Tagesarchiv: 31. Mai 2011

Die unsichtbare Antenne im Garten

Es gibt unzählige Möglichkeiten eine Antenne zu verstecken. Fahnenmasten sind eine Möglichkeit, Bäume eine andere. Aber es gibt Gebrauchsgegenstände, die auch der gescheiteste Nachbar nicht als Antenne identifizieren kann. Wäschespinnen (Stewi) zum Beispiel. Olaf, DM2CM, hat es ausprobiert, und damit QSO gefahren. Sogar auf 80 und 160m. Doch seine Lösung, die Wäschespinne über einen 1:9 UNUN zu speisen, schien mir nicht ideal. Nachdem ich kurz Mmana-gal angeworfen hatte, wurde mein Bauchgefühl bestätigt. Die Anpassung ist auf den meisten Bändern miserabel und Old Man verliert wertvolle dB’s. Besser ist es, die Wäschespinne über einen automatischen Antennentuner direkt am Fusspunkt zu speisen. Natürlich mit ein paar ausgelegten Radials als Gegengewicht. Auch sollte man nicht einfach irgendwie einen Draht in den Stewi spannen, sondern die ganze Metallstruktur (Alu) benutzen. Die Kunststoffwäscheleine wird dabei durch Litzendraht ersetzt. Dieser sollte dieser mindestens bei jedem zweiten Loch fest mit dem Alu verbunden werden (Schrauben). Nun wird sich der alte Mann wundern, wie die Post abgeht.   Der Stewi ist zu einer kurzen Vertikalantenne mit einer sehr grossen Dachkapazität mutiert. Und je nach Tuner wird man damit auch auf 80 und vielleicht sogar auf 160m funken können. Wenn nicht, empfehle ich für die Anpassung auf dem Top Band das Variometer der Funkperle. Auf 40, 30 und 20m und höher ist das Teil ein ausgezeichneter Flachstrahler, der manche kommerzielle Trap-Vertikal in den Schatten stellt.

Ohne Problem kann die Young Lady weiter ihre Wäsche trocknen. Old Man kann dabei sogar funken. Der Autotuner wird ohne zu murren nachstimmen und die Wäsche – je nach Leistung – etwas schneller trocknen :-)

Ebensogut geht ein Sonnenschirm. Allerdings wird der Nachbar im Winter kritisch den offenen Schirm beäugen. Ein Schirm, etwa 2.5m hoch, mit 3m Durchmesser, wie man ihn in der Landi zum Spottpreis bekommt, ist ideal. Entlang des Zentralmastes und der Seitenarme werden Litzendrähte gespannt, oder die eventuell vorhandene Metallstruktur benutzt. Natürlich werden wieder Radials ausgelegt. Der Fussisolator ist auch kein Problem, dafür gibt es praktische Plastikständer.

Auch der Sonnenschirm wird vorzugsweise über einen Automatiktuner versorgt. Dieser muss nicht einmal wasserdicht sein, schützt doch der Schirm auch vor Regen.

73 de Anton

Bild: Langwellenantenne mit Verlängerungsspule bei der Dachlast.