehmenden Noise aus Elektroschrott übelster Sorte. Neben unzähligen Schaltnetzteilen, Fernsehern, automatischen Rasenmähern und Computern sorgt eine nachbarliche Wasserenthärtungsanlage nach dem Esoterik-Prinzip (der Kalk im Leitungswasser soll angeblich durch HF eliminiert werden) auf 80m in einzelnen Bereichen für einen Noise-Pegel von S9+20 dB. Die Anlage vom Typ „Argonit“ ist zwar mit CE-Kleber versehen, aber Betreiber und Importeur  foutieren sich um den Störpegel , den ihr Schrott produziert. Das ganze Erdnetz ist verseucht, weil die Wasserleitungen aus Metall natürlich die HF-Störstrahlung der Enthärtungsanlage im ganzen Quartier verbreiten. Da wird wohl nur ein Bakom-Besuch mit grossem Seitenschneider beim Nachbarn nachhaltig Linderung verschaffen können.

Bild Störstrahlung auf 80m, verursacht durch Wasserenthärtungsanlage ARGONIT, ab 300 kHz ist ca. alle 240 kHz  über den ganzen KW-Bereich ein solches Spektrum anzutreffen:

Ich habe zwar das grosse Glück und  unglaubliche Privileg, auf meine Remote-Standorte zurückgreifen zu können, wo ich einen glasklaren und ungestörten Empfang geniessen kann. Dennoch möchte man auch zuhause mal den einen oder anderen RX testen oder betreiben können. Die Neugierde trieb mich deshalb unlängst dazu, von qrp-project.de den Bausatz für eine Aktiv-Loop-Antenne  zu bestellen und im heimischen Bastelkeller zusammenzubraten. Lange Zeit lag der vollendete Bausatz dann unbenützt in der Ecke. Dazu beigetragen haben meine bisher eher schlechten Erfahrungen mit Aktiv-Antennen, die sich meistens als luftgekühlte, taube Dummyloads oder Intermodulationsgeneratoren erwiesen, selbst wenn sie aus sehr edlem und teurem Hause stammten. Auch den konventionellen Magnetloops konnte ich bisher nicht viel abgewinnen, die Notwendigkeit, das vorhandene C dauernd nachzustimmen, schliesst einen breitbandigen und unkomplizierten Empfang aus. Ohne viel Hoffnung knöpfte ich mir deshalb an einem langweiligen Regensonntag den Bausatz nochmals vor und suchte im Bastelkeller nach dem nötigen Material, um die Aktiv-Loop fertigzustellen. Erste Versuche mit drei Windungen RG58 auf 2m langen Kunststoff-Elektro-Rohren brachten leider kein brauchbares Resultat, wieder nur ein Dummyload… Mit der nächsten, kampfwertgesteigerten Version wurde das RG58 durch RG213 ersetzt, gleichzeitig wichen die instabilen Kunststoffröhrchen   zwei  stabilen Dachlatten von 2.5 Länge, die fein säuberlich in der Mitte ausgefräst und als Kreuz zusammengeschraubt wurden. Auf diese „fromme“ Konstruktion passten 7.5m RG 213, bei dem in der Mitte die Abschirmung aufgetrennt und mit Schrumpfschlauch wieder versiegelt wurde. Die beiden Enden des Koaxkabels werden mit PL259-Steckern versehen und am Verstärkgergehäuse unten an der Loop angeschlossen. Die eine Buchse verbindet die Seele mit dem Mantel des Koax, die andere Buchse führt auf den Eingang des Verstärkers. Erste Versuche mit dieser an ein Gebüsch gelehnten Antenne verliefen derart vielversprechend, dass ich beschloss, das Provisorium etwas dauerhafter zu gestalten. Wichtig für die gute Funktion dieser Antenne scheint ein möglichst verlustarmer Aufbau des eigentlichen Loops zu sein.  In der hintersten Ecke des Gartens, ausserhalb des unmittelbaren Sicht- und Kontrollbereiches der antennenkritischen XYL, wurde ein Pfahl in den Boden gerammt und dort die Antenne ca. 1.5m über dem Boden montiert. Endlich diente unser sinnlos grosser Garten, der sonst ausschliesslich zur Produktion von Unmengen an Unkraut, unverschämten Gärtner-Rechnungen und zur Beschäftigung des Hobby-Hauswarts gut ist, einem vernünftigen Zweck ;-)

Die Erfahrungen mit dieser aktiven, geschirmten und nicht resonanten Magnetloop sind überwältigend. Meine Skepsis gegenüber Aktiv-Antennen wich zunehmender Begeisterung über die Leistungsfähigkeit dieses eigentlich sehr bescheidenen Systems. Auch die Kracher auf 160 und 80m sind stark reduziert gegenüber längeren Drähten. Endlich ist von Lang- bis Kurzwelle wieder ein vernünftiger Empfang möglich. Weil die Antenne vorwiegend das H-Feld empfängt, werden Störungen durch die Lust- und Jubelelektronik massiv reduziert. Selbst der USKA-Bandwächter benützt immer wieder mal meine Aktiv-Antenne, um die neusten Störer  auf den HF-Bändern über meinen Remote-Perseus aufzuspüren. Der Bausatz von QRP-Project besteht aus einem Steuergerät, das die Fernspeisung des Verstärkers übernimmt und gleichzeitig im Sendefall die Umschaltung auf eine konventionelle Antenne vornimmt. Leider erträgt das Steuergerät maximal ca. 30-40 Watt Sendeleistung. Da ich das Leben für QRP zu kurz  finde, benutze ich die Einrichtung ausschliesslich für den Empfang. In einem wetterfesten Gehäuse am Fuss der Loop sitzt die wichtigste Komponente des Systems, ein zweistufiger 24 dB-Norton Verstärker, welcher die schwachen Signale der Loop verstärken und dabei möglichst wenig Intermodulation  erzeugen soll. Details zur Elektronik gibt’s hier.  Die grossen Masse für den Loop habe ich absichtlich gewählt, um auch auf den tiefen Frequenzen genug Gain zu haben.  Dafür handle ich mir auf den höheren Bändern das eine oder andere Intermodulationsprodukt ein, aber damit kann ich gut leben.  Das System hat sich bewährt und kann absolut mit der viel teureren ALA1530 von Wellbrook mithalten. Dank der zahlreichen Remote-Perseus mit Wellbrook-Antenne sind interessante Vergleiche der Signalstärken möglich. Die Umschaltung zwischen Draht-Antenne und Loop zeigt immer wieder, dass zwar die Signale der Loop etwas schwächer sind, aber gleichzeitig das Signal/Noise-Verhältnis viel besser ist. Nun begreife ich auch, warum früher viele kommerzielle Stationen für den Empfang solche Loops eingesetzt haben. Das System ist zudem sehr breitbandig und im Gegensatz zu Drähten nur wenig frequenz-selektiv. Ein Vergleich mit Beams an meinen Höhenstandorten zeigt die Leistungsfähigkeit dieser Antenne, die Signale auf dem Berg sind oft nur ca. 2-3 S-Stufen lauter als auf der Loop. Nicht auszudenken, was man mit einer solchen Antenne an einem wirklich guten QTH empfangen kann! Diese Erfahrungen haben mich veranlasst, weitere Versuche mit solchen Loops zu starten, bereits liegt ein Verstärker für eine HDLA-Loop (www.activeloop.de) auf dem Tisch und wartet auf einen Vergleich.  Bald wird im Appenzell ein schöner Standort in Betrieb genommen, wo man noise-geschädigte Empfänger in die Kur schicken kann, damit sie wieder mal ein sauberes Spektrum hören. Der Standort hat Glasfaser-Anbindung und liegt “in the middle of nowhere” – also ein idealer Standort für remote betriebene Empfänger. Interessante Vergleiche zwischen HDLA und ALA1530 finden sich auf www.fenu-radio.ch, bemerkenswert, was dieser SWL alles an Erfahrungen über Empfänger und Antennen auf seiner Seite zusammengetragen hat!

Das erste Bild zeigt den Perseus mit Drahtantenne (Doublett 2×15.75m), der helle Schleier im Bild ist breitbandiger Noise, die waagrechten Striche sind QRN (Gewitterfront). Das zweite Bild zeigt den gleichen Empfangsbereich mit der Loop.

Eine solche Loop ist als Empfangsantenne durchaus eine interessante Alternative. Viele moderne Transceiver verfügen ja über einen separaten, meist brach liegenden Empfängereingang, an dem eine solche Antenne angeschlossen werden kann.

Versuche lohnen sich also und werden zeigen, dass man den lästigen Noise durchaus wieder auf ein erträgliches Mass reduzieren kann. Mir machen jedenfalls Wellenbummeleien mit dem Perseus dank dieser (Funkperlen)-Antenne wieder viel Spass.

73 de Markus, HB9AZT

Danke Markus für den interessanten Beitrag. Ich denke, diese “Geheimwaffe” könnte vielen OM’s wieder schöne Hobby-Stunden bescheren, die von Elektronikschrott geplagt werden. 73 de Anton

QRP auf 136 kHz

Am Sonntag, den ersten Mai, hatten wir in der Schweiz unser erstes Langwellen- Treffen “On the Air”. Um 10:30 Lokalzeit (MEZ) auf 137.500 kHz in CW. Noch ist der Erfolg bescheiden. Aber auf 136 kHz zählt jedes QSO. Ich hoffe, dass in Zukunft mehr OM’s mitmachen werden, auch aus dem benachbarten Ausland. Das Treffen findet jeweils am ersten Sonntag eines Monats statt. Leider kann ich beim nächsten Mal, am 5. Juni nicht dabei sein, da wir an diesem Sonntag noch auf der Rückreise von Bornholm sein werden. Doch am 3. Juli werde ich wieder erscheinen – versprochen. Crossbandstationen sind willkommen, wir hören auf 3555 kHz.

Vergangenen Sonntag hatte ich ein QSO mit HB9DUL in der Nähe von Lausanne. Obschon Iacopo nur mit 10W und einer bescheidenen Antenne funkte, konnte ich ihn gut aufnehmen. Für erste Gehversuche auf dem Band braucht’s also nicht unbedingt 1kW und eine Monsterantenne. Man kann durchaus auch klein beginnen. Anschliessend hatten wir beide ein X-Band QSO mit HB9CGL, Claude-Alain, in Lausanne, der auf 3555 kHz zurückkam. Die Bedingungen auf 80m waren übrigens viel schlechter als auf Langwelle, da zu dieser Zeit ein Magnetsturm tobte und die Ausbreitung über die Ionosphäre sehr schlecht war. Zeitweise verlor ich Claude-Alain auf 80m. Ganz anders die Langwelle. Die zeigte sich unbeeindruckt, denn hier arbeitete die Bodenwelle. Die Entfernung von mir nach Lausanne beträgt zwar nur ca. 55 Km. Aber die 80m Welle schaffte es nicht aus dem Genferseebecken heraus zu kraxeln. Für die 2200m-Welle sind aber Hügel und Täler kein grosses Thema.

Wieder einmal hat sich gezeigt, dass besonders in unserem Gelände die Langwelle eine gute Verbindungsmöglichkeit darstellt. 24 Stunden am Tag und unabhängig von der Sonnenaktivität. Erst bei grösseren Entfernungen kommt dann die Ionosphäre ins Spiel. Das kann ich besonders gut auf dem Grabber von Oe3GHB in Wien sehen (Entfernung 734km). Mein Signal erreicht dort alle Zustände, je nach Tageszeit und Bedingungen: von sehr gut bis nichts zu sehen. allerdings nicht in CW, sondern QRSS3.

Allgemein kann man sagen: Auf 136 kHz erzielen Amateurfunkstationen mit bescheidenen Antennen, Inverted-L oder T-Antennen in 10-15m Höhe und Dachlasten mit Längen von einige 10m, sowie Sendeleistungen ab 100W in CW Reichweiten von 200-300 km oder mehr. In QRSS3 können Entfernungen bis 1000km und darüber überbrückt werden. Eine grosse Rolle spielen aber auch die Erdverhältnisse bei und in der Nähe der Station. Ideal ist Meer, schlecht ist Stein. Bei der Antenne zählt vor allem die Höhe – jeder Meter ist wichtig!

100W Sender für das Langwellenband kann man übrigens kaufen. TX2200A heisst das Teil, aber es ist leider alles andere als billig. Dann braucht’s aber nur noch ein Variometer und ab geht’s in den Langwellen-Äther.

73 de Anton

Bild: Helical Vertikalantenne für 136 kHz. 18m hoch mit Dachkapazität. Einige Monate später ist sie Lothar zum Opfer gefallen.

Grabber update

Grabber sind nichts anderes als extrem langsame Web SDR ohne Ton. Sie werden für den Empfang von QRSS Signalen im Langwellenbereich benutzt. Man könnte sie auch als Inverse Baken bezeichnen. Insbesondere auf den VHF/UHF und Mikrowellenbändern senden ja bekanntlich Baken von exponierten Standorten. Sie dienen als Indikatoren für die Ausbreitungsbedingungen, aber auch zum Test von Antennen und Empfängern. Den gleichen Zielen dienen Grabber. Nur sendet dort der Funkamateur und der Grabber empfängt die Signale.

So kann der Langwellen-Amateur herausfinden, wie weit sein Signal reicht und die Ausbreitungsbedingungen untersuchen. Ohne Grabber wäre das nur schwer möglich, denn die Stationen sind auf den langen Wellen dünn gesät.

Ein neuer Grabber steht nun in Bukarest (KN34al). Chris, 4X1RF hat ihn aufgebaut. Er betreibt ja schon seit einiger Zeit seinen Grabber in Haifa (KM72ls).

Bei EW6BN in KO45hm steht ebenfalls ein Grabber. Allerdings ist er zurzeit ausser Betrieb. Und wer es über den Atlantik schaffen will, schaut gerne bei VE7TIL rein, der einen Grabber in KN89dk betreibt.

Diese und andere aktuelle Grabber für das 136 kHz Band findet ihr rechts unter meinen Links. Zur Zeit schiessen die VLF-Grabber für das Dreamers Band bei 9kHz und die MF-Grabber für 500 kHz wie Pilze nach dem Regen aus dem Boden. Da wir aber hierzulande nicht in diesen Bereichen senden dürfen, sind sie weniger interessant.

73 de Anton

Bild: 6fach Antennenumschalter selbst gebaut: Alugehäuse, Drehschalter, 6 BNC Buchsen.