Monatsarchiv: Dezember 2014

Neuigkeiten für DXer

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Mir ist gerade aufgefallen, dass ich schon lange keinen Blog-Eintrag mehr geschrieben habe. Nun, das wollen wir hiermit nachholen.

Zuerst einmal etwas für die DXer unter euch. Sicher werdet ihr schon von der geplanten Navassa-Expedition gehört haben. Für Nicht-DXer: Navassa ist eine Insel in der Karibik. Sie liegt zwischen Haiti und Jamaika. Sie wird von Haiti beansprucht, gehört aber zu den USA und ist ein Naturschutzgebiet. Es ist deshalb sehr schwierig für Amateurfunker eine Genehmigung für eine Expedition zu bekommen. Obschon sie sowohl für Europäer wie auch Amerikaner funktechnisch leicht zu erreichen sein wird: Das Pile-up wird gewaltig sein. Zumal die “Mode” aufgekommen ist, so eine Expedition auf möglichst vielen Bändern zu arbeiten. Wer wissen möchte, was wann auf Navassa läuft, wird sicher auch diese Webseite im Auge behalten.

Als DX-Jäger ist nicht nur eine gute Antenne, sondern auch eine kräftige PA vorteilhaft. Ein Thema, das mich zurzeit besonders fasziniert. Vielleicht erinnert ihr euch noch an den JUMA-Transceiver aus dem hohen Norden. Irgendwie scheint er in der Versenkung verschwunden zu sein. Kein Wunder bei der Konkurrenz aus dem Süden ;-) Doch die Finnen hatten noch ein anderes Projekt im Ofen: eine KW-Endstufe als Bausatz. Aber auch hier scheint es nicht so recht vorwärts zu gehen.

Wenn man eine PA selbst baut, ist das HF-Deck nur ein Teil. Genauso wichtig ist der Controller mit den Schutzschaltungen, aber auch das Netzteil. Bei Transistor-PA’s hat man heute die Wahl zwischen der klassischen Lösung mit Trafo, Gleichrichter und Elko – eine Stabilisierung ist meist nicht notwendig – und einem Schaltnetzteil aus dem fernen Osten. Früher habe ich diese Dinger in China bestellt. Doch heute kann man sie genauso günstig bei uns kaufen.

Für mein derzeitiges Projekt habe ich mich aber für die Trafo-Lösung entschieden. Grund: ich möchte eine leise PA und die Luftheuler in den Schaltnetzteilen gehen mir auf den Keks.

Heute ist übrigens der Trafo eingetroffen: ein Riesentrumm. Na ja, alles kann man eben nicht haben. Entweder laut oder schwer. Jetzt geht es nur noch darum, das Netzteil zu berechnen. Hier hilft diese Seite.

Solche Web-Tools sind sehr praktisch. Dumm nur, wenn sie plötzlich verschwinden, wenn der Betreiber der Seite erkrankt oder gar gestorben ist. Ein Beispiel hatten wir kürzlich: Den Mini Ringkernrechner von DL5SWB.

Nun ist leider ein anderes Problem aufgetaucht. Die Seite von AADE ist wegen schwerer Erkrankung des Inhabers scheinbar nicht mehr verfügbar. Er hat bisher einen frei runterladbaren Filterrechner zur Verfügung gestellt – ein sehr gutes Tool. Glücklicherweise funktioniert der Download aber noch durch die Hintertür. Doch wer weiss, wie lange noch.

Zum Schluss noch etwas Erbauliches. So stellt sich Erick Wernquist die Eroberung unseres Sonnensystems vor. Ein wunderschöner kleiner Film.

Ich wünsche euch allen frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr

73 de Anton

Bild: Die Gastlosen vom Ritzli aus gesehen (Bei Jaun, Kanton FR)

TS-590SG

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Rob Sherwood, NC0B hat nun auch den Nachfolger des TS-590S, den TS-590SG, in seine berühmt, berüchtigte Liste aufgenommen. Wie zu erwarten war, ist in der nach Dynamikbereich im 2kHz-Abstand sortierten Liste der neue Woody auf einem der obersten Plätze zu finden. Die Verbesserungen gegenüber dem TS-590S sind allerdings nur marginal.

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Interessant ist, was dazu Rob Sherwood selbst zu sagen hat. In einer TS-590S-Diskussionsgruppe auf Yahoo hat er dazu ausführlich Stellung genommen.

Generell zu seiner Liste sagt Bob, dass der 2kHz-Dynamikbereich zwar sehr wichtig sei – besonders für CW – und dass er deshalb seine Liste nach diesem Kriterium geordnet habe, doch seien auch die anderen Messwerte bei der Beurteilung eines Empfängers in Betracht zu ziehen. Sonst sei es wie bei einem Sportwagen, der nur nach der Pferdestärke seines Motors beurteilt werde, ungeachtet dessen, wie er kurvenreiche Straßen meistert.

Interessant ist auch seine Aussage, dass eigentlich alles über 80dB beim 2kHz-Dynamikbereich „good enough“ sei. Allerdings habe er mit den Fortschritten bei den Empfängern auch seine Ansprüche hochgeschraubt. Es sei ja immer gut „Reserven“ zu haben.

Zum Schluss gibt er potentiellen Käufern eines Kenwood TS-590 folgenden Rat: Wenn man aufs Geld achten muss, sollte man jetzt noch zuschlagen und einen der alten kaufen, die jetzt noch supergünstig abgestoßen werden.

Soweit die Ausführungen von Rob Sherwood. Natürlich spielen bei der Auswahl eines KW-Transceivers noch viele andere Eigenschaften eine Rolle. Nicht zuletzt die Ergonomie und der persönliche Geschmack.

Zudem werden zuweilen gewisse schlechte Eigenschaften durch gute Messwerte „verschleiert“. Das ist zum Beispiel beim Elecraft KX3 der Fall, der ebenfalls zuoberst auf Bob’s Liste mitmischt. Dessen Empfänger ist nämlich ein Direktmischer (DC-Receiver) und hat wie alle Empfänger, die nach diesem Prinzip arbeiten, das Problem, dass starke AM-Rundfunksender-Sender außerhalb der Amateurbänder bei sehr guten und breitbandigen Antennen durchschlagen können. Sie werden im Mischer demoduliert und danach als NF dargestellt. Eine Möglichkeit, sie dann noch herauszufiltern besteht nicht mehr. Alles hängt von der Qualität des Mischers ab. Aber auch bei hohem Aufwand kann dieses Phänomen nicht ganz unterdrückt werden. Für ein Portabelgerät, das meistes an Behelfsantennen betrieben wird, spielt das keine Rolle. Setzt man aber einen DC-Receiver als Stationsgerät an einer Langdrahtantenne ein, kann der Empfang u.U. beeinträchtigt werden. Darauf wird übrigens auch von Elecraft in Diskussionsforen hingewiesen. Klar, dass das nicht an die große Glocke gehängt wird.

AM-Durchschlag äußert sich übrigens so, dass AM-Rundfunksender über das ganze Band gehört werden, unabhängig von der Abstimmung. Und je nach Ausbreitungsbedingungen sind sie manchmal stärker, manchmal schwächer, oder verschwinden ganz. Ein weiterer Nachteil von DC-Receivern ist übrigens auch die Abstrahlung des Lokal-Oszillatorsignals, sofern man keinen Trennverstärker verwendet, ähnlich wie bei einem Audion.

73 de Anton

Auf die Dauer hilft nur Power

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Ich bin kein Fan von Krokodil-Stationen (große Schnauze – kleine Ohren) und liebe QRP. Aber es gibt Situationen, in denen etwas mehr Leistung nicht schaden kann. Bei DX auf 80 und 160 zum Beispiel. Aber auch für NVIS-QSO’s auf diesen Bändern, bei sommerlichem QRN und Reihenhausantenne auf alpinem Grund.

Da ich ab und zu gerne auf 160m bei einer Klön-Runde mitmache, wollte ich mir auch einige dB beschaffen. Ist ja alles in der Bastelkiste, dachte ich. So eine halbe “Gallone” für 160 das kriegt man doch an einem Wochenende gebacken. Inzwischen weiß ich es besser.

Irgendwo hatte ich noch einen Sack voll IRFP250 und stolperte bei der Suche nach einem Schaltplan, den ich abkupfern konnte, über einen Engländer und einen Franzosen.

Der Engländer heißt Dave, G3YXM, und ist mir aus der Langwellenszene bestens bekannt. Auch er machte sich mal daran, aus gewöhnlichen HexFet für 160m und 80m einige hundert Watt herauszukitzeln. Mit Erfolg, wie seine Beschreibung zeigt. Und das war vor ca. 16 Jahren!

Im Januar 2008 beschrieb dann Gérard, F6EHJ im französischen “MEGAHERTZ” eine PA mit HEXFET. Und zwar mit den gleichen Transistoren, IRFP250, die seit Urzeiten in meiner Bastelkiste hocken. Bis zu 900 Watt quetschte Bérnard aus seiner PA mit 4 Transistoren.

Durch diesen Artikel stimuliert, kam dann Jean-Bernard, F4EOH, auf den Trichter und baute nicht nur eine 4er, sondern auch eine 6er PA. 

Es gibt noch eine ganze Reihe anderer OM, die das gleiche taten oder versuchten. Doch von ihnen findet man kaum etwas im Web.

Schalttransistoren wie der IRFP250N und Konsorten sind zwar günstig, aber nicht für HF gedacht und so ist es denn auch nicht verwunderlich, dass alle Experimentatoren von Explosionen berichten. Auch ich, als vorerst Letzter in dieser Reihe, kann davon ein Lied singen*. Bis man alles im Griff hat, geht einiges an Munition drauf. Ein Funkfreund, der sich auch mit dieser verrückten Idee herumschlägt, meinte kürzlich, er habe gerade wieder 10 Schuss bestellt.

Sinn ergibt solches Tun nur bedingt. Auch wenn man heute zu leistungsfähigeren Schalttransistoren greifen kann, als der ins Alter gekommene IRFP250. Denn inzwischen bekommt man für wenig Geld HF-Transistoren, die Erstaunliches leisten. Ein BLF188XR, der locker bis ins 2m Band mehr als ein Kilowatt macht, bekommt man schon für 136 Euro. Diese Transistoren sind sehr robust und haben auch keine Angst vor schlechtem SWR ;-)

Dazu braucht man dann nur noch ein paar Ferritkerne für die Trafos, etwas Zugemüse und ein kräftiges Schaltnetzteil für 50V. Die Zeiten der Röhren-PA’s sind damit definitiv Geschichte!

Man braucht übrigens kein HF-Ingenieur zu sein, um selbst eine Transistor-PA zu bauen und man muss auch keine Entwicklungsarbeit leisten. Denn findige OM haben diese Arbeit schon gemacht. Z.B. aus USA, Israel, Griechenland, der Ukraine und Russland.

Wer ein großes Amatör-Budget hat, der geht auf Nummer Sicher und baut sich eine KPA500 von Elecraft. Aber auch für weniger Betuchte gibt es eine Möglichkeit. Zum Beispiel bei R3KBO in Russland. Zurzeit ist ja der Rubel so günstig wie noch nie. Für einen Franken bekommt man heute etwa 60 und für einen Euro etwa 72 Rubel. Da lohnt sich ein Besuch im Shop eb104.ru.

Dort gibt es alles zum Selbstbau einer PA. Von der leeren Leiterplatte bis zum fertig bestückten und abgeglichenen Board. Auch die diversen Hilfsschaltungen sind für wenig Geld zu haben und wer noch keine Stromversorgung hat, kann sich sogar mit einem 2kW Schaltnetzteil eindecken, und das zu einem Preis wie man ihn auch beim tiefsten Tauchen in der Bucht nicht findet.

73 de Anton

Bild: Mein Breadboard für eine PA mit viermal IRFP250. Sollte ich Erfolg haben, werde ich hier darüber berichten. Wenn nicht, schweigt des Sängers Höflichkeit*.

Amateurfunk mit dem Mobiltelefon

Liebe Leser, vergesst Amateurfunk und CB, Prüfungsstress und Antennenverbot. Vergesst Relaisstationen und Notfunk. Auch die Feuerwehr und die Polizei brauchen keine Funkgeräte mehr und der Handwerker kein PMR. Vergesst What’s up und SMS und all den Schreibkram. Hier kommt die Lösung aller Funkprobleme: Sie heißt ZELLO.

Kein Stress mit Baofeng und Bakom, kein teures Yesus-Handy. Alles was ihr braucht, ist euer Mobiltelefon, euer i-wasweissich oder was immer ihr so mit euch rumschleppt. Denn euer Handy ist ein Handy! Das heißt, euer Mobiltelefon ist ein richtiges Amateurfunk/CB/Profi-Funkgerät. Und zwar mit weltweiter Reichweite und unendlich vielen Kanälen.  Selbstverständlich abhörsicher verschlüsselt und mit offenen oder geschlossenen Gruppen. Ob nur fünf oder tausend Teilnehmer: Skype war gestern. Zello ist die Zukunft.

Nein, ich spreche auch nicht von Sprachnachrichten. Sprechen, speichern, senden ist doof. PTT ist cool. Push to Talk heißt das. Funk nennt sich das in unseren Kreisen. Ich drücke den Knochen (das Mikrofon) und kann sprechen. Wenn ich loslasse, höre ich den (die) anderen auf dem gleichen Kanal. Ist das nicht fantastisch?

Wie das in Wirklichkeit funktioniert wird hier in diesem Video eindrücklich demonstriert. Marconi hätte seine helle Freude daran gehabt:

Wer trotzdem meint, auf Funkgeräte nicht verzichten zu können, für den gibt’s ein praktisches Kästchen, das die Funke über das Web mit Zello verbindet. Da braucht’s kein Relais auf Bergeshöhn. Ein Taucher in der Bucht genügt und OM ist QRV.

Wie alles Gute kommt Zello natürlich aus Amerika. Wer mehr erfahren will guckt hier.

Danke Bruno für den Tipp

73 de Anton

PS. Manchmal werde ich gefragt, wieso ich ausgerechnet in Deutsch schreibe und nicht in Englisch oder Französisch. Deutsch ist eben anders, wie folgender Film zeigt:

Aus für FM

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Nach dem AUS für die Kurz- und Mittelwelle geht es in der Schweiz jetzt UKW an den Kragen. Wie das BAKOM mitteilt, soll die Migration vom UKW-FM-Band nach DAB 2020 beginnen. Bereits 2024 soll der letzte UKW-Sender abgeschaltet werden. Die Arbeitsgruppe “Digitale Migration” hat dazu einen Abschlussbericht erstellt:

DigiMig+Schlussbericht+V_Def_D_web

Wenn das so realisiert wird, wie sich die Technokraten vorstellen, könnte in zehn Jahren nicht nur in Tausenden von Fahrzeugen Funkstille einkehren, die Schweiz könnte auch zu einer DAB-Insel werden. Denn im restlichen Europa herrscht zurzeit noch wenig Begeisterung für DAB.

Siehe dazu auch mein Blog vom 3. Dezember 2013

73 de Anton

Bild: Auf dem Weg vom Col de la Croix Haute nach Grenoble.

Die Schnapsnase

Schnapsnase 2

Das Squeezen beim Morsen will gelernt sein. Wer einfach nur links und rechts auf die Paddels haut, der sollte sich fragen, ob er die richtige Taste hat. Denn in diesem Fall sind zwei Paddels zuviel – eins würde genügen. Der Vorteil liegt nicht bei den Kosten, einarmige Banditen kosten gleich viel wie die zweiarmigen. Doch man gerät nicht in Versuchung, zwischendurch etwas zu tun, das man nicht beherrscht: Squeezen.

Auch ich gehöre zu denen, die diese Spielart nur ungenügend beherrschen und so arbeite ich am liebsten mit der HST von Begali. Zumindest war das vorgestern noch der Fall. Doch gestern kam Sonja, die Pöstlerin, vorbei und brachte ein Päckchen vom Weihnachtsmann. In meinem Fall heißt er Hansjörg und hat sogar ein Rufzeichen: HB9DWS. Der Inhalt: Eine Single Lever von Palm Radio. Wegen ihres dicken roten Paddels nannte ich sie spontan Schnapsnase.

Ich war schon etwas misstrauisch, muss ich gestehen. Die Begali ist gebaut wie ein Tank: robust, schwer, unzerstörbar. Und so fühlt sie sich auch an. Die Single Palm ist das pure Gegenteil: filigran, leicht und scheinbar verletzlich. So ging ich denn äußerst vorsichtig an die Neue heran. Mit spitzen Fingern habe ich sie gestreichelt. Und wie eine Geliebte erschauderte sie unter meinen Berührungen und antwortete sanft mit Strichen und Punkten. Sie war nicht zu weich und auch nicht zu hart, sondern genau richtig und ihre rote Nase antwortete auf jeden Druck mit einem leisen Klack.

Selten gingen mir die Morsezeichen so leicht von der Hand. Schon nach kurzer Zeit war ich von der Neuen eingenommen. Ich wurde immer frecher und ging an aufs Ganze. Sie machte willig alles mit. Nicht wie ein Tank, wie ein Ferrari zischte die Rote ab. Ich denke, wir werden noch viel Spaß miteinander haben.

Schnapsnase 3 Schnapsnase 4

Natürlich habe ich sie sofort auseinander genommen und von ihrem kleinen Schwarzen befreit. Das besteht jetzt nicht mehr aus Metall sondern aus Kunststoff. Da lottert nichts mehr. Die Schnapsnase sitzt präzise in der schützenden Hülle. Welch ein Unterschied zu früher! Die Mechanik jedoch basiert auf dem gleichen, bewährten Prinzip wie bisher: Leiterplatten als Federn und Kontakte zugleich. Natürlich vergoldet. Erstaunlich ist auch die Präzision der Kunststoffteile im Innern. Ihre Mechanik ist genial durchdacht. Die Einstellung geschieht mit je zwei Inbusschrauben für den Kontaktabstand und die Federwirkung, und wie immer sitzt der passende Inbusschlüssel im abnehmbaren Magnetsockel der Taste. Eine Spezialität von Palm. Doch nicht die Einzige. Da gibt es nämlich noch eine fünfte Schraube und bevor man daran dreht, sollte der OM geflissentlich einen Blick ins Manual werfen. Denn damit kann die Single in eine Cootie transformiert werden.

Eine Cootie, auch Sideswiper genannt, ist nichts anderes als eine horizontale Klopftaste. Die Tastelektronik im Transceiver wird dabei ausgeschaltet und dann gibt man die Zeichen abwechslungsweise links und rechts. Doch lassen wir das Carlo erklären:

Ich denke, ein wichtiger Vorteil der Palm Single ist die geringe Masse, die die Finger bewegen müssen. Da ist keine große, schwere Mechanik aus Metall, nur ein bisschen Kunststoff. Das führt meines Erachtens zu einer unvergleichlichen Leichtigkeit des Seins des Gebens.

Soviel zu meiner Errungenschaft, zu der ich kam wie die Jungfrau zum Kind ;-)

Herzlichen Dank Palm Radio, herzlichen Dank Hansjörg.

Wer nichts mit Morsen am Hut hat, dem kann ich vielleicht hiermit etwas Trost spenden: Habt ihr euch schon mal überlegt, wie die Gegenstation aussieht, wenn ihr wiedereinmal mit eurem QRP Truckli und dem Draht ohne Gegengewicht Japan “gemacht” habt? Vielleicht sieht es so aus wie bei:

7J4AAL oder AE5X, der auf 15m EME im Sinn hat. Eine interessante Alternative für die zukünftigen Jahre mit geringer Sonnenaktivität ;-) Auch bei ES5TV wird mit der großen  Kelle angerichtet. Ich möchte mich in diesen Fällen LA9OCA anschließen und fragen: “Ist das noch Amateurfunk?”

Danke Martin, HB9RCJ, für die Links.

Aber vielleicht habt ihr es auch nicht so mit den großen  Antennen, da der Balkon bei euch im zweiten Stock gerade nur 1.5 mal 3 Meter misst? Gut, dass der Computer keine Antenne braucht. Hier etwas Musik zum Trost:

“Das ist ja bloß  eine Computersimulation”, werdet ihr vielleicht entgegenhalten. “In Wirklichkeit ist das unmöglich.”

Nicht ganz, wie folgendes Video beweist. Dort wurde die Computersimulation mit Hardware nachgebaut:

Danke Andy, HB3YAF, für den Tipp.

Schönes Wochenende, 73 de Anton, und denkt immer daran:  CW 4ever – alles andere ist CB :-)

TCXO für FT-817: richtig und falsch. Ein Nachtrag

RICHTIG:

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Bild aus dem Blog von DL2YMR, der seinen Chinesen ausgemessen hat.

FALSCH:

Falsch

Heute habe ich noch einmal einen Blick auf den Chinesen TCXO geworfen, der meinen FT-817 fast gekillt hätte. Und dabei ist mir etwas aufgefallen. Schnell das Service-Manual konsultiert, Bilder im Web verglichen und dann ab damit unter das Binokular. Grauslich waren die Lötstellen anzusehen, doch das war nicht das Problem. Der TCXO war schlicht falsch (um 180° versetzt) auf den Print gelötet.

Also habe ich mein Bretzeleisen angesteckt und das Ding rausgelötet. Trotz Lötsauglitze gingen natürlich die Durchplattierungen kaputt. Aber mit etwas Fantasie kann man auch dieses Problem lösen ;-)

Der langen Übung kurzer Sinn: Jetzt läuft der Chinese und ist dazu noch genau auf der Frequenz. Sagt zumindest mein Rubidium-Normal. Auf dem 2m Band aufs Hertz genau! Eine wahre Freude.

73 de Anton

Ionosphärensonden

Um eine KW-Funkverbindung zwischen zwei Punkten vorauszusagen, ist VOACAP Online ein gutes Tool. Ich habe hier darüber berichtet.

Doch für NVIS, also Kurzwellenverbindungen über kurze Distanzen, ist es weniger geeignet. Um zu sehen, ob das 40m Band für eine Verbindung über 100 oder 300km noch geht oder ob man bereits auf das 80m Band ausweichen muss, konsultiert man am besten eine Ionophärensonde, kurz Ionosonde. Das ist im Prinzip ein Kurzwellenradar-Radar, das den Zustand der Ionosphäre misst. Vereinfacht gesagt: Dabei wird ein Impuls senkrecht in den Himmel geschickt, der über den ganzen Kurzwellenbereich wobbelt. Dann schaut sich der Computer, der am Empfänger hängt, die Frequenzen an, die zurück reflektiert werden. Aus den Laufzeiten kann die Höhe der Ionosphäre ausgerechnet werden, aus den Signalstärken die Dämpfung.

Für Seefahrer: Im Prinzip ist es ein Echolot für den Himmel ;-)

Für uns Mitteleuropäer ist zum Bespiel die Sonde in Pruhonice JN65 geeignet:

Ionosphärensonde

Aber auch Juliusruh in Norddeutschland oder Dourbes in Belgien sind einen Besuch wert. Und wer sehen will, wie die Bedingungen zur Zeit im hohen Norden sind, der schaut mal in Tromsø nach.

Alle europäischen Ionosphärensonden sind hier zu finden.

Und wer mehr zu diesem Thema wissen möchte, dem empfehle ich den Vortrag von Jens Mielich, den er 2012 in Friedrichshafen gehalten hat.

73 de Anton