Verlust im Antennentuner

Automatische Antennentuner (auch Antennenkoppler genannt) arbeiten oft in PI-Konfiguration. Das heißt, vom Eingang und vom Ausgang führt je eine Kapazität gegen Masse, dazwischen liegt eine Induktivität. Das ist zum Beispiel bei den bekannten SGC-Kopplern und ihren chinesischen Klonen, dem CG-3000 und CG-5000 der Fall. Die Abstimmung erfolgt, indem mit Relais verschiedene Kapazitäten und Induktivitäten zugeschaltet werden.

Manuelle Tuner, wie sie oft im Shack eingesetzt werden, arbeiten meist in einer T-Konfiguration. Das heißt am Ausgang und am Eingang je ein Drehko in Serie und dazwischen ein variable Spule gegen Masse.

Sie brauchen, im Gegensatz zu den PI-Tunern, geringere variable Kapazitäten, so dass handelsübliche Drehkos eingesetzt werden können. Allerdings müssen deren Rotoren und Statoren isoliert werden. Die Spulen werden meistens als Rollspulen aufgebaut. Der Nachteil dabei ist die Kurbelei.

Die Verluste eines solchen Tuners, liest man oft, lägen bei wenigen Prozent. Doch das stimmt nicht in jedem Fall. Man braucht nicht Ingenieur zu sein und komplizierte Berechnungen anzustellen um das zu erfahren, denn Kevin, W9CF, hat dazu ein tolles Tool entwickelt: einen virtuellen Antennentuner in T-Konfiguration. Alle Parameter können dabei verändert werden und man kann den Tuner sowohl von Hand einstellen wie auch automatisch abstimmen lassen.

Doch bevor ihr nun auf Kevins Seite geht und etwa enttäuscht werdet: Wie bereits bei den Web-SDR’s muss dazu Java auf eurem PC installiert sein. Die Aktivierung von Java-Skript im Browser reicht dazu nicht.

Kevins Virtuellen Tuner findet ihr hier.

Einige werden jetzt hier aufhören zu lesen und sich auf den virtuellen Tuner stürzen.

Für alle anderen: Antennentuner haben nur dann wenig Verluste, wenn die anzupassende Impedanz nicht extrem wird. Ist die Antenne zum Beispiel viel zu kurz und weist deshalb einen Realteil im niederen Ohm-Bereich und eine Reaktanz gegen tausend Ohm und mehr auf, wird es für den Tuner brenzlig. 3dB Verlust und mehr liegen plötzlich problemlos drin. Bei einem Kilowatt Sendeleistung bedeutet das, dass 500W im Tuner in Wärme umgesetzt werden, und zwar hauptsächlich in der Spule.

Man kann dem entgegenwirken, indem man die Spulengüte so hoch wie möglich macht: günstiges Längen/Durchmesser-Verhältnis, dicker versilberter Draht (Skin-Effekt!) und das in einem großzügigen Gehäuse. Nahe Metallwände senken die Güte von Luftspulen beträchtlich.

Tuner haben aber noch andere Tücken. Man findet manchmal verschiedene Möglichkeiten  für eine bestimmte Anpassung. Das heißt: Mehrere Minima. Was man leider nicht merkt: mit sehr unterschiedlichem Wirkungsgrad. So lassen sich im Extremfall Tuner oft auch ohne Antennen in “sich selbst” abstimmen. Das macht sie dann so richtig heiß ;-)

73 de Anton

Bild: Variometer für die Anpassung von Langwellen-Antennen

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