GLOWBUGS

Glühwürmchen nennen die Amerikaner kleine Röhrensender. Und so wie wir die kleinen Tierchen in der Sommernacht sympathisch finden, erfreuen uns auch die kleinen Glaszylinder mit ihrem Glühen. Dieses Glühen hat etwas Mystisches und auch etwas Nostalgisches.  Das warme Licht der Glühfäden erinnert uns an wärmendes Feuer und das ist auch der Grund wieso wir im Grunde Sparlampen nicht mögen und den Glühlampen nachtrauern. Apropos Glühlampen: wer noch eine möchte, muss sich sputen. Seit dem 1. September dürfen nur noch maximal 60W Lampen verkauft werden und ab 1.9.2011 nur noch 40W. Ein Jahr später ist dann der Ofen ganz aus (Sparpotential am Gesamtstromverbrauch ca. 0.5%, hi).

Hoffentlich kommt nicht ein EU-Bürokrat darauf, auch die Röhren zu verbieten. Und damit zurück zu den Glowbugs. Im Bild oben ist ein typisches Beispiel zu sehen: ein AM/CW-Sender, gebaut von Paul, HB9DFQ. Die Röhre vorne rechts ist übrigens eine OA2, eine Stabilisatorröhre. Das Gas im Zylinder leuchtet im Betrieb blau-violett! Im nächsten Bild sehen wir den Sender von unten:

Welch ein Gegensatz zu den Platinen moderner Transceiver! Man braucht keine Lupe um den Sand (SMD-Komponenten) zu sehen. Doch wer jetzt meint, Paul sei ein unverbesserlicher Nostalgiker, der irrt gewaltig. Diese Fotos hat Paul mit einer selbstgebauten Digitalkamera aufgenommen als es noch keine zu kaufen gab!

Paul hat mich übrigens bei meiner Nordkap-Expedition im Frühling am Funk begleitet und nie einen Sked ausgelassen. Ob auf den Lofoten, den Vesteralen, am Nordkapp oder in den unendlichen Wäldern Finnlands: Sein Signal war immer zu hören und trotz dem sehr schlechten Funkwetter hat es immer geklappt. Einmal, als nur das 30m-Band eine vernünftige Chance bot, hat er kurzerhand eine Antenne für dieses Band aufgebaut. Notabene für ein einziges QSO! Paul, so scheint mir, ist das pure Gegenteil zum Steckdosenamateur.

Was den Aufbau anbetrifft: So sehen eben Experimente aus. Ich erinnere mich an ein Zusammentreffen mit einem Funkamateur als ich etwa vierzehn Jahre alt war. Voller Stolz zeigte ich ihm meinen selbstgebauten Audion-Empfänger für das 40m-Band. Der sei nicht schön, meinte er und “grusig” gelötet.” Recht hatte er, dafür funktionierte er sehr gut.

73 de Anton

Schema Röhrensender von HB9DFQ

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