Tagesarchiv: 19. November 2010

ROT IST BLAU UND PLUS IST MINUS

Zu meinen wenig gebrauchten Messgeräten gehört ein Geigerzähler, den ich mal einem Russen in Friedrichshafen abgekauft habe. Zum Testen hatte er auf seinem Tisch ein Kästchen mit radioaktivem Material stehen. Da hat das Gerät geknattert wie ein Frauenfurz. Zuhause jedoch war das Teil still. Wer hortet schon radioaktives Material! Doch nach langem Suchen fand ich doch noch ein knatterndes Objekt: Die Uhr eines SE-222 Armeefunkgerätes. Also Vorsicht, liebe SE-222 Cracks. Nicht zu nahe und zu lange in die Uhr gucken ;-)

Ob das der Grund ist, dass bei vielen Geräten die Uhr fehlt? Wurde da etwa radioaktives Material gestohlen um eine Bombe zu bauen ;-) Etwa gar von Obama Bin Laden?

Anders sieht es bei nichtionisierenden Strahlungsquellen aus. Das Haus ist voll davon. Und mit dem Glühlampenverbot kommen noch mehr dazu. Denn jede Sparlampe ist ein kleiner Radiosender. Hauptsächlich im Langwellenbereich, aber wie dieser Test zeigt, auch bis in den Grenzwellenbereich hinauf (bis 3MHz).

Kein Wunder zeigt das S-Meter im 160m Band auch tagsüber immer S5 an und auf dem ganzen Band ist ein erhöhtes Rauschen zu hören. Es ist die geballte Sendeleitung von unzähligen Kleinstsendern. Kleinvieh macht eben auch Mist. Ich kann mich an Zeiten erinnern, da konnte man auf dem 160m-Band noch ganz schwache Signale aufnehmen, die das S-Meter kaum zum Ausschlag brachten. Wer heute in den Abendstunden in SSB nicht mindestens S9 auf den Zeiger bringt, ist bereits mit Mühe aufnehmbar.

Nebst ungemütlichem, kühlem Licht mit schlechter Farbwiedergabe und erhöhtem Blau und UV-Anteil, nebst Flackern und langer Einbrennzeit, nebst giftigen Stoffen, die in den Sondermüll gehören, und falschen Versprechen bezüglich Lebensdauer und Helligkeit, bringen uns die Sparlampen auch HF-Verschmutzung ins Haus. Wie dieser Testbericht zeigt, liegen die Werte für die elektrische Feldstärke rund zehnmal über dem Toleranzwert für Computerschirme (1V/m in dreissig Zentimeter Abstand)

Als unsere Bundesämter BAG (Gesundheit) und BFE (Energie) 2004 elf Sparlampen testeten, stellten sie noch fast keine Strahlung fest. Als jedoch die Messungen im Jahre 2010 mit der richtigen Messmethode wiederholt wurden, wurden Werte von 10 bis 71 V/m gemessen. Erstaunlich, dass die Behörden so lange gebraucht haben um herauszufinden, dass sie falsch gemessen hatten.

Mit dem Glühlampenverbot wurden wir hinters Licht geführt. Und der sozialistische Bundesrat Leuenberger, ein Befürworter eines EU-Beitritts, wusste damals nichts Gescheiteres als das unselige Glühlampenverbot aus Brüssel sofort auch in der Schweiz einzuführen.

Ich werde jetzt noch mal meinen Geigerzähler hervorholen und mal ein paar ältere Sparlampen prüfen. Vor 2007 sollen in einigen auch radioaktive Stoffe zum Einsatz gekommen sein.

73 de Anton