Tagesarchiv: 22. Oktober 2010

SAQ 17.2 KHZ

SAQ will be on air on United Nations Day 24th October at 11.00 UTC. The frequency is 17.2 kHz CW.
We start the transmitter about half an hour before the transmission for tuning.

Die Mittelwelle sei abgeschafft worden, dort gäbe es nichts mehr zu hören, erklärte mir kürzlich ein junger TV-Techniker. Auch KW brauche niemand mehr. Soviel zum Ausbildungsstand heutiger Berufsleute. Dabei lebt nicht nur die Mittelwelle, sondern sogar die Langwelle und wie obige Meldung zeigt: sogar die Längstwelle.

Das tiefste Amateurfunkband, 135.7 – 137.8 kHz gehört zwar noch nicht zur Längstwelle (3-30kHz) stellt jedoch hohe Anforderungen an die Benutzer. Bei einer Wellenlänge von 2200m kapituliert auch der großzügigste Garten. Die meisten Amateurfunker haben schon Mühe eine Antenne für das 160m-Band zu bauen. Außerdem musste bis vor kurzem der Langwellensender selbst gebaut werden. Doch neuerdings kann man einen 100W-Sender auch kaufen:

http://www.radioworld.co.uk/catalog/tx2200a-136khz-transmitter-100w-p-6692.html

Übrigens nicht der erste Versuch, vor Jahren schon gab es den “Ropex”, ein einfacher quarzgesteuerter Sender, auf dem Markt:

http://wireless.org.uk/ropex.htm

Allerdings sind 100W recht wenig, wenn man bedenkt, dass der Wirkungsgrad zum Beispiel einer 20m Vertikalantenne für dieses Band weit unter einem Prozent liegt. Natürlich nur mit einem ausgedehnten Radialnetz, notabene.

Daher sind die Signale der Amateure auf 136 kHz sehr schwach. Verbindungen in normalem CW sind selten geworden und meistens wird heute in QRSS gesendet, einem extrem langsamen CW mit einer Punktlänge von 3 Sekunden oder mehr. Das lässt sich natürlich nur noch mit einem Computer bewerkstelligen. Die Decodierung der Signale beim Empfänger geschieht meistens von Auge (!) auf einer Wasserfallanzeige eines FFT-Programms. So können Signale noch “gesehen” werden, die 20 dB unter der Aufnahmeschwelle für normales CW liegen.

Doch zurück zu SAQ. In Grimeton wird dieses Signal nicht etwa durch einen Transistor- oder Röhrensender erzeugt, sondern durch einen Wechselstromgenerator, einen sogenannten Alexanderson-Alternator. Die ganze Anlage in Grimeton gehört übrigens zum UNESCO Welterbe und wird ab und zu noch von Funkamateuren zum Leben erweckt.

Leider können die meisten Amateurfunkgeräte Längstwellen nicht mehr empfangen oder sind “dort unten” so empfindlich wie ein Stein. Doch Konverter lassen sich einfach bauen und eine Rahmenantenne sprengt auch nicht den Rahmen eines normalen Shacks.

Doch es geht auch mit der Soundkarte eines PC’s, angeschlossen an einen langen Draht, und einer Spektrumanzeige als visueller Decoder. Oder man hört kurz beim SDR der Uni Twente rein. Holland liegt ja noch etwas näher bei Schweden, hi.

Damit das klappt, muss allerdings JAVA installiert sein. Die Aktivierung von Java-Skript im Firefox alleine genügt nicht (unter Extras,Einstellungen, Inhalt).

73 de Anton

Bild: Längstwellen-Antenne in Grimeton, Schweden