Monatsarchiv: November 2010

AM lebt!

Der Amateurfunk ist ein Verein älterer Herren. Kein Wunder, dass es so viele Nostalgiker unter den Funkern gibt. Von Bootsankern und alten Militärgeräten habe ich schon berichtet. Es wird gesammelt und restauriert was das Zeug hält. Und natürlich auch modifiziert – ein Frevel in den Augen der Puristen.

Aber es wird auch nostalgisch gefunkt. Zum Beispiel in CW, der ältesten “Modulationsart” überhaupt. Aber auch der zweitälteste Modulationsart wird noch in vielen Nischen gehuldigt. Nicht immer zur Freude aller Bandbenutzer, wie zum Beispiel auf 3550 kHz. Dort im CW-Bereich des 80m-Bandes haben sich ein paar eigensinnige Franzosen eingenistet und parlieren unverdrossen in AM.

Da eignet sich das große und weniger dicht bevölkerte 10m Band schon viel besser. AM-Stationen sind dort zwischen 29.0 und 29.1 MHz zu finden, wenn die Sonne mal gute Laune hat und Flecken zeigt. Bis in die siebziger Jahren, bevor FM auf UKW aufkam, funkte man auch auf 2m in AM. Die Sender waren meistens quargesteuert und jeder OM hatte seine eigene Frequenz. Daher wurde ein CQ-Ruf in der Regel so beendet: “Ich gehe jetzt auf Empfang und drehe über das Band.” Natürlich musste die antwortende Station recht lange rufen, damit man sie auch fand.

Auch auf 10m waren Lokalnetze in AM üblich. meistens mit abgeänderten CB-Geräten. Lange Zeit war zum Beispiel 29.6 MHz die Lokalfrequenz der Sektion Bern. Und zu Zeiten der Sonnenfleckenmaxima kam es häufig vor, dass man in Bern vom Auto aus nicht nur nach Zollikofen oder Bümpliz funken konnte, sondern auch nach New York. Denn in den USA gab es ähnliche Lokalnetze in AM im 10m-Band.

Ein interessantes AM-Netz existiert heute noch in der Gegend von Melbourne, Australien. Die OM’s Down Under treffen sich dort auf 1843 kHz wie dieser Film zeigt. Besonders interessant: Der OM benutzt als Empfänger u.a. auch ein gewöhnliches Mittelwellenradio. Er bringt es in die Nähe einer Rahmenantenne und so gelangt die HF durch induktive Kopplung auf die eingebaute Ferritantenne des Radios.

73 de Anton

Bild: Selbstgebaute Morsetaste. Die Spule des Relais dient nur zur “Beschwerung” der Taste ;-)

HARDCORE AMATEURE

QRP-Projekte machen immer Spaß. Wenn nicht beim Funken, so doch zumindest beim Basteln. Oben im Bild ist ein Transceiver für das 80m Band zu sehen, der WA6BOY entwickelt hat (Pixie). Der Sender ist quarzgesteuert und der RX ist ein sogenannter DC-Empfänger. DC steht in diesem Fall nicht für Gleichstrom, sondern für “Direct Conversion”. Solche Empfänger haben keine ZF. In einem Mischer wird das HF-Signal direkt decodiert, beziehungsweise auf die NF runtergemischt. Wenn ich also zum Beispiel auf 3560 kHz empfangen will, läuft mein Oszillator auf 3561 kHz. Das Mischprodukt = 1kHz wird dann auf Kopfhörer oder Lautsprecherstärke in einem NF-Verstärker verstärkt und gegebenenfalls noch durch ein Audiofilter geschlauft. Der Nachteil dieses Prinzips ist der Zweizeichen-Empfang. Denn bei einer Oszillatorfrequenz von 3561kHz ergibt auch eine Empfangsfrequenz von 3562kHz eine Mischfrequenz von 1kHz. Ich empfange also immer zwei Frequenzen aufs Mal, gleich wie schmal ich ein eventuelles NF-Filter mache.

Vorteil des DC-Prinzips ist die unschlagbare Einfachheit, wie der Versuchsaufbau im Bild zeigt. Er wurde übrigens von Paul, HB9DFQ aufgebaut. Paul ist dabei offensichtlich sehr ökonomisch vorgegangen und hat den “Käfer”, einen OP-Amp, in einen IC-Sockel gesteckt, damit er ihn wiederverwenden kann.  Persönlich halte ich mich mehr an die “Toten Käfer Technik”. Ich klebe die IC’s mit dem Rücken aufs Board, so dass sie die Beine in die Luft strecken. Apropos IC’s: Wusstet ihr, dass es immer mehr Fake-Halbleiter gibt? Es handelt sich dabei um teure IC’s und Transistoren, die nicht das sind, was sie vorgeben zu sein. Das heißt, billige Halbleiter werden einfach umgestempelt und teuer verkauft. Wer keine Eingangskontrolle besitzt, merkt das dann erst, wenn die Schaltung nicht funktioniert.

Pauls Einfachst-Transceiver liefert übrigens ein halbes Watt an die Antenne und er hat damit schon ein paar schöne QSO’s gemacht. In CW natürlich. Dazu hat er auch gleich die Taste selbst gebaut:

Ich nenne das Hardcore-Funk. Ein ganz anderer Hardcore-Bastler ist dieser OM hier. Er führt uns stolz seinen Linearverstärker mit zweimal 572B als Breadboard (Brettschaltung) vor. Das ist fast wie Pilze sammeln. Ein Griff daneben und du bist tot.

73 de Anton

Der FT-897 gefällt mir nicht

Der FT-897 stammt, wie auch der FT-857, vom FT-817 ab. Obwohl alle drei sehr praktische Geräte sind, kann ich mich mit keinem der drei so recht anfreunden. Und das hat weniger technischen Gründe. Ich finde die Kisten hässlich. Überhaupt scheint Yaesu einen Hang zum Hässlichen zu haben. Ein großer Drehknopf ist ohne Zweifel eine gute Sache, wenn aber daneben das Display mickrig ist, mit einem S-Meter, das seinen Namen nicht verdient, kommt keine Freude auf. Gerade umgekehrt ist es beim strunzhässlichen Ft-450, einem Gerät mit “Wasserkopf”.

Damit ein Gerät hübsch aussieht, müssen die Proportionen stimmen. Das hat schon Collins gewusst. Der KWM-2 ist auch heute noch ein erfreulicher Anblick. Auch Yaesu hat diese Regeln einmal beherrscht. Zum Beipiel beim FT-102

Doch seit Vertex Yaesu übernommen hat, scheint dort keiner mehr zu wissen, was ein goldener Schnitt ist und Harmonie scheint ein Fremdwort zu sein. Das Design folgt nur noch der technischen Funktion.

“Was nützt mir Schönheit, wenn die Funktion nicht meinen Wünschen entspricht”, wird manch einer fragen.

Aber ich möchte beides haben! Unser Hobby soll ja Spass machen und da sollte eben alles stimmen. Wir sind ja nicht beim Militär (ausser natürlich die SE-222 Fanatiker. Die Funken stramm mit der Hand an der Hosennat) Ein guter Designer versteht es, Funktion und Harmonie unter einen Hut zu bringen. Sonst ist er bloß ein Konstrukteur.

Aber auch bei den Funktionen hapert es bei den Eierlegendenwollmilchsauen von Yaesu. Der FT-817 ist zwar konkurrenzlos. Dafür ist die Endstufe anfällig und den Kompressor hat man schlicht vergessen. Und das bei einem QRP-Gerät!

Beim 897 wird ein Drittel des Volumens für ein Akkufach verschwendet, das die meisten nie benutzen. Zwar kann man dort auch ein Netzgerät anflanschen, doch dieses ist viel zu teuer. Überhaupt hat es der FT-897 mit dem “Anflanschen”. So kann der fehlende Antennentuner als Seitenwagen montiert werden, was das Design dann endgültig zerstört. Das S-Meter im winzigen Display ist ein Witz. Der Konstrukteur muss das im letzten Augenblick gemerkt haben und hat unter dem Transceiver eine Buchse für ein externes Meter montiert. Das Display ist gegenüber anderen Geräten schlecht ablesbar und die Farben sind “dreckig”. Von der ganzen Palette, die zur Auswahl steht, gefällt mir keine einzige.

Der Empfänger in allen drei Geräten entspricht auch nicht mehr dem Stand der Technik. Auf den unteren Bändern füllt er sich Abends an einer großen Antenne mit Müll (Intermodulation).

Doch wie bei allem, gilt auch bei unserem Hobby: über Geschmack lässt sich nicht streiten. Und Funken ist eben auch Geschmackssache.

73 de Anton

Bild: Freeband Modifikation am FT-897. Nicht vergessen: nach der Mod, Gerät mit gedrückten F und V/M Tasten einschalten.

DAS DACHFENSTER

Obschon dieses Blog noch nirgends verlinkt ist, steigen die Besucherzahlen rasant und haben mein Traumblog schon überholt. Zurzeit liegt die Anzahl Besucher bei etwa 100 pro Tag. Doch kommen wir zum heutigen Thema:

Ich bin glücklicher Besitzer eines Dachfensters. Denn meine Funkbude befindet sich nicht im Keller, wie oft üblich, sondern zuoberst unter dem Dach. So ein Dachfenster ist ideal um Antennen auszuprobieren, ganz besonders im VHF/UHF-Bereich. Die Zuleitungen sind sehr kurz und ein Mastvorverstärker erübrigt sich – auch auf 23cm. Auf diesem Band habe ich gerade mal 3 Meter Ecoflex 10 zwischen Vorverstärker und Antenne. Der Vorverstärker befindet sich zudem noch im Shack, geschützt vor Wind und Wetter.

Links und rechts vor meinem Dachfenster habe ich zwei Aufnahmevorrichtungen montiert auf die ich dünne Fiberglarohre stecken kann. Dazu noch einen PL-Sockel, in den ich allerlei Mobilstrahler schrauben kann. Die Blitzschutzanlage und die darin eingebundene Kupferumrandung des Dachfensters dienen dabei als Gegengewicht. Ein Mobilstrahler hat es mir dabei besonders angetan: die DP-NR22LH, ein Strahler für das 2m-Band mit einer Länge von 2.52m! Kaum jemand wird sich einen solchen Stängel auf das Auto montieren, doch fürs Dachfenster ist das Teil ideal. Die Antenne ist viel unauffälliger als ein 2.5m “Blindenstock” und hat ebensoviel Gewinn (nur 2m). Leider ist die Antenne in Europa schwer aufzutreiben.

Aber nicht nur gekaufte Strahler passen gut vor’s Dachfenster, auch selbst gebaute. Nach langem Experimentieren mit Vertikalstrahlern für 50MHz habe ich mich entschieden, einen horizontalen Dipol als Dachfensterantenne einzusetzen. Störquellen lassen sich so besser ausblenden und er fängt generell weniger Störungen aus dem Haus auf. Das Problem bei den Vertikalstrahlern war vorallem das Gegengewicht in Form des Blitzschutzes. Wie ein Käfig über das Haus gespannt “saugt” er alle Störungen aus diesem auf.

Dachfensterantennen sollten erstens durch das Dachfenster passen und zweitens so leicht sein, dass man sie mit einer Hand bequem montieren kann. Mein 50MHz Dipol besteht aus Teilen von Angelruten und einem Gardena-Schlauchanschluss als Mittelstück. Als Mantelwellensperre wurden sechs Windungen des Speisekabels (RG-58) um das Mittelstück gewickelt. Der Mast besteht ebenfalls aus einem Stück Angelrute. Die ganze Antenne inklusive Mast wiegt 300 Gramm und hat die ersten Novemberstürme problemlos überstanden. Gedreht wird sie bei Bedarf von Hand und festgestellt durch eine Schlauchbride mit einem Drehknopf von einem alten Radio. Beide verbunden durch ein passendes Stück Teleskopantenne und etwas Araldit.

Das Glasfasermaterial der Angelruten bewirkt übrigens eine Verkürzung der Elemente. Bei mir sind es zweimal 1.4m die auf 51MHz in Resonanz sind.

73 de Anton

Ein Fahnenmast als Antenne

Gittermasten mit Metallungeheuern oben drauf sind heutzutage bei der Nachbarschaft wenig beliebt und viele Zeitgenossen bekommen schon Kopfschmerzen, wenn sie so ein Ungetüm sehen. Bäume dagegen verursachen kaum Kopfschmerzen und sie sind gute Antennenträger. Möglichst hoch sollten sie sein, wie Pappeln zum Beispiel. Doch mit dem Alter lässt die Kletterlust nach.

Da kommt des Funkers Freund, der Fahnenmast ins Spiel. Isoliert man seinen Fuss, wie zum Beispiel hier beschrieben Mit dem Fahnenmast bis nach Neuseeland, hat man eine tolle Ground Plane Antenne. Aber auch als Ersatzbaum ist er gut zu gebrauchen und mit etwas Voraussicht braucht man auch nicht zu klettern. Mit zwei Aufzügen ist man bestens bedient: einer für die Fahne, der andere für eine Drahtantenne.

Einen Fahnenmast sollte man so groß wie möglich kaufen. Ein Standardmast von 12m ist ideal. Damit er dem Nachbarn nicht zu hoch erscheint, wählt man eine entsprechend große Fahne, also 2x2m anstatt 1.5×1.5m. Dann stimmen die Proportionen wieder.

Wer nur einen Balkon zur Verfügung hat, dem ist mit einem Fahnenmast natürlich nicht geholfen. Doch wie wäre es mit einer TAK-Antenne?

73 de Anton

Verlust im Antennentuner

Automatische Antennentuner (auch Antennenkoppler genannt) arbeiten oft in PI-Konfiguration. Das heißt, vom Eingang und vom Ausgang führt je eine Kapazität gegen Masse, dazwischen liegt eine Induktivität. Das ist zum Beispiel bei den bekannten SGC-Kopplern und ihren chinesischen Klonen, dem CG-3000 und CG-5000 der Fall. Die Abstimmung erfolgt, indem mit Relais verschiedene Kapazitäten und Induktivitäten zugeschaltet werden.

Manuelle Tuner, wie sie oft im Shack eingesetzt werden, arbeiten meist in einer T-Konfiguration. Das heißt am Ausgang und am Eingang je ein Drehko in Serie und dazwischen ein variable Spule gegen Masse.

Sie brauchen, im Gegensatz zu den PI-Tunern, geringere variable Kapazitäten, so dass handelsübliche Drehkos eingesetzt werden können. Allerdings müssen deren Rotoren und Statoren isoliert werden. Die Spulen werden meistens als Rollspulen aufgebaut. Der Nachteil dabei ist die Kurbelei.

Die Verluste eines solchen Tuners, liest man oft, lägen bei wenigen Prozent. Doch das stimmt nicht in jedem Fall. Man braucht nicht Ingenieur zu sein und komplizierte Berechnungen anzustellen um das zu erfahren, denn Kevin, W9CF, hat dazu ein tolles Tool entwickelt: einen virtuellen Antennentuner in T-Konfiguration. Alle Parameter können dabei verändert werden und man kann den Tuner sowohl von Hand einstellen wie auch automatisch abstimmen lassen.

Doch bevor ihr nun auf Kevins Seite geht und etwa enttäuscht werdet: Wie bereits bei den Web-SDR’s muss dazu Java auf eurem PC installiert sein. Die Aktivierung von Java-Skript im Browser reicht dazu nicht.

Kevins Virtuellen Tuner findet ihr hier.

Einige werden jetzt hier aufhören zu lesen und sich auf den virtuellen Tuner stürzen.

Für alle anderen: Antennentuner haben nur dann wenig Verluste, wenn die anzupassende Impedanz nicht extrem wird. Ist die Antenne zum Beispiel viel zu kurz und weist deshalb einen Realteil im niederen Ohm-Bereich und eine Reaktanz gegen tausend Ohm und mehr auf, wird es für den Tuner brenzlig. 3dB Verlust und mehr liegen plötzlich problemlos drin. Bei einem Kilowatt Sendeleistung bedeutet das, dass 500W im Tuner in Wärme umgesetzt werden, und zwar hauptsächlich in der Spule.

Man kann dem entgegenwirken, indem man die Spulengüte so hoch wie möglich macht: günstiges Längen/Durchmesser-Verhältnis, dicker versilberter Draht (Skin-Effekt!) und das in einem großzügigen Gehäuse. Nahe Metallwände senken die Güte von Luftspulen beträchtlich.

Tuner haben aber noch andere Tücken. Man findet manchmal verschiedene Möglichkeiten  für eine bestimmte Anpassung. Das heißt: Mehrere Minima. Was man leider nicht merkt: mit sehr unterschiedlichem Wirkungsgrad. So lassen sich im Extremfall Tuner oft auch ohne Antennen in “sich selbst” abstimmen. Das macht sie dann so richtig heiß ;-)

73 de Anton

Bild: Variometer für die Anpassung von Langwellen-Antennen

SCHWEIZER RUNDEN

Am berühmtesten ist wohl das Schweizer Rund QSO. Es existierte schon in den AM-Zeiten. Nach wie vor findet es jeden Sonntag auf 3775kHz um 09:00 HBT statt. Natürlich in SSB.

Die vermutlich häufigste Runde ist die sogenannte Berner-Runde. Sie findet täglich statt und wird von Alfred, HB9KOX, geleitet. Seine Stimme und seine Art sind absolut unverkennbar. Mit Bern hat die Runde heutzutage kaum mehr etwas zu tun. Es machen Stationen aus der ganzen Schweiz mit und je länger je mehr auch Stationen aus dem angrenzenden Ausland. Zeit: 18:15 HBT. Frequenz 3748 +/-. Vorallem letztes Jahr hatte die Runde mit der tiefen MUF zu kämpfen und einige Stationen waren wegen der toten Zone nur schwach oder gar nicht aufzunehmen.

Da hat es die Montagsrunde auf 1991kHz leichter. Sie findet jeden Montag exakt um 20:05 statt. Ihr Leiter, Hermann, HB9XO ist nämlich Uhrmacher. Nur in den Sommermonaten wird’s manchmal etwas kritisch. Einerseits wegen der LUF um diese Zeit und andererseits wegen Gewitterstörungen.

Auf 160m liegt übrigens auch bei 1963kHz ein bekanntes “Wasserloch”, das oft von Schweizer Stationen aufgesucht wird.

Und auf 1999 kHz findet jeden Sonntag um 09:30 HBT die AQ-Runde statt. Um diese Zeit kommt aber praktisch nur noch die Bodenwelle zum Zug und die Reichweiten sind entsprechend gering. Diese Runde hat also mehr lokalen Charakter (Freiburg/Bern). Geleitet wird sie von mir selbst unter dem Rufzeichen HB9AQ.

Die Flughafenrunde findet etwas später um zehn Uhr HBT auf 3710kHz statt. Von ihr weiß ich nur, dass es sie gibt ;-)

Natürlich gibt es noch jede Menge anderer Schweizer Runden auf den langen Wellen. Wer sich im Stich gelassen fühlt, dem steht hier die Kommentarspalte offen.

Im 20m-Band stechen drei Schweizer Runden hervor. Die Runde der Auslandsschweizer, welche werktags um 12:30 HBT auf 14317kHz stattfindet, die Seeräuberrunde auf 14172kHz im Sommer ab 23:00 und im Winter ab 22:00 HBT und die Australienrunde auf 14335kHz werktags um 08:00 (Die Australier haben dann Abend!)

Auf UKW ist dagegen nicht mehr viel los, seit alle die Kurzwelle benützen dürfen. Aber ich denke, dass die ehemaligen UKW-Amateure mit der Zeit in ihre Heimat zurückkehren werden, wenn sie sich auf KW ausgetobt haben und das QRM leid sind.

Bekannt ist eine 50MHz-Runde am Sonntag auf 51.490 MHz um 10:30 HBT in FM und anschließend um 10:45 auf 50,163 MHz in SSB. Vorallem in SSB sind die Möglichkeiten verblüffend und QSO’s durch die halbe Schweiz sind schon mit einfachen Antennen (HB9CV) möglich. Die 6m-Wellen werden zwar nicht so gut an unseren Bergen reflektiert wie die 2m-Wellen, dafür “läuft” die Bodenwelle besser.

Das Schwergewicht dieser Runde scheint in der Nord-Nordostschweiz zu liegen.

73 de HB9ASB

Bild: Auf den ersten Blick eine GP mit Top Load. Aber in Wirklichkeit ein 6m Beam.

BOOTANKER

…oder englisch Boatanchors, nennt man alte schwere Röhrengeräte. Das macht Sinn, denn die Dinger waren so schwer, dass man sie problemlos als Anker benutzen konnte. Wer mehr über diese Bootanker erfahren möchte, kann sich hier umsehen. Die Informationen auf dieser Seite sind so umfangreich, dass man nächtelang darin surfen kann. Man findet dort Geräte, von denen manch einer in jungen Jahren geträumt hat, wie zum Beispiel den Empfänger National NC-300. Hier gerade mit dem 160m Band auf der Skala.

Doch bereits in der Bootanker-Ära begann die Miniaturisierung. Also lange vor dem Transistor und den integrierten Schaltungen. Bei den Röhren startete die Miniaturisierung damit, dass mehrere Systeme in einen Glaskolben gepackt wurden. Später produzierte man sogenannte Miniaturröhren. Sie wurden unter anderem in Hörgeräten eingesetzt. Aber auch in der Schweizer Armee wurden vor 40 Jahren Geräte mit Miniaturröhren eingesetzt: Das SE-206 und seine Varianten. Ein sogenanntes Tornistergerät, das in FM im Grenzbereich KW/VHF arbeitete. Mit Heiz- und Anodenbatterien bestückt, brachte es das Teil auf gut ein halbes Watt Sendeleistung. Wie das in dieser Zeit so üblich war ;-) wurden spezielle Batterien exklusiv für diese Geräte gefertigt (Leclanché). Daher richtete die Armee für den Kriegsfall auch eine eigene unterirdische Batteriefabrik ein.

Hier sieht man den Versuchsaufbau eines Superhet-Empfängers mit solchen Miniaturröhren. Die letzte Generation Miniaturröhren in Metall-Keramik-Technik hieß übrigens  Nuvistoren.

Doch der Transistor gewann schließlich das Rennen und die Entwicklung ging stürmisch weiter. In den 70er Jahren lösten die Transistoren (bis auf Treiber und Endstufe) auch die Röhren in den Amateurfunkgeräten ab.

Heute finden wir Röhren nur noch in einigen Endstufen und die Hardware in den Transceivern wird mehr und mehr durch Software dominiert (SDR, SDT)

73 de Anton

Bild: Für die langen Wellen gilt die Regel: soviel Draht, so hoch wie möglich.

ROT IST BLAU UND PLUS IST MINUS

Zu meinen wenig gebrauchten Messgeräten gehört ein Geigerzähler, den ich mal einem Russen in Friedrichshafen abgekauft habe. Zum Testen hatte er auf seinem Tisch ein Kästchen mit radioaktivem Material stehen. Da hat das Gerät geknattert wie ein Frauenfurz. Zuhause jedoch war das Teil still. Wer hortet schon radioaktives Material! Doch nach langem Suchen fand ich doch noch ein knatterndes Objekt: Die Uhr eines SE-222 Armeefunkgerätes. Also Vorsicht, liebe SE-222 Cracks. Nicht zu nahe und zu lange in die Uhr gucken ;-)

Ob das der Grund ist, dass bei vielen Geräten die Uhr fehlt? Wurde da etwa radioaktives Material gestohlen um eine Bombe zu bauen ;-) Etwa gar von Obama Bin Laden?

Anders sieht es bei nichtionisierenden Strahlungsquellen aus. Das Haus ist voll davon. Und mit dem Glühlampenverbot kommen noch mehr dazu. Denn jede Sparlampe ist ein kleiner Radiosender. Hauptsächlich im Langwellenbereich, aber wie dieser Test zeigt, auch bis in den Grenzwellenbereich hinauf (bis 3MHz).

Kein Wunder zeigt das S-Meter im 160m Band auch tagsüber immer S5 an und auf dem ganzen Band ist ein erhöhtes Rauschen zu hören. Es ist die geballte Sendeleitung von unzähligen Kleinstsendern. Kleinvieh macht eben auch Mist. Ich kann mich an Zeiten erinnern, da konnte man auf dem 160m-Band noch ganz schwache Signale aufnehmen, die das S-Meter kaum zum Ausschlag brachten. Wer heute in den Abendstunden in SSB nicht mindestens S9 auf den Zeiger bringt, ist bereits mit Mühe aufnehmbar.

Nebst ungemütlichem, kühlem Licht mit schlechter Farbwiedergabe und erhöhtem Blau und UV-Anteil, nebst Flackern und langer Einbrennzeit, nebst giftigen Stoffen, die in den Sondermüll gehören, und falschen Versprechen bezüglich Lebensdauer und Helligkeit, bringen uns die Sparlampen auch HF-Verschmutzung ins Haus. Wie dieser Testbericht zeigt, liegen die Werte für die elektrische Feldstärke rund zehnmal über dem Toleranzwert für Computerschirme (1V/m in dreissig Zentimeter Abstand)

Als unsere Bundesämter BAG (Gesundheit) und BFE (Energie) 2004 elf Sparlampen testeten, stellten sie noch fast keine Strahlung fest. Als jedoch die Messungen im Jahre 2010 mit der richtigen Messmethode wiederholt wurden, wurden Werte von 10 bis 71 V/m gemessen. Erstaunlich, dass die Behörden so lange gebraucht haben um herauszufinden, dass sie falsch gemessen hatten.

Mit dem Glühlampenverbot wurden wir hinters Licht geführt. Und der sozialistische Bundesrat Leuenberger, ein Befürworter eines EU-Beitritts, wusste damals nichts Gescheiteres als das unselige Glühlampenverbot aus Brüssel sofort auch in der Schweiz einzuführen.

Ich werde jetzt noch mal meinen Geigerzähler hervorholen und mal ein paar ältere Sparlampen prüfen. Vor 2007 sollen in einigen auch radioaktive Stoffe zum Einsatz gekommen sein.

73 de Anton

TECHNISCHE GRENZGÄNGER

Die meisten Funkamateure seien heutzutage Steckdosenamateure, hört man. Kürzlich habe ich in einem Forum von einem Neuling gelesen, der sich seine Station und seine Antennen von einem Installationsunternehmen betriebsbereit einrichten lassen möchte – inklusive Einweisung durch einen Techniker. Und neulich hatte ich ein QSO mit einem Amateur, der mir sagte, ich wäre bei ihm Radio 4 und Santiago 3, dann wünschte er mir noch “die besten Zahlen” ;-)

Trotzdem bin ich überzeugt, dass der reine Steckdosenamateur selten ist. Wer kein technisches Interesse hat, ergreift kaum dieses Hobby.  Vielleicht mit Ausnahme von ein paar Frauen, die ihrem funkenden Mann zuliebe die Prüfung abgelegt haben. Kommunizieren lässt es sich viel einfacher via Skype und Handy.

Die meisten Funkamateure bauen und probieren irgend etwas aus. Allerdings selten wie mein Funkfreund Paul. Er ist gewissermaßen ein Extremfall, ein technischer Grenzgänger. Im Bild oben ist sein 400 MHz DDS (Direct Digital Synthesizer) zu sehen. Zugegeben, das Teil sieht ein bisschen “ugly” aus. Doch der Käfer auf dem Bord hat 49 Pins mit einem Raster von 0,5mm. Ein kleines Zittern und man lötet gleichzeitig an dreien.Wenn man noch bedenkt, dass sich der 49. Pin auf der Unterseite des Chips befindet und man die Abblockkondensatoren ganz nahe am Chip löten muss (400MHz!) ist es ein kleines Kunstwerk. natürlich hat Paul das Teil anschließend in ein Gehäuse verpackt. Nicht wegen der Schönheit, sondern wegen der Stabilität.

Auf die Frage, warum er so ein Ding gebaut hat, meinte er: “Aus dem gleichen Grund, wieso andere Menschen das Matterhorn besteigen. Es macht einfach Spaß.

Doch wozu lässt sich das Teil benutzen?

Paul meint dazu, man könne es zum Beispiel für folgendes gebrauchen:

- Messender von DC bis 200 MHz mit mHz Auflösung

- Messender bis 1 GHz mit eingeschränkter Performance aber immer noch   exzellenter Frequenzstabilität

- Lokaloszillator für Langwellenempfang, oder als

- Lokaloszillator für Downconverter für langsame Oszilloskope

Und hier noch das Schema zu diesem Projekt, das vor 10 Jahren noch ein “Vermögen” gekostet und einen enormen Schaltungsaufwand bedingt hätte. Heutzutage braucht es dazu nur einen Chip:

Eventuellen Nachlötern möchte ich empfehlen, Kontakt mit Paul, HB9DFQ, aufzunehmen. Er wird sicher noch ein paar Tipps dazu geben können.

Der Quarz für die Referenzfrequenz schwingt übrigens auf 25MHz. Ich denke man könnte ihn durch ein Rubidium-Frequenznormal ersetzen. Die Dinger kann man auf E-bay schon für wenig Geld ersteigern. Dann hätte man einen “atomgenauen” Generator.

73 de Anton

KENWOOD TS-590

Ein Grund wieso der TenTec Eagle in Europa vermutlich ein Exotendasein fristen wird, ist ihr hier zu sehen. Es ist der Neue von Kenwood. Im Gegensatz zu den etwas exotischen Designs der letzten zwei Transceiver, dem TS-2000 und dem TS-480, kommt der TS-590 bieder daher und weist eine gewisse Ähnlichkeit mit dem TS-570 auf. Allerdings nur äußerlich. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger ist der TS-590 ein Software Defined Transceiver. Das heisst, die Signalverarbeitung und Aufbereitung geschieht mittels DSP. Er “spielt” daher in der gleichen Liga, wie IC7600, IC-7200, FT-2000, FT-950, Eagle, K3 etc.

Ein grosser Vorteil dieser neuen Generation von Transceiver ist, dass sie keine Quarzgräber mehr sind. Die ZF-Filter werden in DSP realisiert und der Operator kann sie nach seinem Gusto selbst bestimmen und jederzeit ändern.

Darum rate ich auch vom Kauf älterer Kisten ohne Zusatzfilter ab, wie z.B. dem IC-765. Obschon gerade der 765er ein sehr gutes Gerät ist. Will man ihn für CW, SSB und AM in beiden ZF voll ausrüsten, muss man sechs Filter kaufen! Dafür bekommt man z.B. einen neuen IC-7200.

Die Zeit der Quarzgräber ist wohl endgültig vorbei. Noch arbeiten die kleinen “eierlegenden Wollmilchschweine” von Yaesu wie der FT-817, FT-857 oder FT-897 ohne DSP in der Signalverarbeitung (nur NF-DSP) und brauchen für CW zusätzliche Quarzfilter. Doch das Ende ist abzusehen. Icom hat es mit dem IC-7000 bereits vorgemacht. Die nächste Generation der Alleskönner von Yaesu wird sicher auch voll auf DSP setzen.

Doch zurück zum TS-590. Wer das Gerät näher studieren möchte, kann hier das Operating Manual herunterladen. Weitere Infos und Innenansichten findet man auch hier.

Mit dem Wechsel vom analogen zum Software Defined Transceiver, werden aber die alten Geräte nicht obsolet. Viele von ihnen können noch sehr gut im täglichen Gebrauch mithalten. Und beim direkten Vergleich mit den modernen Geräten (via Antennenumschalter) lässt sich oft kein signifikanter Unterschieds feststellen.

Darum bewährt es sich auch, den Erwartungshorizont beim Kauf neuer Geräte nicht zu hoch anzusetzen – das schützt vor Enttäuschungen.

Kenwood ist also nach wie vor nicht nur ein Produzent von Gemüseraffeln, sondern auch von Amateurfunkgeräten. Die Entwicklungskadenz ist zwar nicht so hoch wie bei anderen Herstellern, dafür sind die Geräte meines Erachtens gut durchdacht und ausgereift.

Andere scheinen da etwas mehr Schwierigkeiten zu haben. Zum Beispiel ICOM mit der neuen Eierlegendenwollmilchsau IC-9100. Sie soll alles können, von 160m bis 23cm. Obschon lange angekündigt, steht der Liefertermin noch in den Sternen. Was mich bei dieser Kiste wundert: seht euch mal die Frontplatte genau an. Auf dem Tastenfeld mit den Bändern sind weder 144, noch 430 oder gar 1200 zu sehen. Ob die Designer des Prototypen die VHF/UHF-Bänder schlicht vergessen haben?

73 de Anton

Bild: Gemütliches Funken? Man beachte die leeren Gläser!

TEN TEC EAGLE

Im Schatten der Neuen von Icom, Kenwood und Yaesu ist ein Adler gelandet. Doch ob er es bis Europa schaffen wird, ist ungewiss. Mit bleifreiem Löten und dem CE-Zeichen scheinen die Leute bei TenTec etwas Mühe zu haben. In USA wird das Gerät, inklusive eingebautem Antennentuner, für 1995$ verkauft. Es sollte kein Problem sein, es direkt in den USA zu bestellen. Fehlendes CE-Zeichen hin oder her. Die neuen BAKOM-Vorschriften lassen sich in diese Richtung interpretieren. Ich muss allerdings gestehen, dass ich immer noch nicht ganz schlau daraus geworden bin, auch nach dreimaligem Durchlesen nicht:

Art. 16 FAV Von der Konformitätsbewertung ausgenommene Anlagen
Von der Konformitätsbewertung ausgenommen sind:

Funkanlagen für die Teilnahme am Amateurfunk, die nicht im Handel erhältlich sind;
Bausätze (Art. 2 Abs. 4) für die Teilnahme am Amateurfunk, und zwar unab-hängig davon, ob sie im Handel erhältlich sind oder nicht;
im Handel erhältliche Funkanlagen für die Teilnahme am Amateurfunk, die von einem gemäss Artikel 33 Absatz 4 oder 5 der Verordnung vom 9. März 2007 über Frequenzmanagement und Funkkonzessionen ermächtigten Funkamateur für seinen Eigengebrauch geändert wurden.

Und dann:

Art. 26 FAV Übergangsbestimmungen
Funkempfangsanlagen und Anlagen für die Teilnahme am Amateurfunk, die vor dem 1. Mai 2001 keiner Konformitätsbewertung unterlagen, dürfen weiterhin erstellt und be-trieben werden, ohne dass sie ein Konfirmitätsbewertungsverfahren durchlaufen müs-sen. Diese Anlagen dürfen ohne Konformitätsbewertung weder angeboten noch in Verkehr gebracht werden.

Irgend etwas stimmt m.E. mit diesen Vorschriften nicht ganz. Aber ich bin ja nicht Jurist. Doch zurück zum TenTec Eagle: Das Gerät sieht gefällig aus, die Frontplatte ist aufgeräumt und auf das Wesentliche reduziert.

Das Gerät ist klein (216 × 74 × 311 mm) und liefert die üblichen 100W von 160-6m in CW&SSB, sowie FSK&AFSK. AM und FM sind als Option erhältlich. Wie bei allen modernen Geräten erfolgt die Signalverarbeitung mit DSP. Zusätzliche ZF-Filter müssen keine gekauft werden. Für Contester und andere Massenfunker lässt sich das Gerät aber mit zusätzlichen Roofing-Filtern für die erste ZF von 9.0015MHz (!) bestücken (300, 600, 1k, 1.8k, 6k, 15k).

Trotz DSP ist der Stromverbrauch bei Empfang moderat (1.25A). Das Gerät verfügt über einen USB-Anschluss und die Firmware kann aufdatiert werden.

Wie gut das Gerät ist, kann ich nicht sagen. TenTec hat aber einen guten Ruf, was sich auch in den Bewertungen bei EHAM äußert, und kann mit den drei Großen durchaus mithalten. Auch die Qualitätskontrolle scheinen sie in Sevierville, Tennessiee, im Griff zu haben, was man nicht von allen amerikanischen Herstellern behaupten kann.

73 de Anton

Bild: QRV in Salernes, Var

BIN ICH ETWA DANEBEN?

Bin ich genau auf der Frequenz oder nicht? Fragt man sich ab und zu.

“Solange keiner reklamiert vermutlich schon.”

“Das Gerät, das ich vor zehn Jahren gekauft habe, wird sich schon nicht von selbst verstimmen.”

“Meine Anzeige ist digital.”

“Ich kann das nicht überprüfen ohne Messgeräte!”

So oder ähnlich wird manch einer antworten. Dabei besitzen die meisten von uns ein hochpräzises Messgerät: Unser Gehör. es ist das genaueste Sinnesorgan, das wir besitzen. Mehr brauchen wir nicht, um zu prüfen, ob unser Transceiver noch die genaue Frequenz anzeigt, oder um ihn neu zu eichen.

Und so wird es gemacht: Wir wählen den Rundfunksender unseres Vertrauens. Vorzugsweise kein Buschradio. Die großen Rundfunksender in Europa haben ihre Frequenz meistens an ein Frequenznormal angebunden und sind aufs Hertz genau. Wir wählen also zum Beispiel die Deutsche Welle auf 6075kHz.

Nun schalten wir das Gerät auf LSB und stellen genau 6076kHz ein. Diese Einstellung speichern wir im Speicher X.

Dann stellen wir das Gerät auf USB und drehen auf 6074kHz. Diese Einstellung speichern wir im Speicher X+1.

Wenn wir jetzt in den Memory-Modus gehen, können wir rasch zwischen den beiden Speichern umschalten. Hin und her.

Wir hören dabei einen Pfeifton: den Träger des AM-Signals. Ist er in beiden Fällen genau gleich hoch, stimmt unser Transceiver. Das heißt, die Anzeige zeigt genau die richtige Frequenz. Ist zwischen den beiden Tönen ein Unterschied zu hören, so sind wir daneben. Je größer der Unterschied desto mehr.

Wir hören übrigens aufs Hertz genau – auch ohne Musiker zu sein.

Mit dieser Methode können wir natürlich auch unser Gerät neu eichen. Vorausgesetzt, wir wissen wo der entsprechende Regler sitzt. Oft steht das im Handbuch. Beim IC-756ProIII zum Beispiel, befindet er sich hinter einem Loch in der rechten Seitenabdeckung. Man braucht also das Gehäuse nicht aufzuschrauben.

Leider funktioniert das nicht in allen Fällen und schlecht mit älteren Geräten, bei denen nicht alle Hilfsfrequenzen von einem einzigen Masteroszillator abgeleitet werden. Denn oft sind auch die Lokaloszillatoren des BFO’s verstimmt. Das merkt man daran, dass der Empfänger unterschiedlich rauscht, wenn man auf einer freien Frequenz zwischen USB und LSB hin- und herschaltet (Vorausgesetzt das Gerät besitzt ein ordentliches ZF-Filter).

73 de Anton

BBI Bread Bakery Interference

TVI ist im Zeitalter des Kabelfernsehens zwar selten geworden, dafür gibt es andere Arten Interferenzen.

Im Bild oben sieht man das Resultat von BBI (Bread Bakery Interference). Wenn das elektromagnetische Feld zu stark und die Elektronik zu schwach ist, läuft das Brot Amok.

Das ist aber eine Ausnahme. Die EMI-Situation hat sich in den letzten Jahren drastisch verändert. Störten wir früher mit unseren Sendern den Fernseher und die Stereoanlage des Nachbarn, werden heute vorallem unsere Empfänger gestört. Meistens von Schaltungen  schwachsinniger Entwickler. Power Line Technologie ist so eine verrückte Idee. Hochfrequenz auf ungeschirmten und nur mangelhaft symmetrierten Kabeln zu übertragen ist Wahnsinn. Auch ungeschirmte Bildschirme mit von Hochspannung erregtem Plasma oder Robotrasenmäher mit Rechteck-Steuersignalen im Langwellenbereich.

Aber es geht noch fieser: Gewisse PC-Hersteller bestücken die vorgesehen RFI-Filter gar nicht und überbrücken sie aus Kostengründen. Es grüßt das CE-Zeichen.

Beim ultimativen Störfall spielt aber auch das keine Rolle mehr. Ein NEMP (Nuclear Electro Magnetic Pulse) würden all die schönen Spielzeuge, ohne die wir angeblich nicht mehr auskommen, zu wertlosem Schrott degradieren. Ob man nun sein Handy in Alufolie gepackt und den Reservecomputer im Faraday-Käfig geparkt hat: Ohne funktionierende Netze läuft nichts.

Doch soweit kommt es hoffentlich nicht. Und wenn, so bräuchten wir all den Schnickschnack sowieso nicht mehr. Aber was Atomwaffen können, kann die Sonne schon längst: Dass uns eines Tages ein starker Sonnensturm treffen wird, ist wahrscheinlich. Die Frage ist nur “wann”?

Die meisten Kommunikationsnetze würden zusammenbrechen, vielleicht auch das Stromnetz, und die Satelliten würden zu nutzlosen Irrläufern.

Nur unsere Amateurfunkgeräte würden noch laufen. Vorausgesetzt, wir hätten sie rechtzeitig geschützt und eine unabhängige Stromversorgung.

73 de Anton

DER FÜNFACHTEL-SPLEEN

Groundplane-Antennen mit einer mechanischen Länge von 5/8 Lambda haben eine besonders flache Strahlung und sind demzufolge gut für DX geeignet. Leider sind sie auch groß. Eine herkömmliche Viertel-Lambda GP für das 20m-Band ist 5m hoch, eine 5/8 dagegen 12.5m.

In CB-Kreisen scheint 5/8 Kultstatus zu haben. So trifft man z.B. auf Mobilantennen die mit 5/8 beworben werden, aber etwa einen Meter lang sind. Eine echte 5/8 Antenne müsste aber gegen sieben Meter lang sein. Kann sie aber als Mobilstrahler nie sein, das würde die Straßenverkehrsordnung nicht zulassen und bei Autobahnfahrt den stärksten Sockel aus der Karosserie reißen.

Zitate aus einem CB-Forum:

Die 5/8-Lambda-Antenne ist eine typische Mobilantenne, da sie zur Anpassung eine Fußpunktspule benötigt, welche bei den Fahrzeugantennen als Feder ausgebildet ist.

Und weiter:

Die 6/8-Lambda-Antenne kann direkt an ein RG58-Speisekabel angeschlossen werden, ohne Fußpunktspule. Genau wie die 5/8-Lambda-Antenne hat sie auch eine flache Abstrahlung, und daher den gleichen Antennengewinn.

Das ist natürlich Käse.

Groundplane-Antennen mit einer mechanischen Länge von 5/8 Lambda haben eine besonders flache Strahlung und sind demzufolge gut für DX geeignet. Leider sind sie auch gross. Eine herkömmliche Viertel-Lambda GP für das 20m-Band ist 5m hoch, eine 5/8 dagegen 12.5m.

Macht man die GP noch länger, verringert sich die Flachstrahlung zugunsten einer Vertikalstrahlung. Lambda 3/4 ist also diesbezüglich wesentlich schlechter.

Also noch mal: Eine 5/8 Antenne muss eine mechanische Länge von 5/8-Lambda aufweisen um die gewünschte Flachstrahlung zu erzielen. Was darunter ist, ist zwar auch noch gut, strahlt aber nicht gar so flach, was darüber ist, hat eine zunehmende Steilstrahlung. Geht man unter einViertel steigen die Verluste an, weil der Strahlungswiderstand in den einstelligen Ohm-Bereich sinkt und die Verluste der Verlängerungsspule und eines mangelhaften Gegengewichts zum Tragen kommen.

Aber Vorsicht! Auch eine 5/8-Lambda Antenne kommt nicht ohne Radials aus. Sonst kann sie ihre Wirkung nicht entfalten.

Natürlich ergeben 5/8 keine elektrische Resonanz. Damit eine solche Antenne funkt, muss sie angepasst werden. In der Regel wird sie durch eine Verlängerungsspule auf elektrische Dreiviertel verlängert.

Im Bild oben ist eine 5/8 GP für das 12m-Band zu sehen. Die Spule ist offen aufgebaut und versilbert.

73 de Anton

MONSTERANTENNEN

Auf diesem Bild sind die Antennen von Radio Monte Carlo zu sehen. Sie stehen auf der Westseite des Lac St. Croix in der Provence. RMC sendet dort auf 216kHz mit bis zu 2.4 Megawatt (je nach Tageszeit) und auf 1467kHz mit 1MW (Trans World Radio).

Dagegen sind unsere Antennen auf Lang- und Mittelwelle (136kHz & 1.8MHz) winzig klein, gar nicht zu reden von den Leistungen. Auf 136kHz sind gerade mal 1W ERP erlaubt. Ein Wert, der kaum ein Amateur erreicht. Bei einem Wirkungsgrad unter einem Prozent, reicht auch ein Kilowatt Sendeleistung nicht aus, um diese Limite zu knacken.

Auf 1.8MHz ist zwar die Strahlungsleistung nicht begrenzt und wir dürfen Sendeleistungen bis zu 1000W einsetzen, doch der Wirkungsgrad der Antennen ist meistens schlechter als der Operateur denkt. Es sind vorallem die Erdverluste, die den Wirkungsgrad drücken, auch wenn Dipole eingesetzt werden. Ein Dipol in 16m Höhe befindet sich auf 160m halt nur 1/10 Lambda über Grund und ein Teil der Leistung wird in der Erde verbraten. Noch niedrige Höhen gleichen eigentlich mehr strahlenden Leitungen als Antennen.

Bei den Rundfunksendern sieht es jedoch anders aus. Sie haben Vorkehrungen getroffen, dass ein Großteil der Sendeenergie auch wirklich abgestrahlt wird. So wird in der Regel ein riesiges Radialnetz im Boden vergraben. Wie zum Beispiel bei unserem Sender Sottens, der am 5. Dezember abgeschaltet wird. Betrachtet man den 188m hohen Mast aus der Ferne, denkt man vielleicht, dass dieser als Antenne dient. Dem ist aber nicht so. Erst aus der Nähe erkennt man, dass der Mast geerdet ist und um den Mast herum Drähte gespannt sind. Sie bilden eine Art Reusenantenne, die in der Mitte gespeist wird. Also ein vertikaler Halbwellendipol. Doch eine Antenne so nahe an einem geerdeten Mast, kann das überhaupt funktionieren?

Unter bestimmten Bedingungen kann es. Nämlich dann, wenn der Mast mitspielt. Die Frequenz von Sottens ist 765kHz, der Mast 188m hoch. Unter Berücksichtigung des Verkürzungsfaktors dürfte er also bei 1/2 Lambda liegen. Das heißt: Spannungsbäuche an beiden Ende. Er wird daher die Energie der Reuse nicht zur Erde ableiten, sondern einfach mitstrahlen.

Für alle die glauben, bei einem vertikalen Halbwellendipol spiele die Erde überhaupt keine Rolle mehr: Die Antenne besitzt ein Radialsystem von 12o  sternförmig vergrabenen verzinkten Stahlbändern à je 190m! Notabene in 1m Tiefe.

Das Prinzip des vertikalen Halbwellendipols wurde übrigens gewählt um das Fading zu unterdrücken. Fading ensteht dort, wo die Grundwelle mit der Raumwelle zusammentrifft. Das sollte im Falle von Sottens möglichst nicht innerhalb der Landesgrenzen geschehen. Hier wollte man nur mit der Bodenwelle die Empfänger erreichen. Ein vertikaler Halbwellendipol strahlt sehr flach. Die Raumwelle wird also erst weitab vom Sender an der Ionosphäre reflektiert.

Etwas abseits der Hauptantenne steht übrigens noch eine Notantenne. Ebenfalls ein freistehender Mast, jedoch nur 126m hoch. Er ist im Gegensatz zum Hauptmast von der Erde isoliert und wirkt als Groundplane-Antenne.

Die Kurzwellenantenne von Sottens, eine Vorhangantenne auf einem Drehstand, wurde schon vor Jahren demontiert. Im Zeitalter des Internets brauche die Schweiz keine Kurzwellensender mehr, hieß es damals. Konsequent wurde dann der “Kurzwellendienst” aufs Internet verlagert und nennt sich dort Swissinfo.

Ein total unnötiger Service und nichts als Geldverschwendung, denn übers Internet hat man aus dem Ausland Zugriff sowohl auf Schweizer Online-Medien, wie auch auf die Schweizer Radioprogramme.

Doch jedesmal wenn ich ins Ausland fahre, denke ich an die Zeiten zurück, als mein Autoradio noch das 49m-Band auf der Skala hatte und mich Schweizer Radio International durch ganz Europa begleitete.

73 de Anton

GLOWBUGS

Glühwürmchen nennen die Amerikaner kleine Röhrensender. Und so wie wir die kleinen Tierchen in der Sommernacht sympathisch finden, erfreuen uns auch die kleinen Glaszylinder mit ihrem Glühen. Dieses Glühen hat etwas Mystisches und auch etwas Nostalgisches.  Das warme Licht der Glühfäden erinnert uns an wärmendes Feuer und das ist auch der Grund wieso wir im Grunde Sparlampen nicht mögen und den Glühlampen nachtrauern. Apropos Glühlampen: wer noch eine möchte, muss sich sputen. Seit dem 1. September dürfen nur noch maximal 60W Lampen verkauft werden und ab 1.9.2011 nur noch 40W. Ein Jahr später ist dann der Ofen ganz aus (Sparpotential am Gesamtstromverbrauch ca. 0.5%, hi).

Hoffentlich kommt nicht ein EU-Bürokrat darauf, auch die Röhren zu verbieten. Und damit zurück zu den Glowbugs. Im Bild oben ist ein typisches Beispiel zu sehen: ein AM/CW-Sender, gebaut von Paul, HB9DFQ. Die Röhre vorne rechts ist übrigens eine OA2, eine Stabilisatorröhre. Das Gas im Zylinder leuchtet im Betrieb blau-violett! Im nächsten Bild sehen wir den Sender von unten:

Welch ein Gegensatz zu den Platinen moderner Transceiver! Man braucht keine Lupe um den Sand (SMD-Komponenten) zu sehen. Doch wer jetzt meint, Paul sei ein unverbesserlicher Nostalgiker, der irrt gewaltig. Diese Fotos hat Paul mit einer selbstgebauten Digitalkamera aufgenommen als es noch keine zu kaufen gab!

Paul hat mich übrigens bei meiner Nordkap-Expedition im Frühling am Funk begleitet und nie einen Sked ausgelassen. Ob auf den Lofoten, den Vesteralen, am Nordkapp oder in den unendlichen Wäldern Finnlands: Sein Signal war immer zu hören und trotz dem sehr schlechten Funkwetter hat es immer geklappt. Einmal, als nur das 30m-Band eine vernünftige Chance bot, hat er kurzerhand eine Antenne für dieses Band aufgebaut. Notabene für ein einziges QSO! Paul, so scheint mir, ist das pure Gegenteil zum Steckdosenamateur.

Was den Aufbau anbetrifft: So sehen eben Experimente aus. Ich erinnere mich an ein Zusammentreffen mit einem Funkamateur als ich etwa vierzehn Jahre alt war. Voller Stolz zeigte ich ihm meinen selbstgebauten Audion-Empfänger für das 40m-Band. Der sei nicht schön, meinte er und “grusig” gelötet.” Recht hatte er, dafür funktionierte er sehr gut.

73 de Anton

Schema Röhrensender von HB9DFQ

DIE NOMADEN

Sie leben für die Reise und der Weg ist ihr Ziel. Ein Funkerpärchen wie aus dem Bilderbuch. Von all meinen Funkfreunden weiß ich über sie am meisten. Nicht was den Funk anbelangt, so angefressen radioaktiv sind die beiden nämlich gar nicht, sondern was ihr Leben, ihre Gedanken und Träume angeht. Das ist bei Amateurfunkern keine Selbstverständlichkeit. Viele sind einsame Wölfe und halten sich, was ihr Nichtfunkerleben angeht, ziemlich bedeckt.

Man sollte meinen, dass es einfach ist, QRV zu sein, wenn man mit dem Camper unterwegs ist. Doch das ist nicht immer der Fall. Auf den dicht besetzten Campingplätzen Europas hocken einem die Nachbarn mit ihrem Elektronikschrott näher auf der Pelle als zu Hause. Und eine Antenne wird sofort argwöhnisch beobachtet, auch wenn’s nur eine größere Fischrute ist. Denn auf Campingplätzen gibt’s keine Fische, zumindest keine lebenden.

Mit den Campern ist es wie mit den Vögeln: wird der Hackabstand unterschritten, wird’s ungemütlich und aufgeregt. Das wäre für mich eher Stress als Erholung.

Erst im Norden, jenseits Kopenhagen, werden die Campingplätze großzügiger und außerhalb der Saison hat es Platz à discretion.

Das Nomadenpärchen ist übrigens vom Nordland-Virus infiziert. Gut möglich, dass man sie dann häufiger im Äther hört. Von diesem Virus wird selten einer verschont. Vorallem nicht, wenn man aus der engen Schweiz kommt. Auch mich hat er erwischt und ich werde deshalb nächstes Jahr wieder für ein paar Wochen meinen Funkshack nach Norden verlegen. Diesmal allerdings nicht soweit wie vergangenen Frühling, dafür auf die Sonneninsel mit der IOTA Nummer EU-030. Gut möglich, dass ich dort den beiden Nomaden begegnen werde. Und vielleicht nicht nur ihnen: auch zwei andere meiner Funkfreunde träumen seit Jahren vom Inselfunk und wären einer kleinen Expedition nicht abgeneigt, sofern es ihre beruflichen Aktivitäten und ihre Frauen zulassen.

73 de Anton

FUNKSTALKER

Das war wieder mal ein lustiger, verregneter Funkersonntag. Wie ihr wisst, bin ich kein Contester. Aber mal in den Marconi-Contest auf 144MHz in CW reinhören, kann ja nichts schaden, dachte ich. Meine Ausrüstung ist zwar bescheiden und besteht aus einer 5 Element Yagi unter dem Dach und einem IC-290D mit 25W. Die Antenne ist fix auf meinen “privaten” Reflektor ausgerichtet, auf den 30km entfernten und 1605m hohen Chasseral im Juragebirge. Die Berneralpen mit Eiger, Mönch und Jungfrau sind keine Alternative. Sie sind mehr als doppelt so weit weg und die Fresnelzone ist zu stark angeknabbert.

Trotz der bescheidenen Ausrüstung und dem miesen Wetter konnte ich erfreulich viele Stationen hören. Natürlich konnte ich nicht widerstehen und griff zur Taste. Doch oh weh! Der Mithörton hatte sich selbstständig gemacht. Er piepste, wann es ihm gerade passte. Komplett neben den Schuhen. Hätte er wenigstens geschwiegen, hätte ich mich auch ohne ihn durchgeschlagen. Aber versucht mal zu morsen, wenn der Mithörton Amok läuft. Trotzdem schaffte ich ein paar QSO’s, indem ich mich auf das Klopfen der Taste konzentrierte. Vorallem über den Jura nach Frankreich. Der Chasseral ist ja nicht nur ein passabler Reflektorberg, sondern auch ein Wellenbrecher.

Wie wäre es wohl, wenn man beim Empfang keine Morsezeichen, sondern nur die Klopfgeräusche der Taste hören würde? Könnte man trotzdem die Signale aufnehmen, nur aus dem Tast-Rhythmus herauslesen, ohne Punkte und Striche unterscheiden zu können? Das könnt ihr hier mal ausprobieren. Klopfmorsen kommt ja ab und zu in Filmen vor. Aber so einfach wie es dort dargestellt wird, ist es nicht.

Nach dem obligaten 160m Lokal-QSO auf 1991kHz ging es dann auf 432 MHz SSB. Und siehe da: das Band lebt. Frei von Störungen durch chinesischen Elektroschrott lassen sich dort tolle QSO’s tätigen. Sogar mit meinen 10W und der Eigenbau DL6WU Yagi unter dem Dach.

Lediglich mein Funkfreund, der Dachrinnenfunker, fand es etwas seltsam, mich nach 160m dort oben wiederzutreffen. War ich etwa ein Funkstalker? Der Verdacht schien sich zu erhärten, denn keine Viertelstunde später trafen wir uns “zufällig” auf 2m FM wieder. Die Welt ist eben klein, auch die Amateurfunkwelt.

Anschließend habe ich eine Antenne für 50MHz gebaut und ausprobiert. Quick and Dirty, wie ich es liebe. Mit Strapsen…äh, wollte sagen mit Fischruten und Klebeband. Doch über dieses aufschlussreiche Experiment berichte ich ein andermal.

73 de Anton

DAS LEBEN IST ZU KURZ FÜR QRP

… wird oft gesagt. Erst eine dicke PA hinter dem Transceiver mache richtig Spass. Das mag sein. Amateurfunk ist ja vorallem ein Männerhobby und da spielt Wettbewerb eben eine wichtige Rolle. Mein Haus, mein Auto, meine Jacht, meine PA. Heisse Metallkeramik als Phallussymbol? QRP dagegen eine masochistische Ausprägung des Hobbys?

Wie dem auch sei. Für mich sind die QRP-Leute die Interessanteren. Erstens lernt man m.E. erst mit einer QRP-Station richtig funken und zweitens interessieren sich diese OM oft für Technik. Unter anderem auch für meine Lieblinge, die Antennen. QRP und Behelfsantennen vertragen sich ja bekanntlich schlecht. Schon manch ein OM hat frustriert sein FT-817 wieder im Schrank versorgt, nachdem er erfolglos versucht hatte, mit einer Aufsteckantenne im 80m-Band SSB-Betrieb zu machen.

Und damit komme ich zum dritten Punkt: Die QRPeter können noch morsen. Während manche Krokodile nur laut schreien können. Ihr wisst schon: großes Maul, kleine Ohren.

Trotzdem habe ich meinen K2 verkauft. Das Bauen hat zwar Spass gemacht, aber für mich sind 100W QRP genug. Und wenn ich ehrlich bin, so wünsche ich mir ab und zu, ich könnte auf einen Knopf drücken um mein Sendesignal um 10dB zu verbessern.

Dabei hatte ich mal so ein Ding. Mit zwei Röhren wie Konfitürengläser. TB3/1250. Die Leistungsbegrenzung war der Netztrafo. Doch die Eigenbau-PA hat mir nichts als Ärger gebracht. Ich erinnere mich noch gut an den Tag, als unsere Nachbarin aufgeregt an unserer Tür klingelte. Meine Antenne auf dem Dach brenne. Glücklicherweise ging das Feuer von selbst aus, doch der Beam funkte von da an nicht mehr auf 30m.

Dann kam der Tag, als ich schon die Englein singen hörte. Es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte selbst eine Harfe gefasst. Operierte ich doch am lebenden Patienten in der Meinung, er sei nicht mehr unter Strom.

Einige lebensmüde Amateure bauen sich übrigens regelrechte Harakiri-Endstufen. PA’s ohne Netztrafo mit Zeilenendröhren. Hier eine zweiröhrige Deluxe Version. Die Netzspannung wird direkt gleichgerichtet und vervielfacht. Und hier Harry Lythall, SM0VPO mit seinem vierröhrigen Teil.

Harry ist übrigens nicht nur ein begnadeter Bastler. Er ist auch ein toller Schwarzbrenner. Das passt ja irgendwie zu einer dicken PA ;-)

Die Herstellung von Alkohol hat er übrigens in Saudi Arabien “studiert”.

73 de Anton

Bild: 23cm Selbstbau-Yagi nach DL6WU

VHF/UHF Yagi ganz einfach

Es ist Samstag Nachmittag und ich möchte noch rasch eine Yagi für das 2m-Band bauen. Eisensäge und Bohrmaschine liegen schon bereit und im Keller hinter der Heizung steht noch ein Bündel Alustäbe, Durchmesser 5mm. Auch ein Aluvierkant liegt noch irgendwo herum, das sich als Boom eignen würde. Es ist zwar ein bisschen dünn mit 17x17mm, dafür dickwandig. Daraus ließe sich doch sicher eine Yagi für das 2m Band zusammen nageln!

So google ich fröhlich nach Bauanleitungen und blättere im Rothammel. Doch die Freude vergeht rasch: Die Durchmesser der Elemente in den Anleitungen stimmen nicht mit meinen 5mm überein. Wie rechne ich das jetzt um? Auch ein Boom mit meinen 17mm finde ich natürlich nirgends. Außerdem möchte ich die Elemente nicht isoliert auf dem Boom montieren wie vorgeschlagen, sondern einfach Löcher bohren und die Elemente durchstecken.Und auch die Speisung des Dipols habe ich mir einfacher vorgestellt, als sie beschrieben wird. Und so weiter… es passt einfach hinten und vorne nicht. Für mein Material hinter der Heizung finde ich keine passende Bauanleitung. Was nun? In den Baumarkt und passendes Material besorgen? Der schließt in zehn Minuten.

Früher hätte ich vermutlich aufgegeben, bevor ich auf diesen Yagi-Calculator von VK5DJ gestoßen bin. Er ist einfach und intuitiv in der Bedienung und man kann praktisch alle Parameter frei wählen, natürlich auch Boom- und Elementdurchmesser. Ich habe damit Yagis für 2m, 70 und 23cm gebaut und sie haben alle auf Anhieb funktioniert. Genau wie berechnet. Die Berechnung erfolgt übrigens nach DL6WU, eines der bewährtesten Designs. Für den Dipol, der als Schleifendipol ausgeführt wird, kann auch gleich die passende Umwegleitung errechnet werden. Auch hier wählt man, was man gerade zur Hand hat: eine große Palette von Koaxkabeltypen steht zur Verfügung. Das Programm zeigt auf einer Skizze sogar, wie die Umwegleitung angeschlossen wird.

Diese dient übrigens zur Transformation von 50 Ohm auf die ca. 200 Ohn des Schleifendipols und der gleichzeitigen Symmetrierung.

Zum Schluss noch ein Tipp: Verwendet für den Schleifendipol nur Vollmaterial. Aluröhren zu biegen ist schwierig und das mit dem Sand einfüllen und ähnlichem Gugus ist meines Erachtens ein Witz. bei mir hat’s auf jeden Fall noch nie geklappt.

Die Befestigung der Elemente, die in meinem Fall durch den Boom hindurchführen, geschieht denkbar einfach: mit einer passenden Blechschraube, vorzugsweise aus Inox, werden die Elemente festgeklemmt. Der Schleifendipol kann übrigens in der Mitte (gegenüber den Anschlüssen) geerdet, bzw. direkt auf den Boom geschraubt werden. Für die Anschlüsse eignen sich zwei Lötösen, die mit Schrauben befestigt werden. In zwei Stunden ist die Yagi zum Nulltarif fertig und die Versuche können beginnen ;-)

73 de Anton

DIE SIEBEN BAUER(N)REGELN

Der Baumarkt ist ein toller Antennenshop. Man findet dort alles, was es braucht, um Antennen von Lang- bis Mikrowelle selber zu bauen. Je häufiger man mit Antennen experimentiert umso besser, denn im Antennenbau zählt vor allem eins: Erfahrung. Und die zahlt sich aus, schließlich ist die Antenne der beste Hochfrequenzverstärker. Die teuerste Funkstation nützt nichts, wenn die Antenne ein Dummy Load ist. Doch umgekehrt können mit einer einfachen Station die schönsten Funkverbindungen getätigt werden, wenn die Antenne gut ist.

Nebst Erfahrung braucht es aber noch ein paar Grundregeln beim Antennenbau Aus meiner Sicht sind dies folgende:

1. Gekaufte Antennen sind nicht besser als selbstgebaute. Auch wenn uns die Konsum-Welt immer wieder vorgaukelt, dass etwas umso besser ist, je teurer es ist. Und überhaupt: Draht abschneiden kann jeder selbst und Bauanleitungen gibt es zuhauf.

2. Jede Antenne hat zwei Pole. Beim Dipol ist das offensichtlich, bei den Radials einer Vertikalantenne auch. Nur endgespeiste Halbwellenstrahler (Fuchsantenne) brauchen kein Gegengewicht, denn dort ist es bereits „inbegriffen“. Doch dort wo es fehlt, sucht sich die HF ihren Rückleiter selbst. Meistens in Form des Speisekabels (Koax-Abschirmung).

3. Eine Antenne muss nicht resonant sein, um zu strahlen. Sie muss nur an die Speiseleitung angepasst sein. Natürlich erleichtert eine resonante Antenne die Sache etwas und ev. Verluste im Koppler fallen weg.

4. Strom strahlt. Das bedeutet, dass eine Antenne vor allem aus dem Strombauch heraus strahlt. Dort verlustbringende Spulen anzubringen ist keine gute Idee. Dafür kann man bei Dipolen fast „straffrei“ die Enden abknicken oder herunterhängen lassen (Faustregel: max. ein Drittel). Doch Vorsicht:

5. An den Enden einer Antenne herrscht immer Hochspannung. Deshalb ist besonders dort auf gute Isolierung zu achten. Doch Antenneneier braucht es nicht unbedingt, eine Kunststoffleine genügt für unsere Sendeleistungen.

6. Das SWR sagt nichts über die Leistungsfähigkeit einer Antenne aus – nur über die Anpassung an die Speisung. Wenn die Speiseleitung nicht stark verlustbehaftet ist, spielt auch ein SWR von 1:3 oder gar 1:4 auf KW keine Rolle und ist nur für die Endstufe wichtig. Sie soll ja nicht etwa zurückregeln oder gar kaputt gehen.

7. Bei kurzen Antennen (<Lambda/4 Strahler) sinkt der Strahlungswiderstand rapide. Und da sich der Wirkungsgrad einer Antenne = Rs/Rs+Rv berechnet, fallen die Verluste bei kürzer werdenden Strahlern immer mehr ins Gewicht. Vor allem Erdverluste bei Groundplanes und Inverted-L usw., die gegen Erde betrieben werden.

Alle diese Regeln gelten übrigens auch für Wunderantennen.

Frohes Bauen

73 de Anton

GENTLEMAN’S BAND

160m, oft auch Top Band genannt, sagt man, sei das Band der Gentlemen. Es ist das älteste Amateurfunkband und stammt aus der Pionierzeit des Funks. Weltweit wurde es am 25. November 1927 anlässlich der International Radiotelegraph Convention of Washington dem Amateurfunk zugeteilt. Und zwar von 1715kHz bis 2000kHz. An der Konferenz 1947 in Atlantic City wurde dann der Bereich auf 1800-2000kHz reduziert. Dies unter der Auflage, das LORAN Navigationssystem, das im gleichen Bereich arbeitete, nicht zu stören. Weitere Frequenzeinschränkungen und Leistungsrestriktionen folgten, je nach Küstennähe und in den USA sogar für Tag und Nacht unterschiedlich. Auch in der Schweiz galt lange Jahre ein Limit von 10W.

Schon vor dem zweiten Weltkrieg verlor aber das Band an Popularität. Auf 20m war DX viel einfacher zu arbeiten und der regionale Funkverkehr auf 80 benötige Antennen, die nur halb so groß waren. Mit dem Aufkommen von LORAN geriet das 160m Band noch weiter ins Abseits und bei den Amateuren in Vergessenheit. Nur ein Häufchen Unentwegter tummelte sich noch auf dem Band, doch auf den Skalen der kommerziellen Amateurfunkgeräte fehlte 160m ganz.

Anfang der 80er Jahre wurde LORAN-A abgeschaltet. Nur in China und Japan lief es noch bis 1995. Damit war der Weg frei für eine Wiedergeburt des einzigen Mittelwellenbandes der Funkamateure. Auf den Skalen der Geräte erschien das Band wieder und es begann sich allmählich wieder zu bevölkern. In der Schweiz wurde die Leistungsbeschränkung aufgehoben, aber gleichzeitig das Band auf den Abschnitt 1810-1850kHz reduziert. Man wolle lieber kleinere Amateurfunkbänder, dafür exklusive, hieß es damals bei der verantwortlichen Behörde. Später wurde dann doch der restliche Bereich bis 2000kHz auf sekundärer Basis freigegeben. Und zwar mit einer Leistung bis 1kW. Mit den ausgemusterten Militärstationen SE-222, die Ende 80er an Amateure verkauft wurden, erlebte das Band einen kleinen Boom.

Unsere nördlichen Nachbarn sind da wesentlich restriktiver: Von 1850-1890 KHz dürfen in DL maximal 75W Sendeleistung und von 1890-2000kHz nur 10W verwendet werden. Trotzdem hört man immer wieder im oberen Bandbereich Stationen jenseits des Bodensees, die ein unglaubliches Signal erzeugen, oft mit dem typischen Splatter falsch dimensionierter oder falsch betriebener Endstufen. Man habe eben eine gute Antenne und wohne am Wasser, heisst es. Wer’s glaubt, wird selig. Die Franzosen sind bezüglich 160m noch restriktiver und erlauben nur Betrieb von 1810-1850kHz. Der REF hat schon vor Jahren eine Erweiterung beantragt, doch die Mühlen in Paris mahlen besonders langsam und die Behörden sind nicht besonders amateurfunkfreundlich. Den Franzosen haben wir übrigens zu verdanken, dass wir 1947 in Atlantic City den Bereich von 29.7-30MHz verloren haben. Nur die Italiener sind da noch restriktiver. Im 160m Band steht ihnen nur gerade 1830-1850kHz zur Verfügung.

Es ist in diesen Ländern nicht so sehr der Seefunk, der den Amateurfunk auf 160m nicht toleriert. Militär und Polizei haben den Daumen auf diesen Frequenzen. Die nordischen Staaten in Europa sind trotz langen Küstenlinien gegenüber den Funkamateuren freizügiger. Einen Überblick findet man hier.

Diesen Restriktionen im benachbarten Ausland ist es wohl zu verdanken, dass wir hierzulande ungestört auf 160m funken können. Abgesehen natürlich von den überhand nehmenden Störungen durch den Chinaschrott in Form von PLC, Plasmafernsehern, Schaltnetzteilen usw. Auf all diesen Geräten prangt wohl das CE-Zeichen, doch kontrolliert das niemand. Ist ja auch eine Selbstdeklaration und heißt eigentlich „China Electronic“ ;-)

Das 160m Band, im Gegensatz zu 80m tatsächlich noch ein Gentleman-Band mit angenehmen Umgangsformen, ist nicht nur wegen seiner speziellen Ausbreitungseigenschaften für DXer interessant, es ist vor allem ein ausgezeichnetes Band für kürzere Distanzen, die mit UKW nicht mehr überbrückt werden können. Es ist deshalb in den Winternächten des Sonnenfleckenminimums oft das einzige Band, das eine flächendeckende Kommunikation innerhalb der Schweiz erlaubt (keine tote Zone). Ein Aspekt, der für den Notfunk nicht unwesentlich ist.

73 de Anton

Bild: Die Truppe zieht ab, der Operator war nicht zuhause.

SCHROTTPARTY IN ZOFINGEN

Samstag war wieder Surplusparty in Zofingen, im Mekka der Sammler und Bastler. Dieser letzte Samstag im Oktober ist jeweils eine gute Gelegenheit, sein altes Material zu Schleuderpreisen loszuwerden und wiederum neuen Elektronikschrott einzukaufen. Ein ewiger Kreislauf, von Keller zu Keller, von Dachboden zu Dachboden. Gewisse Teile kommen dabei zyklisch vor, wobei es mir bisher noch nicht gelungen ist, die Gesetzmäßigkeiten dahinter zu entdecken. Es gab Jahre, da habe ich wie vergiftet Röhren gesucht und kaum eine gefunden. Zumindest nicht eine Passende. Das war in dem Lebensabschnitt, in dem ich glaubte, ich müsse für jedes Röhrengerät, das ich besitze, mindestens drei, besser noch fünf Röhrensätze auf Reserve haben. Dabei bin ich wohl von einer Lebenserwartung von hundertzwanzig Jahren und einem täglichen intensiven Gebrauch der Gerätschaften ausgegangen. Inzwischen weiß ich, dass beides nicht stimmt. Außerdem habe ich die meisten Röhrengeräte verkauft – außer einer Drake B-Line als Mittel gegen nostalgische Anfälle.

Dieses Jahr war die Röhrenlage ganz anders. Es gab die alten Glühwürmchen kistenweise zu kaufen. Kein Wunder! Die Dinger gehen seltsamerweise praktisch nie kaputt und die Lager kommen nach einer gewissen Latenzzeit neu durchmischt wieder auf den Markt.

Dafür gab es dieses Jahr nur wenig Bücher und Drehkondensatoren, außer an meinem Stand :-) Das war gut fürs Geschäft. Dieses habe ich übrigens Sohn, Tochter und Schwiegersohn überlassen. So blieb mir mehr Zeit, durch den Elektroschrott-Dschungel zu streifen und Freunde zu treffen.

Nicht, dass meine Verkaufsmannschaft radioaktiv wäre. Im Zeitalter von i-wasweissich, Facebook und Twitter ist der Amateurfunk ein aussterbender Anachronismus.  Darum kam ich mir auch vor wie in einem Altersheim und die Jungmannschaft meinte, sie fühle sich um Jahrzehnte in der Zeit zurückversetzt. Sie verkauften übrigens ihren eigenen Schrott, den sie taktisch geschickt in meinem verdünnt hatten. Meistens Dinge, deren Zweck mir verschlossen blieb.

Das Ritual spielte sich im Surplus-Mekka wie jedes Jahr ab. Die Masse drehte sich Kreis wie im richtigen Mekka um die Kaaba. Einige bezahlten ohne zu murren den angeschriebenen Preis, andere wollten alles gratis. Am liebsten habe ich die dazwischen, die wie in einem anständigen Basar um den Preis feilschen. Natürlich gab es, wie jedes Jahr, wieder die “Taubstummen”. Zum Beispiel jener freundlich-ernste Herr, der immer wieder, ohne etwas zu sagen oder nach dem Preis zu fragen, vorbei kam um immer wieder im gleichen Buch zu blättern. Geradeso als wolle er es auswendig lernen. Ob er es schließlich gekauft hat, weiss ich nicht. Es lag auf jeden Fall nicht mehr in der Kiste, die ich wieder nach Hause nahm.

Erfahrungsgemäß sollte man diese “Taubstummen” spätestens nach dem dritten Mal ansprechen. Entweder verlassen sie dann fluchtartig den Stand oder werden plötzlich gesprächig und zücken das Portemonnaie.

Was die Stände der Konkurrenz anbetraf, so waren einige interessante Schnäppchen zu entdecken. Dumm nur, dass mein Keller sein Fassungsvermögen bereits überschritten hat.

73 de Anton

Bild: Schrott im Einsatz. Antennen-Anpassung für 136kHz