Monatsarchiv: Mai 2012

Verfalldatum Lötzinn

Auf der Seite Soldersmoke bin ich auf die interessante Meldung gestossen, nach der auch Lötzinn ein Verfalldatum hat – wegen dem integrierten Fluxer. Natürlich hielt ich das zuerst für einen Scherz, bis ich auf diese Seite stiess. Lötzinn lässt sich danach noch weniger lang lagern als bestimmte Lebensmittel. Schon nach 2 bis 3 Jahren sollte er nicht mehr verwendet werden!

Einige werden sich jetzt sicher fragen, was mit den Lötstellen geschieht, ob die auch ein so kurzes Verfalldatum haben. Das spielt zwar bei der heutigen Schrottelektronik keine Rolle, ist aber für uns Funkamateure ein wichtiges Thema. Wir benutzen ja oft Geräte, die zehn, zwanzig Jahre oder älter sind.

Das Problem scheint aber nicht beim Lötzinn selbst, sondern beim Fluxer zu liegen, und der spielt nach dem Löten keine Rolle mehr.

Nun werden einige OM sicher ein Problem haben mit ihrem gesammelten Lötzinn aus einem halben Jahrhundert Basteltätigkeit. Denn die alten Rollen müssen als Sondermüll entsorgt werden.

Wenn ihr nicht wisst, wohin mit dem alten Lötzinn, kann ich euch eine Lösung anbieten. Schickt ihn einfach mir. Ich werde ihn bei mir lagern, bis er standesgemäss entsorgt werden kann :-)

73 de Anton

Bild: Nicht nur alter Lötzinn wurde in diesem Antennentuner entsorgt, auch uralte Bauteile.

LED, eine strahlende Zukunft?

Wird die LED-Leuchte in Zukunft anstelle der Quecksilber-Lampen die verbotenen Glühlampen ersetzen? Und was kommt damit auf uns Funkamateure zu?

Zuerst einmal die gute Nachricht: LED-Leuchten arbeiten nicht mit dem hochgefährlichen Quecksilberdampf wie die sogenannten Sparlampen, und ihr Licht erscheint sofort in voller Stärke, wenn man sie einschaltet.

Und jetzt die schlechte Nachricht: Lassen wir mal das unnatürliche Licht aussen vor. Was uns Funkamateure mehr  beunruhigt: viele LED-Leuchten sind noch grössere Störsender als die kompakten Leuchstoffröhren.

In einer sechsteiligen Videoserie des DARC erklären Martin, DL5NAH und Thilo, DL9KCE wie diese Störungen gemessen werden und testen dabei unterschiedliche Fabrikate. Interessanterweise stören einige gar nicht, andere dagegen sehr stark. Was die beiden jedoch nicht erklären: wieso es diese Unterschiede gibt.

Oben im Bild seht ihr zwei LED-Leuchten mit E14 Sockeln, die ich auf Ebay direkt in China erstanden habe. Beide arbeiten mit 220 Volt und werden direkt anstelle einer Glühbirne in die Fassung geschraubt. In der Lampe links sind rundherum und an der Stirnseite viele LED-Chips montiert, die Lampe rechts besitzt nur drei LEDs, deren Licht durch eine Streulinse umgelenkt und verteilt wird. Beide Leuchtmittel sollen laut Beschreibung 3 Watt aufnehmen und etwa gleich viel Licht abgeben.

Was auffällt: Die Lampe rechts besitzt einen grossen Alu-Kühlkörper. Wozu? Auch wenn die ganzen drei Watt verheizt würden, wäre er noch viel zu gross dimensioniert.

Ich habe beide Lampen ausprobiert und um es kurz zu machen:

Die links leuchtet wesentlich stärker (aha, also deswegen braucht die rechts einen so grossen Kühlkörper). Aber was für uns noch viel wichtiger ist: Sie stört überhaupt nicht, während die Lampe mit dem grossen Kühlkörper von Lang- bis Kurzwelle das ganze Spektrum verseucht und irgendwo im Haus eingeschraubt und unter Strom gesetzt meinen Störpegel hör- und messbar erhöht, insbesondere im 160m-Band. Notabene: Die Störlampe hat einen CE-Kleber, die andere nicht.

Doch wieso gibt es diesen Unterschied?

Das Geheimnis liegt in der Schaltung. “Primitive” LED-Lampen besitzen viele LED, die in Serie geschaltet sind und über einen Gleichrichter mit Glättungskondensator und einen Widerstand zur Strombegrenzung betrieben werden. Etwa so. Ihr Nachteil: Ist eine LED kaputt ist die Lampe futsch.

Neuere LED-Lampen arbeiten mit wenigen aber dafür stärkeren LED. im Idealfall nur mit einem einzigen Chip. Hier funktioniert der Trick mit dem Vorschaltwiderstand nicht mehr, er würde vielzuviel Leistung vernichten (eine LED erzeugt 1.8 bis 3.3 Volt Spannungsabfall). Der Strom durch die LED muss also auf andere Weise begrenzt werden. Das geschieht indem der Strom mit PWM Pulsweiten-Modulation gesteuert wird. Genauso wie in Dimmerschaltungen. Damit das Licht nicht flackert und um die Schaltung zu vereinfachen mit einer Frequenz von einigen zehn kHz. Zum Beispiel so.

Werden diese oberwellenreichen Pulse gegen das Netz hin nicht abgeblockt, so verbreiten sie sich über das Stromnetz und werden zum Teil abgestrahlt.

Da die Chinesen sparsame Leute sind, verbauen sie nicht gerne unnötige Bauteile  in ihren Schaltungen, wie etwa Kondensatoren und Drosseln zur Entstörung. Dafür wird das CE-Zeichen draufgepflastert CE=China Export.

Ob LED-Leuchten von OSRAM oder PHILIPS sauber entstört sind, wird sich zeigen. Vermutlich lassen auch sie in China fertigen, braucht es doch für die Herstellung der LED-Chip die omiösen seltenen Erden. Hoffen wir, dass auf diesen Markenartikeln das CE-Zeichen nicht nur Garnitur ist.

73 de Anton

Nachtrag 26.5.2012: hier die Schaltung wie sie in der Lampe rechts eingesetzt wird. Von Entstörung keine Spur.

Das Monster von Kenwood

Der TS-930 war ein gefälliges Gerät mit ausgewogenen Proportionen, doch der TS-940 war bereits weniger harmonisch, die grüne LCD in der Frontplatte ein hässlicher Fremdkörper. Der TS-950 war wieder besser gestylt, ein klassischer Transceiver, jedoch überladen. Dann kam lange nichts mehr. Und jetzt das! Ein strunzhässlicher TS-990. Alles scheint aus den Fugen geraten, die Anzeigen und Bedienungselemente sind wahlllos auf eine Frontplatte gepflastert worden. Vom Goldenen Schnitt scheinen die Designer noch nie etwas gehört zu haben. Sie haben mit dem TS-990 ein Obermoster kreiert, das sogar noch den FTDX-5000 von Yaesu in den Schatten stellt. In einem Anfall von geistiger Umnachtung haben sie sogar die Frequenzanzeige verdoppelt. Wahlweise kann man seine Frequenz in einem Viereck oberhalb des Abstimmknopfs und auf dem Bildschirm ablesen. Overkill im Quadrat. Als die Designer bereits fertig waren, haben sie offenbar gemerkt, dass sie das S-Meter vergessen hatten und haben eins aus der Mottenkiste geholt.

Das Teil sieht aus wie aus einem alten Flash Gordon Film. Aber seit dem futuristischen Anfall mit den TS-480 und TS-2000, weiss Kenwood offenbar nicht mehr, wohin die Reise gehen soll. Schade, denn die Technik im Innern ist grundsolide.

73 de Anton

Bild: Wohin geht die Reise? Irgendwo im Nirgendwo zwischen Moskau und Ulan Bator. © Barbara & Gregor Jungo

Endlich wieder ein schöner Yaesu

 

Yaesu hat in seiner langen Geschichte immer wieder wunderbare Geräte hervorgebracht, nachdem Sako Hasagawe, JA1MP, 1959 in der Nähe von Tokio die Firma Yaesu Musen gegründet hatte. Fünf Jahre früher hat übrigens Tokuzo Inoue in Kyoto seine Firma gegründet, aus der später ICOM hervorging. Noch früher wurde die Firma Kenwood gegründet, nämlich 1946. Zuerst als Kasuga, später als Trio. Unter Trio wurden auch die ersten Amateurfunkgeräte dieses Herstellers in Europa vertrieben. Mein erstes gekauftes Gerät war ein Trio TS-510. Doch zurück zu Yaesu: In den letzten Jahren haben mir die Geräte von Yaesu immer weniger gefallen. Technisch zwar mit einem soliden Innenleben ausgestattet, doch an der Benutzeroberfläche oft eine Beleidigung für den Operateur. Wo ist nur der Charme eines FT-277 oder FT-102 geblieben? Der FT-450 z.B. ist ein Ausbund von Hässlichkeit. Ein winziger Drehknopf unter einem übergrossen Display – wie ein gruseliges Alien mit einem Wasserkopf. Da mag die Technik noch so gut sein, das Auge funkt mit. Der FT-817 und seine grösseren Brüder sind zwar robuste Transceiver mit einem unschlagbaren Preis/Leistungsverhältnis, aber verwirrende Menügruben mit einem S-Meter aus einem Tamagotchi. Schlimmer ist nur noch das Obermonster FTdx-5000. Eine Orgie aus Tasten und Knöpfen eines verrückten Designers?

Nun scheint sich das Blatt gewendet zu haben. Yaesu bringt den neuen FTDX-3000. Die Proportionen stimmen. Mir gefällt die Kiste auf den ersten Blick. Ob die Liebe Bestand hat, wird sich zeigen.

Hier geht’s zum Bericht in Ron’s Blog, und hier die Broschüre auf englisch.

73 de Anton

Bild: Zwei phasenverschoben gespeiste Mobilantennen für die Fixstation.

Zweiband CW-TX für 136 & 472 kHz

Bisher wurde das, an der letzten Wellenkonferenz beschlossene, neue Mittelwellenband noch in keinem Land freigegeben. Die Administrationen lassen sich Zeit. Doch in Deutschland regt sich was. Es wird über eine vorzeitige Freigabe spekuliert, wie das Funktelegramm meldet. Werden die deutschen Amateure die Ersten auf dem 630m Band sein?

Doch wie wird man auf Mittelwelle QRV?

Am einfachsten wohl mit dem JUMA. Mit seinen 60Watt Ausgangsleistung und einer guten Antenne ist man sicher dabei und wird die zugelassenen 1W ERP wohl erreichen. Ist der Wirkungsgrad der Antenne nicht so gut, oder hat man das Glück, in einem Land zu leben, das 5W ERP erlaubt, könnte der Selbstbauvorschlag von Iacopo, HB9DUL, eine Möglichkeit sein. Sein Selbstgebauter liefert bis zu 1KW Ausgangsleistung und das nicht nur im 630m Band, sondern auch auf Langwelle bei 2200m. Wie ihr euch hier überzeugen könnt, ist das Teil professionell aufgebaut und ebenso dokumentiert.

Bild: Mein Variometer für 472 kHz wartet auf seinen grossen Tag. Links hinter dem Baum im blauen Fass befindet sich das Variometer für das 2.2km-Band.

Das Filter in unserem Ohr

Andy, G4JNT hat ein Programm entwickelt, welches erlaubt, Versuche mit CW-Signalen in  unterschiedlichen S/N Ratio und verschiedenen Bandbreiten am PC durchzuführen. Damit kann jeder selbst ausprobieren, wie tief im Rauschen er noch CW-Signale entziffern kann. Die Resultate sind verblüffend. Unser Ohr ist in der Lage, CW-Signale noch unter der Grenze von 0dB SNR aufzunehmen. Wir stellen dabei auch fest, dass eine Verringerung der Bandbreite dabei keine grosse Rolle spielt. Zwar verbessert theoretisch jede Halbierung der Bandbreite das Signal-Rauschverhältnis um 6dB, doch dem Ohr ist das “wurscht”. Das liegt an der Selektivität unseres Gehörs. Sie liegt im Bereich von 30 bis 100 Hz. Erst wenn wir die Filterbandbreite des Empfängers unter die Bandbreite unseres Ohrs absenken, hören wir wirklich besser.

Das heisst, mit einem CW-Filter sind wir zwar in der Lage, das gewünschte Signal aus anderen herauszufiltern, so dass wir uns darauf konzentrieren können. Sind jedoch keine störenden Signale vorhanden, wie zum Beispiel im UKW-Bereich, hilft es uns nicht, Signale besser aus dem Rauschen herauszuhören. Das Ohr als Filter genügt in diesem Fall.

73 de Anton

Bild: 5 Element Yagi mit Bambus-Boom nach DL6WU

Sparlampen ade!

Gestern habe ich meine Sparlampen allesamt entsorgt, und damit eine weitere Elektrosmog-Quelle nach VDSL und Schaltnetzteilen. Aber das ist nicht der einzige Grund. Ihr Licht ist schlecht, sie brauchen Minuten, bis sie voll strahlen und gehen viel früher kaputt als versprochen. Auch die angegebenen Glühlampenvergleiche stimmen nicht. Doch das ist noch nicht alles. Sogenannte Sparlampen sind Gasdrucklampen. Damit sie leuchten, brauchen sie Quecksilber in gasförmigem Zustand. Wenn eine Nachttischlampe zerbricht, hat sich’s ausgeträumt. Da könnte ich ja grad so gut das Schlafzimmer mit Asbestplatten tapezieren. Der Tiroler Christoph Mayr hat über den Sparlampenbeschiss einen Film gedreht: Bulb Fiction. Darin werden sämtliche Vorurteile noch übertroffen. Schön zusammengefasst hat es auch der Tagesanzeiger. Besonders interessant in diesem Artikel: der Rebound-Effekt. Der Ersatz der Glühbirnen durch Sparlampen führt nicht zu einem niedrigen, sondern zu einem höheren Energieverbrauch! Weil die neuen Lampen ja “fast keinen Strom” brauchen, lässt man sie überall brennen. Uns wurde früher noch konsequentes Lichterlöschen eingetrichtert und eine Glühlampe brannte nur dort, wo wir uns gerade aufhielten.

Ich habe mir für einen Versuch ein paar LED Lampen in China bestellt – in der Schweiz sind sie ja dreimal teurer. Gelegentlich werde ich darüber berichten. In der Zwischenzeit tut’s aber noch mein Glühlampenvorrat. Bis der aufgebraucht ist, werden die LED-Leuchten sicher noch wesentlich besser. Übrigens: am 1. September 2012 ist endgültig Schluss für die Glühlampe. Dann werden auch die Klaren 40W Birnen verschwinden und das einzige was noch glühen wird sind die Röhren in unseren Endstufen.

73 de Anton

Wunderbare Antennen

…damit sind keine Wunderantennen gemeint. Es geht vielmehr um die Schönheit der Antennen. Doch die Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Ausser bei den diversen Misswahlen. Dort liegt sie bei einer Jury aus kurligen Typen. Anders ist das Resultat oft nicht zu erklären. Auch Architekten scheinen einem eigenen Schönheitsideal anzuhängen. Darum bauen sie hierzulande gerne Häuser, die einem Bunker oder einer Skilift-Station gleichen. Sparhäuser eben.

Aber es geht hier ja um Antennen. Die meisten Funkamateure finden Antennen schön. Im Gegensatz zu ihren Nachbarn, die oft beim blossen Anblick bereits Kopfschmerzen kriegen. Der Verdacht liegt nahe, dass die beiden Leserbriefschreiber im folgenden Auschnitt aus dem Zürcher TA zur ersten Kategorie gehören oder ihr zumindest nahe stehen:

Paul, HB9DFQ, hat mir ein Bild des Zeitungsauschnitts zukommen lassen. Vielen Dank!

73 de Anton

Rufzeichengeber für Peilsender

Einen Peilsender zu bauen, ist keine grosse Kunst. Zur Not tuts auch ein kannibalisiertes Baofeng. Wenn man nur einen passenden Rufzeichengeber hätte! Doch wer nicht mit dem Programmieren von PIC’s vertraut ist, hat es schwer. In den Weiten und Untiefen des Netzes habe ich nichts Passendes gefunden.

Dafür in einem alten Ordner in meinem Keller mit dem alles und nichts versprechenden Titel “Diverse Schaltungen.”

Da war doch tatsächlich ein Schema mit einer Schaltung ohne Software und Mikroprozessor, aber auch ohne diese unsäglichen Diodenmatratzen, die man früher zu diesem Zweck eingesetzt hat.

Die Schaltung ist einfach und besteht aus nur drei IC’s und einem 5V-Regler. Doch das Beste kommt zum Schluss:

Der Rufzeichengeber ist frei “programmierbar”, und zwar mit der Morsetaste. Man morst einfach rein, was rauskommen soll, legt den Schalter um und schwupps…morst das Teil wie ein Papagei den Text bis ihm der Hals umgedreht, bzw. der Strom abgestellt wird.

Wie ist das möglich mit einer Uralt-Schaltung ohne Software und ohne App? Da laust uns doch der i-Affe!

Hier ist sie, die mysteriöse Schaltung:

Das Prinzip ist rasch erklärt: Ein Oszillator steuert einen Zähler, der einen Speicherchip vom ersten bis zum letzten Bit durchzählt – immer wieder. In diesen Speicher kann man reinmorsen oder den Mors eben raus lassen. Der Chip hat übrigens sage und schreibe 4 mal 1024 Bit. Bit, nicht etwa Kilo, Mega oder gar Giga. Das genügt jedoch für ein Rufzeichen, wie zum Beispiel HB9ASB. Auch ein Peilstrich findet noch Platz. Im Prinzip ist die Schaltung nichts anderes als ein simples Digital-Tonband. Doch wer weiss heute schon, was ein Tonband ist :-)

Wie gesagt, die Schaltung ist uralt. Und da taucht natürlich die Frage auf, ob es diese uralten IC’s überhaupt noch gibt. CMOS Bausteine 4011 und 4040 aufzutreiben, ist kein Problem. Aber ein Speicher mit nur 4 mal 1024 Bit ist ein Anachronismus. In Zeiten der Giga- und Terabytes braucht niemand mehr ein solches Teil. Trotzdem noch schnell auf Ebay.com gegoogelt. Und oh Wunder: Das Teil ist noch zu bekommen. NOS, New Old Stock, heisst das Zauberwort. Das Teil wurde dazumal von Intel produziert und ist heute noch von verschiedenen Anbietern für 5 bis 10 $ das Stück zu haben. Kategorie Business and Industrial.

Und hier noch die Bedienungsanleitung: Einen Einschalter gibt es nicht. Man beachte aber, das der Speicher flüchtig ist. Wenn die Spannung weg ist, ist das Gedächtnis auch fort. Genauso wie bei uns Menschen.

Der Schalter w-r steht für write (schreiben) und read (lesen). Nach dem Anlegen der Spannung lässt man ihn mal eine Weile auf read, ohne die Morsetaste zu betätigen. Damit wird das Gedächtnis schön sauber gereinigt. Dann um auf write und rein gemorst. Und wieder sofort auf read und raus kommt der Text. Wie lange ein Durchlauf dauert, muss man ausprobieren. Die Durchlaufgeschwindigkeit lässt sich mit dem Poti speed einstellen. So zehn Sekunden sollten genügen. Bewährt hat sich zu Anfang ein Peilstrich von etwa 5 Sekunden, dann das Rufzeichen und wieder ein Peilstrich von 5 Sekunden. Mit etwas Geschick überlappt sich der erste mit dem zweiten Strich und wird zu einem Einzigen. Probieren geht über studieren. In der Regel hat auch der DAF (Dümmste anzunehmende Funker) den Dreh nach spätestens zehn Minuten raus.

Der Transistor am Ausgang (TX) tastet nach Masse. Man kann damit direkt einen kleinen Sender bemorsen oder ein Relais zwischenschalten.

Der 5V-Spannungsregler braucht kein Kühlblech da hoffnungslos überdimensioniert.  Anstelle der 1N914 kann irgend eine andere Diode eingesetzt werden. Und im übrigen wie immer: ohne Gewähr und Garantie. Allerdings habe ich die Schaltung schon fünf mal gebaut und sie hat noch immer funktioniert, nachdem ich meine Verdrahtungs- und Lötfehler rausgefunden hatte :-)

73 de Anton