Tagesarchiv: 5. November 2010

VHF/UHF Yagi ganz einfach

Es ist Samstag Nachmittag und ich möchte noch rasch eine Yagi für das 2m-Band bauen. Eisensäge und Bohrmaschine liegen schon bereit und im Keller hinter der Heizung steht noch ein Bündel Alustäbe, Durchmesser 5mm. Auch ein Aluvierkant liegt noch irgendwo herum, das sich als Boom eignen würde. Es ist zwar ein bisschen dünn mit 17x17mm, dafür dickwandig. Daraus ließe sich doch sicher eine Yagi für das 2m Band zusammen nageln!

So google ich fröhlich nach Bauanleitungen und blättere im Rothammel. Doch die Freude vergeht rasch: Die Durchmesser der Elemente in den Anleitungen stimmen nicht mit meinen 5mm überein. Wie rechne ich das jetzt um? Auch ein Boom mit meinen 17mm finde ich natürlich nirgends. Außerdem möchte ich die Elemente nicht isoliert auf dem Boom montieren wie vorgeschlagen, sondern einfach Löcher bohren und die Elemente durchstecken.Und auch die Speisung des Dipols habe ich mir einfacher vorgestellt, als sie beschrieben wird. Und so weiter… es passt einfach hinten und vorne nicht. Für mein Material hinter der Heizung finde ich keine passende Bauanleitung. Was nun? In den Baumarkt und passendes Material besorgen? Der schließt in zehn Minuten.

Früher hätte ich vermutlich aufgegeben, bevor ich auf diesen Yagi-Calculator von VK5DJ gestoßen bin. Er ist einfach und intuitiv in der Bedienung und man kann praktisch alle Parameter frei wählen, natürlich auch Boom- und Elementdurchmesser. Ich habe damit Yagis für 2m, 70 und 23cm gebaut und sie haben alle auf Anhieb funktioniert. Genau wie berechnet. Die Berechnung erfolgt übrigens nach DL6WU, eines der bewährtesten Designs. Für den Dipol, der als Schleifendipol ausgeführt wird, kann auch gleich die passende Umwegleitung errechnet werden. Auch hier wählt man, was man gerade zur Hand hat: eine große Palette von Koaxkabeltypen steht zur Verfügung. Das Programm zeigt auf einer Skizze sogar, wie die Umwegleitung angeschlossen wird.

Diese dient übrigens zur Transformation von 50 Ohm auf die ca. 200 Ohn des Schleifendipols und der gleichzeitigen Symmetrierung.

Zum Schluss noch ein Tipp: Verwendet für den Schleifendipol nur Vollmaterial. Aluröhren zu biegen ist schwierig und das mit dem Sand einfüllen und ähnlichem Gugus ist meines Erachtens ein Witz. bei mir hat’s auf jeden Fall noch nie geklappt.

Die Befestigung der Elemente, die in meinem Fall durch den Boom hindurchführen, geschieht denkbar einfach: mit einer passenden Blechschraube, vorzugsweise aus Inox, werden die Elemente festgeklemmt. Der Schleifendipol kann übrigens in der Mitte (gegenüber den Anschlüssen) geerdet, bzw. direkt auf den Boom geschraubt werden. Für die Anschlüsse eignen sich zwei Lötösen, die mit Schrauben befestigt werden. In zwei Stunden ist die Yagi zum Nulltarif fertig und die Versuche können beginnen ;-)

73 de Anton