Tagesarchiv: 15. November 2010

BIN ICH ETWA DANEBEN?

Bin ich genau auf der Frequenz oder nicht? Fragt man sich ab und zu.

“Solange keiner reklamiert vermutlich schon.”

“Das Gerät, das ich vor zehn Jahren gekauft habe, wird sich schon nicht von selbst verstimmen.”

“Meine Anzeige ist digital.”

“Ich kann das nicht überprüfen ohne Messgeräte!”

So oder ähnlich wird manch einer antworten. Dabei besitzen die meisten von uns ein hochpräzises Messgerät: Unser Gehör. es ist das genaueste Sinnesorgan, das wir besitzen. Mehr brauchen wir nicht, um zu prüfen, ob unser Transceiver noch die genaue Frequenz anzeigt, oder um ihn neu zu eichen.

Und so wird es gemacht: Wir wählen den Rundfunksender unseres Vertrauens. Vorzugsweise kein Buschradio. Die großen Rundfunksender in Europa haben ihre Frequenz meistens an ein Frequenznormal angebunden und sind aufs Hertz genau. Wir wählen also zum Beispiel die Deutsche Welle auf 6075kHz.

Nun schalten wir das Gerät auf LSB und stellen genau 6076kHz ein. Diese Einstellung speichern wir im Speicher X.

Dann stellen wir das Gerät auf USB und drehen auf 6074kHz. Diese Einstellung speichern wir im Speicher X+1.

Wenn wir jetzt in den Memory-Modus gehen, können wir rasch zwischen den beiden Speichern umschalten. Hin und her.

Wir hören dabei einen Pfeifton: den Träger des AM-Signals. Ist er in beiden Fällen genau gleich hoch, stimmt unser Transceiver. Das heißt, die Anzeige zeigt genau die richtige Frequenz. Ist zwischen den beiden Tönen ein Unterschied zu hören, so sind wir daneben. Je größer der Unterschied desto mehr.

Wir hören übrigens aufs Hertz genau – auch ohne Musiker zu sein.

Mit dieser Methode können wir natürlich auch unser Gerät neu eichen. Vorausgesetzt, wir wissen wo der entsprechende Regler sitzt. Oft steht das im Handbuch. Beim IC-756ProIII zum Beispiel, befindet er sich hinter einem Loch in der rechten Seitenabdeckung. Man braucht also das Gehäuse nicht aufzuschrauben.

Leider funktioniert das nicht in allen Fällen und schlecht mit älteren Geräten, bei denen nicht alle Hilfsfrequenzen von einem einzigen Masteroszillator abgeleitet werden. Denn oft sind auch die Lokaloszillatoren des BFO’s verstimmt. Das merkt man daran, dass der Empfänger unterschiedlich rauscht, wenn man auf einer freien Frequenz zwischen USB und LSB hin- und herschaltet (Vorausgesetzt das Gerät besitzt ein ordentliches ZF-Filter).

73 de Anton