QRP auf 136 kHz

Am Sonntag, den ersten Mai, hatten wir in der Schweiz unser erstes Langwellen- Treffen “On the Air”. Um 10:30 Lokalzeit (MEZ) auf 137.500 kHz in CW. Noch ist der Erfolg bescheiden. Aber auf 136 kHz zählt jedes QSO. Ich hoffe, dass in Zukunft mehr OM’s mitmachen werden, auch aus dem benachbarten Ausland. Das Treffen findet jeweils am ersten Sonntag eines Monats statt. Leider kann ich beim nächsten Mal, am 5. Juni nicht dabei sein, da wir an diesem Sonntag noch auf der Rückreise von Bornholm sein werden. Doch am 3. Juli werde ich wieder erscheinen – versprochen. Crossbandstationen sind willkommen, wir hören auf 3555 kHz.

Vergangenen Sonntag hatte ich ein QSO mit HB9DUL in der Nähe von Lausanne. Obschon Iacopo nur mit 10W und einer bescheidenen Antenne funkte, konnte ich ihn gut aufnehmen. Für erste Gehversuche auf dem Band braucht’s also nicht unbedingt 1kW und eine Monsterantenne. Man kann durchaus auch klein beginnen. Anschliessend hatten wir beide ein X-Band QSO mit HB9CGL, Claude-Alain, in Lausanne, der auf 3555 kHz zurückkam. Die Bedingungen auf 80m waren übrigens viel schlechter als auf Langwelle, da zu dieser Zeit ein Magnetsturm tobte und die Ausbreitung über die Ionosphäre sehr schlecht war. Zeitweise verlor ich Claude-Alain auf 80m. Ganz anders die Langwelle. Die zeigte sich unbeeindruckt, denn hier arbeitete die Bodenwelle. Die Entfernung von mir nach Lausanne beträgt zwar nur ca. 55 Km. Aber die 80m Welle schaffte es nicht aus dem Genferseebecken heraus zu kraxeln. Für die 2200m-Welle sind aber Hügel und Täler kein grosses Thema.

Wieder einmal hat sich gezeigt, dass besonders in unserem Gelände die Langwelle eine gute Verbindungsmöglichkeit darstellt. 24 Stunden am Tag und unabhängig von der Sonnenaktivität. Erst bei grösseren Entfernungen kommt dann die Ionosphäre ins Spiel. Das kann ich besonders gut auf dem Grabber von Oe3GHB in Wien sehen (Entfernung 734km). Mein Signal erreicht dort alle Zustände, je nach Tageszeit und Bedingungen: von sehr gut bis nichts zu sehen. allerdings nicht in CW, sondern QRSS3.

Allgemein kann man sagen: Auf 136 kHz erzielen Amateurfunkstationen mit bescheidenen Antennen, Inverted-L oder T-Antennen in 10-15m Höhe und Dachlasten mit Längen von einige 10m, sowie Sendeleistungen ab 100W in CW Reichweiten von 200-300 km oder mehr. In QRSS3 können Entfernungen bis 1000km und darüber überbrückt werden. Eine grosse Rolle spielen aber auch die Erdverhältnisse bei und in der Nähe der Station. Ideal ist Meer, schlecht ist Stein. Bei der Antenne zählt vor allem die Höhe – jeder Meter ist wichtig!

100W Sender für das Langwellenband kann man übrigens kaufen. TX2200A heisst das Teil, aber es ist leider alles andere als billig. Dann braucht’s aber nur noch ein Variometer und ab geht’s in den Langwellen-Äther.

73 de Anton

Bild: Helical Vertikalantenne für 136 kHz. 18m hoch mit Dachkapazität. Einige Monate später ist sie Lothar zum Opfer gefallen.

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