Monatsarchiv: Februar 2011

ROS versus PSK31

Neue digitale Betriebsarten schiessen wie Pilze nach einem Regentag aus dem Boden. Manch ein Software-Crack unter den Funkamateuren fühlt sich berufen, ein eigenes Kind in die Welt zu setzen. Ein neuer Spross in der Reihe der digitalen Reihe heisst ROS. Viele sprechen davon, nur wenige wissen, von was sie reden.

ROS ist eine sogenannte Spread Spectrum Technology. Vereinfacht gesagt, springt dabei das Signal in einem bestimmten Muster innerhalb eines Frequenzbereichs umher. Bei ROS beträgt dieser Frequenzbereich 2250 Hz. Der Entwickler, José Albert Nieto Ros, bietet dabei zwei Übertragungsgeschwindigkeiten an: 1 Baud oder 16 Baud. In der Ein-Baud-Variante sollen Signale noch decodierbar sein, die -35dB unter dem Rauschen liegen (1Baud = 1Zeichen pro Sekunde).

Natürlich können sich mehrere Stationen den gleichen Kanal teilen, da nicht alle genau im gleichen Rhythmus zwischen den Frequenzen hin und herhüpfen. Doch mit jeder Station, die hinzukommt, häufen sich die Kollisionen und der benötigte Signal-Rauschabstand nimmt zu. Wo die Kapazitätsgrenze liegt, bis zu der gleichzeitiger Funkbetrieb noch möglich ist, wird die Praxis zeigen. Ob allerdings soviele Stationen gleichzeitig in einen Kanal mit der Bandbreite eines SSB-Signals passen wie bei PSK-31, wage ich zu bezweifeln.

Denn PSK-31 funktioniert anders. Das Signal bleibt immer auf der gleichen Frequenz und wird Phasenmoduliert (Phase Shift Keying). Die Bandbreite beträgt  31.25 Hz. Damit würden, bei optimaler Verteilung, mehr als 60 Stationen in einen ROS-Kanal passen, ohne dass sie sich gegenseitig stören. In der Praxis sind es wohl eher um die dreißig Stationen, die ungestört im gleichen Kanal Betrieb machen können.

PSK-31 scheint mir deshalb die ökonomischere Variante zu sein. Ein wichtiges Kriterium, da unsere schmalen Bänder oft proppenvoll sind.

Aber die Entwicklung von ROS ist noch nicht fertig. Dauernd gelangen neue Varianten unter die OM’s. Doch die Sache hat einen Hacken: In den USA ist ROS illegal, da Spread Spectrum unter 420 MHz verboten ist.

73 de Anton

Gemälde aus dem Äther

Dieses Wochenende wird HE3OM zum letzten Mal aktiviert. Und wie immer bei solchen Aktionen, erwachen die meisten erst wenn’s vorbei ist. Zurzeit erhalte ich viele Anfragen, wann wir denn QRV wären.

Ich werde am Samstag Nachmittag nochmals nach Sottens fahren und zwischendurch auch mal in CW auf 137.3kHz rufen. Doch Priorität hat zurzeit DX. Die Versuche mit Japan waren bisher noch nicht ganz erfolgreich. Zwar konnte JA7NI Fragmente unseres Rufzeichens aufnehmen, doch ein QSO kam nicht zustande:

Vielleicht waren die Ausbreitungsbedingungen nicht sehr gut, kamen doch einige Tage zuvor Verbindungen zwischen Moskau und Tokio zustande. Und He3OM ist nur etwa 2000km weiter weg. Wir werden es dieses Wochenende nochmals versuchen.

Manchmal “malt” die Langwelle seltsame Gemälde, wie man auf dem ersten Bild sehen kann. Es ist ein Schnappschuss von vorgestern Abend und zeigt das ganze Amateurband in einen Zeitabschnitt von 15 Minuten. Aufgenommen wurde das seltsame Signal vom Grabber von DF6NM in Nürnberg. Was es ist, weiss ich nicht. Eine lokale Störung oder vielleicht ein Signal natürlichen Ursprungs.

73 de Anton

IC-7200

Wenn ich meine Blogstatistik betrachte, so sieht es aus, als würde sich die ganze Welt der Funkamateure um den TS-590S von Kenwood drehen. Auch in den Foren und Diskussionsgruppen bekommt man das deutlich zu spüren. Dieser Transceiver scheint ein Renner zu werden.

Der IC-7200 von Icom dagegen, war nie ein Renner. Er fristete von Anfang an ein Nischendasein. Sein Design – er sieht aus wie ein Militärgerät – hielt offenbar viele von einem Kauf ab. Abgesehen davon, hat das Gerät kein FM und keinen eingebauten Antennentuner. Dinge die man für den gleichen Preis bei der Konkurrenz findet: zum Beispiel beim TS-480, der auch sehr robust aufgebaut ist und über einen ausgezeichneten Empfänger verfügt, wie Reviews und Testberichte bestätigen, und sogar über eine separierbare Frontplatte verfügt. Oder beim FT-897.

Der IC-7200 scheint also ein Nischendasein zu fristen. Entgegen meiner Devise, nie ein neues Gerät bei der Markteinführung zu kaufen, habe ich in diesem Fall die Regel gebrochen und mir eines der ersten beschafft. Seriennummer 701063. Die Modifikationen nach der ersten Serie habe ich der Einfachheit halber selbst ausgeführt, so dass mein Gerät auf dem neusten Stand ist.

FM habe ich nicht vermisst. Auch den Antennentuner nicht, da ich grundsätzlich automatische Antennenkoppler verwende. Das Gerät ist mit mir bis zum Nordkap gereist und war unter “Campingbedingungen” unter anderem auf den Lofoten, den Vesteralen, am Inarisee und in Südfrankreich im Einsatz. Es hat über 10’000km Mobileinsatz klaglos überstanden, auch auf finnischen Schotterpisten. Die DSP ist ausgezeichnet. Zusätzliche Filter muss man sich keine kaufen, man kann sie nach seinem Gusto in der DSP einstellen. Das Bandpasstuning ist exzellent, das automatische und das manuelle Notchfilter ebenso. Der Noiseblanker ist ausgezeichnet, der beste, den ich bisher hatte. Das ist aber auch dringend nötig, denn er muss insbesondere auf 160m dauernd eingeschaltet bleiben.  Denn die Anstiegszeit der AGC ist so extrem kurz, dass sie auf jeden kleinsten Klicks anspricht. Der Empfänger wäre ohne den NB derart unruhig, dass er auf 160 und 80 kaum zu gebrauchen wäre.

Überhaupt war das Gerät im Originalzustand nicht das Gelbe vom Ei. Die Modulation tönte wie aus der Gießkanne, dumpf, muffig, zerdrückt. Doch schon nach der Modifikation des Originalmikrofons, des MH-36, verbesserte sich die Situation. Endgültig Abhilfe schafften dann die Modifikationen nach DG2IAQ. Sein Modifikationsbericht ist aber auch ein “Armutszeugnis” für ICOM. Das Gerät ist nicht ausgereift.

Von jetzt an wurde die Modulation von den Gegenstationen gelobt. Auch mit dem Sprachkompressor, den ich dauernd eingeschaltet habe.

Was die Bedienung anbelangt, bin ich auch nicht ganz zufrieden. Die Sache mit dem RIT ist kompliziert und geht mir auch heute noch “gegen den Strich”. Auch die Bandwahl ist immer wieder gewöhnungsbedürftig: Zwar verfügt der IC-7200 über Tasten für jedes Band, doch zuvor muss eine andere Taste mindestens eine Sekunde lang gedrückt werden.

Gut finde ich den Frontlautsprecher, so klein er auch ist, den “richtigen” Mikrofonstecker (ein anderer hätte im rauen Mobilbetrieb schon längstens sein Leben gelassen) und die Spritzwasserfestigkeit des Geräts (Gummidichtungen!). Ebenso die optionalen Griffe und die Metallfüße hinten. Man kann so dass Gerät auf seinen Hintern stellen, aber auch auf die Frontplatte, wenn es sein muss.

Bleibt zum Schluss noch die entscheidende Frage: Würde ich das Gerät heute wieder kaufen?

Ich denke ja, nicht zuletzt wegen seines guten Empfängers und seiner Robustheit.

Hier noch der Testbericht aus der QST

73 de Anton

Blogstatistik

Heute mal etwas in eigener Sache. Ihr habt euch sicher schon gefragt, wie oft dieses Blog besucht wird und welche Themen am meisten gefragt sind?

Darüber gibt die Blogstatistik, die WordPress zur Verfügung stellt, Auskunft:

Nummer Eins war mit Abstand der Beitrag zum neuen Kenwood Transceiver TS-590 mit bisher 608 Aufrufen. Überhaupt stehen Beiträge zu Funkgeräten hoch im Kurs. Sie werden am meisten gelesen und am meisten gegoogelt. Ganz vorne mit dabei sind aber auch Antennentuner, ICOM-Transceiver und als Spezialthema: die Modifikation des Mikrofons MH-36.

Zur Zeit erhält das Blog zwischen 200 bis 300 Besuche pro Tag. Bisheriger Spitzentag war der 15. Februar mit 355 Besuchern.

Interessant ist auch, welche Links am meisten angeklickt werden. Spitzenreiter ist HB9BXE mit seiner Beschreibung der Fuchsantenne. Dann kommt, wen verwunderts, der australische Amateurfunkhändler Strictly Ham, der den TS-590 vorstellt. Auf den dritten Platz kommt dann der Link auf meinen Youtube-Kanal. Platz vier und fünf werden dann wieder von Links zu TS-590 Informationen eingenommen. Interessant ist noch der zehnte Platz: Die Webcam auf Bornholm. Da scheint sich ja jemand tatsächlich für diese Insel zu interessieren ;-)

73 de Anton

Wir hören längst

Die im letzten Kommentar erwähnten Grabber gibt es auch in Übersee. Der hier ist in der Nähe von Tokio bei JA7NI und beobachtet das Langwellen DX-Fenster der Japaner für ankommende Signale. Wie man sehen kann, gibt es dort viele Störungen auf Langwelle. Aber auch in den USA gibt es Langwellengrabber. Zum Beispiel der hier, bei W4DEX, oder der bei W1VD in Burlington CT. Wie man sieht, liegt das “Wasserloch” der Amerikaner etwas höher als das der Japaner. Der obere Teil des 2200m-Bandes ist sowohl in den USA wie auch in Japan stark gestört.

Die meisten Amateurfunktransceiver können das 136kHz-Band noch empfangen. Die Empfindlichkeit ist zwar dort nicht mehr so toll, ist aber ausreichend. Das Problem liegt vielmehr an der Antenne, beziehungsweise an der Anpassung derselben. Auch lange Drähte weisen auf Langwellen Impedanzen von mehreren Kiloohm auf. Schließt man sie einfach so an den 50 Ohm Eingang des Empfängers an, ist außer den stärksten Signalen nichts zu hören.

Doch man braucht die Antenne für den Empfang nicht perfekt anzupassen. Bereits mit einem zwischengeschalteten Trafo erwacht die lange Welle zum Leben und man ist erstaunt, dass Signale, die vorher kaum zu hören waren, den Zeiger des S-Meters plötzlich über die Neun hinaus bewegen.

Erinnern wir uns an die Trafoformel: Das Verhältnis der Impedanzen entspricht dem Verhältnis der Windungszahlen im Quadrat. So schlimm wird es also nicht mit dem Wickeln. Aber das Kernmaterial spielt eine Rolle. Für Langwellen sollte man einen hochpermeablen Ferritkern benutzen. Zum Beispiel einen von Epcos mit dem Material N30 (Conrad). Aber wir brauchen uns das Leben nicht unnötig schwer zu machen und nehmen einfach den Ferritstab aus Grossmutters altem Radio. Sie hört ja DAB und nicht mehr Beromünster.

Nehmen wir mal an, wir haben einen 20m Draht als Antenne. Pro Meter sind das etwa 5pF, unser Draht hat also eine Kapazität von ungefähr 100pF. Die Induktivität ist auf Langwelle vernachlässigbar. Die Impedanz entspricht praktisch dem kapazitiven Blindwiderstand. Also 1/(2*Pi*f*C). Für 136 kHz erhalten wir somit 11.7 kOhm.

Das ergibt bei unserem 50 Ohm Antennenausgang ein Übersetzungsverhältnis von 11700/50 = 234. Wurzel daraus sind 15.3

Das heißt, unser Trafo muss auf der Sekundärseite (Antennenseite) 15,3 mal mehr Windungen haben als auf der Primärseite. Wir wickeln also, sagen wir mal, 10 Windungen primär und schließen dort den Empfänger an und wickeln dann 153 Windungen als Sekundärwicklung. Ein Ende kommt an die Antenne, das andere an die Erde. Aber Achtung! zwischen unserem Trafo und dem Antennendraht darf sich kein Stück Koaxialkabel befinden, auch wenn es noch so kurz ist. Dessen Eigen-Kapazität würde uns die langen Wellen prompt auf Erde ableiten.

So, jetzt hören wir schon besser lang. Doch was, wenn wir  noch länger hören möchten? Zum Beispiel den Sender SAQ in Grimeton mit seiner Weihnachtsbotschaft auf 17.2 kHz. Dort hat unser 20m-Draht schon fast 100 KOhm. Oder etwas genauer: 92.5 kOhm. Das Verhältnis der beiden Wicklungen liegt damit schon bei  43. Und ob Grossmutters Ferritantenne das nochmal mitmacht, ist fraglich. Doch halt! Liegt da nicht irgendwo ein Kleintrafo in unserer Bastelkiste der von 220V auf 5V transformiert? Das wäre ein Verhältnis von 44! Zwar ist das Trafoblech für 17.2 kHz nicht gerade das Gelbe vom Ei, Aber wir probieren es mal aus. den 5V-Anschluss an den Empfänger und den 220V-Anschluss an Draht und Erde.

Doch die Mühe war umsonst, soweit runter geht unser Transceiver gar nicht. Was tun, wenn nicht verzweifeln?

Da der Lötkolben ohnehin schon heiß ist, löten wir anstelle des PL einen 3.5mm Phonostecker an den 5V-Ausgang des Trafos und stecken ihn in den Mikrofoneingang des Computers. Dann gehen wir auf diese Seite hier und laden uns das Programm Spec Lab von DL4YHF herunter. Jetzt können wir die Längstwellen von Null bis 24 kHz nicht nur hören, wir können sie sogar sehen. Zum Beispiel die Versuche, die zurzeit auf 9kHz stattfinden, oder die Steuersignale, die durch das Stromnetz geistern oder die Sferics, die Stimme unserer Erde.

73 de Anton

IC-9100

Der IC-9100 scheint nun doch unterwegs zu sein. Klickt man sich durch diese Factory Tour vom letzten November , so sieht man, wie die Geräte bei ICOM in Japan zusammengebaut werden. Auch das User Manual kann man mittlerweile bei ICOM USA runterladen.

Für die Wahl der Bänder 144, 432 und 1200 MHz sind immer noch keine Direktwahltasten vorhanden. Aber Icom hat eine Lösung gefunden: Die Wahl erfolgt über die Main/Sub und die Gene-Taste. Das Prozedere ist im Handbuch ziemlich verwirrend beschrieben. Meines Erachtens ein schlechter Fix für ein vermurkstes Design.

Für die, welche sich als Alternative zum IC-9100, die Anschaffung eines IC-7000 überlegen, hier der Bericht von OE3HPU. Er vergleicht darin den ICOM Transceiver mit einigen neueren und älteren Funkgeräten

Pascal, HB9EXA, hat mich auf einen Link aufmerksam gemacht, den ich euch nicht vorenthalten möchte: es geht um Lego-Funker. Diese existieren tatsächlich und sie morsen sogar. OH6DC ist so einer und er hat jetzt auch einen Bug konstruiert.

Wer sich nach der Aktion von HE3OM immer noch für Lang- und Längstwellen interessiert, dem kann ich den Grabber von DF6NM empfehlen. Ein Grabber ist ähnlich einem Web-SDR, nur ohne Ton und mit extrem langsamem Refresh – bei DF6NM wird alle 5 Minuten aufdatiert. QRSS-Signale sind darauf gut zu erkennen, bzw. zu lesen.

73 de Anton

Bild: Kondensator des ehemaligen Mittelwellensenders Sottens, von Michel, HB9DUI

HE3OM überbrückt den Atlantik auf 136.315 kHz

Mehr als ein Jahrzehnt, nachdem in der Schweiz das Langwellenband 135.7 – 137.8 kHz für den Amateurfunkverkehr freigegeben wurde, hat es nun eine Langwellen-Amateurstation das erste Mal geschafft, den Atlantik zu überqueren. Vergangene Nacht fand ein QSO zwischen HE3OM und W1VD, Burlington CT, statt. HE3OM sendete in QRSS10 (1Punkt = 10Sekunden) und W1VD antwortete auf 7015 kHz in CW.

Unter erschwerten Bedingungen: Zu dieser Zeit tobte über Burlington ein schweres Gewitter – außerordentlich für diese Jahreszeit. Deshalb konnte es Jay nicht riskieren, seinen Langwellensender an der großen Antenne in Betrieb zu nehmen.

Auf dem Screenshot, oben im Bild, sind deutlich die Gewitterstörungen zu sehen. Eine englische Station, G3KEV, die gleichzeitig zwei Hertz weiter oben in QRSS sendete, konnte in den USA nicht aufgenommen werden. Die Bedingungen waren vermutlich durch einen Magnetsturm beeinträchtigt, ausgelöst durch Sonneneruptionen.

Der Screenshot des Signals von HE3OM zeigt, dass es wahrscheinlich bei besseren Bedingungen auch in QRSS3 (1 Punkt = 3 Sekunden) geklappt hätte. Allerdings wäre auch dann unser Signal jenseits des Atlantiks nicht von Ohr aufnehmbar gewesen. Dazu ist es trotz des 125m hohen Sendeturms zu stark geschwächt.

Die Empfangsbedingungen auf 40m waren übrigens schwierig, da gleichzeitig ein Contest stattfand. Nur dem außerordentlichen CW-Gehör von Claude-Alain, HB9CGL, war es zu verdanken, dass wir W1VD überhaupt aufnehmen konnten.

Ein QSO mit Japan scheiterte jedoch am frühen Abend am starken QRM/QRN in Tokio. Diese Strecke ist wesentlich ungünstiger, da sie nicht nur ein Drittel länger ist, sondern auch über Land führt.

Nun liegt die letzte Woche der Aktivitäten mit den Sendetürmen des ehemaligen Mittelwellensenders Sottens vor uns. Wir hoffen, noch ein paar tolle CW-QSO’s fahren zu können. Insbesondere auch mit Schweizer Stationen im Crossband-Betrieb 137.3 kHz / 3555 kHz. Nächsten Sonntag ist Schluss, dann ist He3OM Geschichte.

Doch vielleicht ist es uns durch diese Aktion gelungen, das Interesse für die langen Wellen zu wecken und den einen oder anderen mit dem Langwellen-Virus zu infizieren. Über mittlere Distanzen von einigen hundert Kilometern können dank der starken Bodenwelle auch mit bescheidenen Mitteln schöne CW-QSO’s gefahren werden, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Und mit QRSS geht es sogar ein bisschen weiter.

73 de Anton

HE3OM Transatlantic Tests Tonight

Tonight, starting at 23:00 UTC, HE3OM will send in QRSS10 on 136.316 kHz for the USA and Canada. We will listen on 7011 kHz and watch the screen on 137.790 kHz for two way QSO’s.

The Transmitter puts out between 500 and 1000W into a 125m high freestanding tower from an old Medium Wave Station. The Location is Sottens, a small village in the western part of Switzerland. QTH Locator is JN36ip.

SWL reports please via Bureau. QSL manager is Olivier, HB9TOB.

73 de Anton, HB9ASB

Picture: Michel, HB9DUI

NOS

HE3OM TRANSATLANTIC TESTS: FRIDAY NIGHT, FEBRUARY 18. STARTING FROM 23:00 UTC, WE TRANSMIT ON 136.316 kHz in QRRS10 and observe 137.790kHz for QRSS and 7011 kHz CW.

NOS heisst New Old Stock. Es ist die englische Bezeichnung für Waren, die nicht mehr gefertigt werden, aber noch ab Lager erhältlich sind. Alte Warenbestände also. Das trifft ganz besonders auf Röhren zu. Noch werden in China Röhren für Musikverstärker gefertigt. Doch Amateurfunk ist ein zu kleiner Markt um interessant zu sein. So hat denn Shuguang schon vor Jahren die Produktion von Röhren des Typs 572B eingestellt. Was noch erhältlich ist, ist eben NOS, New Old Stock. qMall bietet sie noch auf Ebay an, zu resonablen Preisen. Die Qualität ist sehr gut und wer noch einen alten Linear mit 572B besitzt oder einen Ameritron AL-811, den er von 811A auf die robustere 572B umrüsten möchte, sollte sich noch einen oder zwei Reservesätze zulegen.Wer weiss, wie lange es noch dauert, bis das Lager endgültig leer ist. Natürlich gibt es die 572 auch NOS von Swetlana. Ein Amerikaner hat von der russischen Firma das ganze Lager aufgekauft und verkauft sie nun ebenfalls über Ebay. Sie haben aber eine etwas höhere Verstärkung und das kann in einigen Linears zu Problemen führen (wilde Schwingungen).

Es gibt für uns Funkamateure auch noch andere interessante Bauteile, die nur noch NOS erhältlich sind. Die bekannten braunen Glimmerkondensatoren, zum Beispiel. Eine Zeit lang hatte Fair Radio Sales ein recht grosses Sortiment dieser braunen Klötzchen, doch das ist auf ein paar wenige und vor allem weniger interessante Typen zusammengeschrumpft. Zudem sind diese Kondensatoren meistens nicht NOS, sondern gebraucht.

Als Alternative kommen HF-Kondensatoren aus Russland in Frage, sogenannte Türknopfkondensatoren, sie sind zum Teil recht günstig auf Ebay zu kaufen. Und bis jetzt ist bei mir noch jedes Päckchen angekommen.

Doch wozu braucht man diese Dinger eigentlich?

Wohl am meisten auf den langen Wellen, in Sendern für 500kHz, 136kHz oder auf Längstwelle. Apropos VLF: Stefan, DK7FC, in Heidelberg, ist so ein Längstwellenkünstler. Bei 34km Wellenlänge sind natürlich die Antennen nochmal ein grösseres Problem als sie bei 2200m schon sind. Darum verwendet Stefan für seine Versuche Drachen, die den Antennendraht auf eine Höhe zwischen 100 und 300m bringen. Das ist Amateurradio pur.

73 de Anton

Bild: Merci Michel, HB9DUI, pour la photo.

Schöner Morsen

Next He3OM LF-Activity: Thursday, 17th, Evening, CW (137.3), Crossband and QRSS (around 137.7), OP’s: Iacopo, HB9DUL, und Claude-Alain, HB9CGL.

Here you may see if you are in the Log.

Funken ist für mich nicht nur etwas fürs Ohr, sondern auch fürs Auge. Darum mag ich nebst gut aussehenden Geräten mit grossen analogen S-Metern auch schöne Morsetasten. Allerdings ist mein CW-Talent nicht gross, ich bin froh, wenn ich bei Tempo 80 mithalten kann. Das liegt auch daran, dass ich mich nie mit einem Paddel anfreunden konnte. So benutze ich denn immer noch klassische Klopftasten. Oben im Bild ist meine Begali Blade zu sehen, eine sogenannte Schwedentaste. Bei dieser Tastenart erfolgt die Rückstellung nicht durch eine Spiralfeder, sondern durch eine Blattfeder und der Kontakt sitzt nicht vor der Achse, sondern hinten am Hebel. Sie lässt sich besonders mühelos und sehr präzise tasten. Für mich ist  “The Swedish Pump Key” die Königin unter den Handtasten.

Begali ist m.E. einer der besten Hersteller von Tasten, neben Alberto Frattini, der auch wunderbare Kunstwerke fertigt und übrigens auch eine Schwedentaste im Angebot hat. Erst in Japan findet man wieder einen Tastenhersteller, der den beiden das Wasser reichen kann. Es ist die Firma GHD Telegraph Key. Auch ein Einmannbetrieb. Er benutzt für seine Tasten nur die besten Materialien und der Kontaktabstand wird mit einem Mikrometer eingestellt. Der Preis ist dementsprechend. Doch bei einem Ferrari spielt der Preis auch keine grosse Rolle. Und der Morseferrari liegt immerhin in Reichweite der meisten Funkamateure. Direkt bei Toshihiko Ujiie zu bestellen, dürfte vermutlich etwas schwierig sein. Aber er hat einen  Vertreter in den USA. Hier Tohis bestes Stück, die  GT501MIL. Sie kostet zurzeit 560 $.

Nichts gegen gewöhnliche Tasten. Es gibt auch anderswo noch gute Tastenhersteller und auch Klassiker, die weit verbreitet sind, wie zum Beispiel die Junkerstaste. Aber man kann eben einen Ferrari nicht mit einem Volkswagen vergleichen. Auch wenn man mit letzterem genausogut im Verkehr vorwärts kommt.

Doch zurück zu meiner Begali Taste: Ebenfalls ausgezeichnet ist der Service, der Begali bietet. Dafür sorgt seine Tochter Bruna, die sich um die Kundenkontakte kümmert. Erstaunlich sind auch die hohen Bewertungen, welche Begali auf Eham erzielt. Ich habe übrigens vor ein paar Tagen noch die Spark von Begali bestellt und werde darüber nächstens in diesem Blog berichten.

73 de Anton

HE3OM in Sottens

NEXT LF ACTIVITY HE3OM:  FEBRUARY 18. WHOLE NIGHT. CW, QRSS, CROSSBAND, TRANS ATLANTIC

Bereits am Sonntag konnte ich die HF-Station von HE3OM testen, bei unserem sonntäglichen Rund-QSO auf 1999 kHz. Vermutlich wären die Rapporte, die ich verteilte, noch besser ausgefallen, wenn ich den Mast als Empfangsantenne benutzt hätte. Doch der Schalter stand, unbemerkt, auf der Beverage Richtung Japan. Gestern Abend auf 1991 dann nochmals das Gleiche. Zum Schluss habe ich dann alle Antennen mal durchgespielt: KA9Y, die beiden Beverages für Japan und USA und natürlich den Hauptmast. Dabei ist mir aufgefallen, wie lausig der Empfänger des ICOM IC-738 auf 160m ist. Die Intermodulation war auch mit dem Dämpfungsglied nicht zum Verschwinden zu bringen. Das liegt nicht allein an der grossen Antenne. Schon zuhause ist mir das negativ aufgefallen. Der IC-738 hat beim Empfang auf 160m ein Problem (ich habe 3 Stk ausprobiert) und ist dort nicht besser als die Yaesu der Reihe 817, 857, 897. Abgesehen davon ist es trotz seines Alters auch heute noch ein gutes und brauchbares Gerät: eine grosse klare Anzeige, keine komplizierten Menüs und eine gute Ergonomie. Um die Sendeleistung einzustellen, braucht man bloss an einem Regler zu drehen, um nur ein Beispiel zu nennen. Der Empfang auf den Bändern von 80-10m ist gut. Sogar auf 40m in den Abendstunden am Langdraht. Und natürlich das analoge S-Meter. Das ist übrigens etwas was ich bei den modernen Geräten vermisse. Die nervösen Leucht- und LCD-bänder mag ich nicht und die simulierten Analoginstrumente auf den neuen ICOMs sind eine Beleidigung fürs Auge. Natürlich hat der 738er noch ein paar andere Schwachstellen: eine schlechte Frequenzstabilität, und ein leicht “kaputtbarer” Antennentuner, um nur zwei zu nennen. Aber welches Gerät ist schon perfekt?

Doch zurück zu Sottens. Auch bei der Langwellenstation hat sich einiges getan. Eine Erstverbindung Schweiz-Estland mit Mati ES5AM in KO38gr, und ein Hörrapport aus Haifa. Unser Signal auf 137kHz war 10dB über dem Noiselevel in Israel.

Nächstes Wochenende wird die LF-Station hauptsächlich durch HB9CGL, Claude-Alain, aktiviert. Er will sich auf CW-Verbidndungen konzentrieren, vorallem Crossband. Aber auch QRSS dürfte nicht zu kurz kommen. Wenn wir eine geeignete Gegenstation finden, möchten wir den Atlantik überqueren. Wie einst Marconi

73 de Anton

PS. Merci Michel, HB9DUI, pour la photo.

Lego-Funker

Die Kondensatoren über der Erdungsdrossel beim LW-Mast von HE3OM, die heiss wurden, haben wir nun ersetzt. Iacopo, HB9DUL, hat den  Mega-Kondensator oben im Bild gebastelt. Im Gegensatz zu den Glimmerkondensatoren, die dem Strom nicht gewachsen waren, bleiben diese Keramik-Scheibenkondensatoren cool. Iacopo meinte, das Zusammensetzen sei so ähnlich wie Lego.

Apropos Lego-Funk: Kürzlich habe ich von einem frisch gebackenen Funkamateur gehört, der jemanden sucht, der ihm seine Funkanlage fixfertig einrichtet und ihm dann noch beibringt, wie man damit funkt. Das schlägt sogar die “handelsüblichen” Lego-Funker, deren technisches Knowhow gerade dazu reicht, Kabel und Geräte miteinander zu verbinden. Vielleicht sollte man eine Lizenzklasse Null für Hirnamputierte einführen.

Gestern Abend war für HE3OM übrigens sehr spannend. Nicht wegen dem “Kondensator-Lego”, sondern wegen den Verbindungen auf Langwelle. Gleich zwei Erstverbindungen konnten gefeiert werden: Schweiz-Rumänien (YO2IS) und Schweiz-Russland (RA3YO). Beide übrigens in QRSS.

Wieso das Crossband-Angebot kaum auf Resonanz stiess, ist uns allerdings schleierhaft. Ausser Werner, HB9US, kam keine Station auf unserer QSX-Frequenz 3555kHz zurück. Doch vielleicht wissen viele nicht, dass ihr Transceiver Langwelle empfangen kann, oder sie wissen nicht, wie sie auf 80m senden, aber auf 137.3 kHz hören sollen. Ist halt im Lego-Kasten nicht vorgesehen ;-)

Macht nichts, wir werden es weiter versuchen. Bis Ende Februar.

73 de Anton

HE3OM Activities this weekend

LF 137.3 kHz

17:00 UT: Crossband in CW, QSX 3555 kHz, later in the evening QRSS3.

Saturday Afternoon: QRSS3, Operator Iacopo, HB9DUL

Monday Evening: QRSS3, Operator Iacopo. So far there is no LF activity scheduled for Sunday.

Our signal from the 125m Tower should be strong enough to be seen in the USA&Canada, as well as in Ukraine&Russia. We hope for some DX!

Shortwave

During the Whole weekend, the second tower, 188m high, will be operated on Shortwave on different frequencies and will be announced on the DX clusters. But there will be a very specila event:

Transmissions in DRM Sunday evening. Here the announcement in French:

Pour les transmissions DRM on a prévu cet horaire:
7.180 MHz et 3.780 kHz plus ou moins QRM.
Soit pour les horaires : 20h (19h UTC) à 20h15 TX sur 7.180 MHz.
Et 21h à 21h15 (20h-10h15 UTC )sur 3.780 MHz

Watch this Blog: It will be updated.

73 de Anton

Picture: 125m Tower for 137.3 kHz

TS-590, IC-7410 oder FT-950?

Oder darf’s gar ein K3 sein. Wer sich ein neues KW-Gerät im mittleren Preissegment anschaffen will, hat die Wahl der Qual. Jedes dieser Geräte hat seine Vorzüge und seine Schwachpunkte. Funken lässt sich mit allen Dreien sehr gut und im Normalbetrieb dürfte man kaum große Unterschiede merken. All den Diskussionen um Roofing-Filter zum Trotz. Schließlich wird sich der OM, nach Studium der Testberichte und Handbücher, die im Web zu finden sind, für das Gerät entscheiden, das seinem Geschmack am nächsten kommt. Zahlen hin oder her. Ich wage zu behaupten, dass neben dem Geldbeutel vor allem das Auge entscheidet.

Wer nicht helfen will, Kinderkrankheiten auszubaden, greift vermutlich zum FT-950, der schon länger auf dem Markt ist und auch schon einen erfolgreichen Softwareupdate hinter sich hat. Wer das Risiko nicht scheut, kauft den TS-590 und Icom-Jünger kaufen sowieso nur Icom ;-), auch wenn der IC-7410 meines Erachtens ein Rückschritt ist. Im fehlt nämlich das 2m-Band, das in seinem Vorgänger, dem IC-7400 vorhanden war. Das Einzige, was zurzeit für Icom spricht, ist der ausgezeichnete Service in der Schweiz bei Lixnet. Dort scheint man jetzt endlich gemerkt zu haben, dass die Geräte hierzulande viel zu teuer sind.

Zugegeben, ich mag Icom und kann auf eine ganze Reihe Geräte zurückschauen, die ich von diesem Hersteller besessen habe oder noch besitze: IC-725, IC-726, IC-737, IC-738, IC-765, IC-756ProIII und IC-7200 um nur bei den KW-Geräten zu bleiben. Der Beste war übrigens aus meiner Sicht der IC-765, auch wenn ich bei diesem Geräte fast alle Fehler reparieren musste, die Icom in den Werkstattberichten beschrieben hat. Der Sender im ProIII kommt nicht annähernd an den Sender des 765er heran. Der Kompressor im IC-765 ist unschlagbar und der IMD-Abstand wesentlich besser. Der IC-765 kann daher mit enorm viel Talk Power aufwarten. Beim Empfangsvergleich habe ich tagelang zwischen beiden Geräten hin- und hergeschaltet und keiner war wirklich besser. In CW hatte ich jedoch oft den Eindruck, dass der 765er mit seinen Quarzfiltern klarer klang als der ProIII. Ob da DSP-Artefakte im Spiel waren?

Doch zurück zu unseren Drei. Unter uns gesagt, gebe ich auf Testberichte nicht allzuviel. Die Zeitschriften wollen ja Inserate schalten. Ich schaue mir lieber bei Eham die Reviews mit den Bewertungen an, besonders die der erfahrenen OM’s und die kritischen, nicht die Jubelberichte der 50 Cent Schreiber, hi. Dann lese ich mich durch die Handbücher.

Wenn ich heute zwischen den Drei wählen müsste, so würde ich mich für den TS-590 entscheiden. Seine Ergonomie trifft am meisten meinen Geschmack. Hier sind das Handbuch in Deutsch und das Servicemanual in Englisch zu finden.

Zugegeben, der FT-950 ist auch eine valable Alternative. Ich habe viele Yaesu Geräte besesesn und war damit immer zufrieden. Unter dem Strich hatte ich damit sogar weniger Probleme als mit den Icom-Geräten. Zudem ist das Preis/Leistungs-Verhälnis bei Yaesu besser. Icom ist in Europa überteuert. Ich nerve mich jedesmal, wenn ich sehe, wieviel man in den USA für eine ICOM-Kiste bezahlt.

Dass es für den FT-950 keine deutsche Bedienungsanleitung gäbe, ist ein Witz. man kann sie nämlich bei Mods.DK runterladen. Aber es gibt natürlich Schlaumeier, die sie lieber verkaufen – für 20 Euronen.

Nach dem Studium der Bedienungsanleitung kommt der wichtigste Punkt: man sollte sich das Gerät mal ansehen und damit spielen. Oder kauft ihr etwa ein Auto ohne Probefahrt?

Wie gesagt, würde ich mich heute für den Kenwood entscheiden. Doch vielleicht würde ich mit dem Kauf noch ein paar Monate warten. Von wegen Kinderkrankheiten und so ;-)

73 de Anton

Bild: Kurt, HB9AFI, an der Kurzwellen-Station HE3OM, notabene mit einem IC-738

QRP auf 137.3 kHz

NÄCHSTE CROSSBAND AKTIVITÄT VON HE3OM:

FREITAG, 11.2.2011, 18:00 MEZ (17:00UT) wir hören auf 3555 kHz. Pse QRS

Um auf 137kHz QRV zu werden, genügen schon einfache Mittel, wie Paul, HB9DFQ, hier in diesem Blog kürzlich bewies. Man braucht kein Kilowatt und keine Monsterantennen. Nun habe auch ich ein QSO mit HE3OM auf Langwelle zu Stande gebracht. Dazu reichten 10W aus einem einfachen Sender mit Vackar-Oszillator und MosFet-PA, ein improvisiertes Variometer aus zwei Spulen, die ineinander geschoben werden und meine 160m-Antenne, eine Inverted L, 12m hoch und 40m lang.

Die grösste Schwierigkeit bei diesem QSO lag darin, einen CW-Operator für Sottens zu finden, denn bisher sass ich dort meistens an der Station. Glücklicherweise musste ich mich nicht verdoppeln: Iacopo, HB9DUL übernahm die LW-Station bei HE3OM.

Mein Variometer musste ich für Resonanz auf 3.82mH einstellen. Das entspricht einem kapazitivem Blindwiderstand von 3.295 kOhm, beziehungsweise einer Antennenkapazität von 351.8 pF.

Der Strahlungswiderstand dürfte bei geschätzen 50 mOhm liegen und die Erd- und Spulenverluste bei etwa 100 Ohm. Daraus ergibt sich ein Wirkungsgrad von einem halben Promille. Von den 10W werden also noch bloss 5mW abgestrahlt. Durch den Antennengewinn des Monopols von 2.6dBd wird es aber wieder ein bisschen mehr.

Umfassende Infos über Antennen für unser Langwellenband findet man hier bei Rik, ON7YD. Noch ein Wort zum SWR-Meter SX-1000 von Diamond oben im Bild. Erstaunlicherweise lässt sich mit diesem das SWR auf 137 kHz bereits bei kleinen Leistungen (ab 1W) messen, während andere SWR-Meter “unbewegt” bleiben.

Die geschätzten 5mW reichten für die etwas mehr als 40km Hügelland, die mich von HE3OM trennten, bei weitem. Wie gut HE3OM, im Vergleich zu kommerziellen Stationen, bei mir ankam, zeigt folgendes Video. Der Ausschlag des S-Meters bei S9Plus10dB entspricht übrigens 250uV. Die Musik und Sprache im Hintergrund stammen aber nicht aus dem IC-7200, hi.

Das benutzte Schiebevariometer hat zwei Betriebsmodi. Haben die beiden Spulen den gleichen Wicklungssinn, erhöht sich die Induktivität beim Ineinanderschieben der beiden Spulen. Dreht man die innere Spule um, hat sie zur grossen einen entgegengesetzten Wicklungssinn und die Induktivität wird beim Einschieben verringert.

Vorsicht beim Nachbauen: Auch mit dieser kleinen Sendeleistung herrscht am Spulenausgang bereits gefährliche Hochspannung, wie man sich leicht ausrechnen kann, wenn das Ohmsche Gesetz von der Amateurfunkprüfung her noch präsent ist ;-)

Hier noch ein Video vom grossen Mast (188m) in Sottens. Man sieht links den Raureif der vom Wind runter geweht wird. Die Sirenen im letzten Drittel des Films haben aber nichts damit zu tun, hi.

73 de Anton.

Zur Ausbreitung im 160m Band

SOTTENS TODAY QRV IN QRSS FROM 16:00 to 18:00 UT,

FREQUENCY 137.3 kHz, Operator Iacopo

Peter, DJ5WW, hat in einem Amateurfunkforum zu meinem Beitrag über die Wellenausbreitung bemerkt, dass die Aussage Unsinn sei, wonach die Verluste der Bodenwelle im 160m Band so hoch seien, dass tagsüber nur Verbindungen über einige zehn Kilometer möglich wären. Gerne hätte ich ihm darauf geantwortet, doch der Forenserver wollte meine Antwort nicht :-)

Hier nun, die Antwort, die Peter von mir bekommen hätte:

Ja, vielleicht war ich etwas zu pessimistisch.

Was die Kommunikation über die Bodenwelle anbelangt, hätte ich vielleicht schreiben müssen: maximal 100 bis 200km. Und ich hätte auch schreiben müssen: mit einer typischen Amateurfunkstation, 100W und einer suboptimalen Antenne für 160m in Gelände mit mittelmäßiger Bodenleitfähigkeit. Urbaner Standort.

Wenn Du natürlich auf dem Land wohnst, vielleicht sogar in Norddeutschland, einen vollen Dipol in 20-30m Höhe besitzt und eine Endstufe benutzt, wenn kein PLC, kein Plasmafernseher und sonstiger Elektronikschrott in der Nähe ist, dann sieht es sicher besser aus.
Wie groß die Unterschiede sein können zeigt dieser Grundwellenrechner von G4FGQ

Was die Raumwelle anbelangt, meine ich aus Erfahrung sagen zu können, dass sie auch im Winter, bei niedriger Sonnenfleckentätigkeit, tagsüber auf dem 160m Band zu stark gedämpft ist, um zur Ausbreitung beitragen zu können. Natürlich sind die Übergänge morgens und Abends weicher und man kann zum Beispiel noch um neun Uhr eine Raumwelle feststellen. Siehe dazu auch die folgenden LUF-Prognosen (Lowest usable frequency)

Dazu ist aber anzumerken: Diese gelten hier, also um den 47sten Breitengrad herum. Im Norden Europas sieht es anders aus. Dort wird die D-Schicht in der Tat zu wenig aufgeladen um eine Raumwellenausbreitung im Wintertag zu verhindern.

So weit die Antwort auf Peters Bemerkung. Was oft zu wenig Beachtung findet, sind die unterschiedlichen ionosphärischen Ausbreitungsverhältnisse in Süd- und Nordeuropa. Bezüglich Bodenwelle haben wir zudem hier im alpinen Gebiet etwas spezielle Bedingungen. Die Alpen sind eine recht wirksame Bodenwellensperre. Auch auf 136kHz bemerkt man das: Italienische Stationen aus dem nahen Turin oder Mailand kommen tagsüber viel schwächer rein, als Stationen aus Frankreich oder Deutschland, die doppelt oder dreimal soweit entfernt sind. Eine Verbindung auf 160m von der Deutschschweiz ins Tessin dürfte tagsüber nur schwer gelingen.

Was das 160m Band anbelangt, so fällt einem in den letzten Jahren ein bedenklicher Trend auf: Der Störpegel nimmt immer mehr zu. Wo früher nur atmosphärische Störungen zu hören waren, ist heute ein dicker Rauschteppich vorhanden und das S-Meter steht auch tagsüber bei S5 bis S8. Der Grund dafür liegt bei der zunehmenden Verbreitung von Elektronikschrott. Was wir heute hören, ist die gesammelte Sendeleistung unzähliger Schaltnetzteile, PLC-Anlagen, Plasmafernseher etc.

73 de Anton

Bild: Koaxialleitung aus Draht

Die Ausbreitung der Langwellen

Die Ausbreitung der Funkwellen im Amateurfunkband bei 136kHz (2200m) unterscheidet sich stark von der Ausbreitung der kurzen oder ultrakurzen Wellen.

Vergleicht man das 2200m-Band mit dem nächstliegenden Amateurfunkband, dem 160m-Band, so gibt es nur eine Gemeinsamkeit: Tagsüber findet keine Reflexion an der Ionosphäre statt und die Ausbreitung erfolgt ausschliesslich über die Bodenwelle. Nachts jedoch reflektiert die Ionosphäre die Wellen wie ein Spiegel und ermöglicht so die Ausbreitung über grössere Distanzen.

Grundsätzlich gilt: Je länger die Wellen, desto weiter reicht die Bodenwelle. Und da das 160m-Band das längste Kurzwellenband (genauer Mittelwellenband) ist, reicht die Bodenwelle dort auch am weitesten. Aber bereits nach nur 5km kommen beim 160m-Band zusätzliche 6dB Bodenverlust zum normalen Ausbreitungsverlust durch die „Verdünnung“ der Wellen hinzu. Ist das Terrain gebirgig oder stark bebaut, sind die Bodenverluste noch höher. Schon nach einigen zehn Kilometern werden die Bodenverluste bereits so hoch, dass eine Kommunikation mit durchschnittlichen Amateurmitteln tagsüber nicht mehr möglich ist.

Ganz anders sieht es im Bereich um 2200m aus. Erst nach 500km kommen 6dB Bodenverlust hinzu. Bei Distanzen von einigen hundert Kilometern fällt also die Bodendämpfung nicht ins Gewicht. Das ist der Grund, wieso auch mit wenigen Milliwatt ERP im 136kHz-Band respektable Entfernungen überbrückt werden können.

Bei einer Distanz von 100km sind die Ausbreitungsverluste gegenüber der 160m-Welle 58dB geringer, wie Funkamateure ermittelt haben. Das bedeutet, dass man auch mit -40dB weniger ERP als im 160m Band auf 100km Distanz immer noch einen Vorteil von 18dB für die Langwelle hat.

Die Bodenwelle ist natürlich immer gleich, ob Tag oder Nacht. Sie wird auch nicht durch das Funkwetter, bzw. den Zustand der Ionosphäre beeinflusst. Es sind nur die Eigenschaften des Terrains, die die Dämpfung bestimmen. Gebirge ist am schlechtesten, Meer am besten, wie man sich leicht ausdenken kann. Entscheidend ist die Bodenleitfähigkeit.

Nachts kommt auf 160m, wie auf 2200m, die Raumwelle hinzu. Doch für Distanzen bis etwa 1000km spielt sie im 2200m-Band keine entscheidende Rolle. Die Bodenwelle ist stärker. Im Gegenteil: Durch die Raumwelle gelangen mehr atmosphärische Störungen (QRN) aus grosser Distanz zum Empfänger, der Signal/Störabstand verschlechtert sich. Daher gelingen Amateurfunkverbindungen auf 136kHz mit sehr kleinen Leistungen tagsüber besser.

Stärkere Stationen (ab einigen 100mW ERP) profitieren jedoch von der nächtlichen Raumwelle und können nun Verbindungen tätigen, die über die Reichweite der Bodenwelle hinausgehen. Verbindungen bis zu 2000km oder mehr werden möglich.

Doch bei der Ausbreitung über die Raumwelle spielt, im Gegensatz zur Bodenwelle, die Sonnenaktivität eine Rolle. Wie weit, ist heute noch Gegenstand von Forschungen. Besonders nach magnetischen Stürmen (erhöhter Kp Index) scheint die Ausbreitung über die Raumwelle auf Langwelle besser zu sein.

Sicher wird jetzt der eine oder andere fragen: “Wieso kann ich dann auf 2m grössere Strecken überbrücken, als tagsüber im 160m-Band?”

Die ultrakurzen Wellen “kriechen” nicht mehr, wie die langen, dem Boden entlang, sondern breiten sich ähnlich dem Licht aus. Die Dämpfung durch den Boden entfällt. Jenseits der optischen Reichweite tragen Brechung und Reflexion an Bergen zur Ausbreitung hinzu. Die Situation ist also eine ganz andere.

Bild: Mast #2 von HE3OM, von dem aus die KW-Verbindungen stattfinden.

73 de Anton

HE3OM on LF today

Yesterday Afternoon we had QSO’s with the following stations:

LF: DD7PC, HB9DCE, G3KEV, F5WK, PA0A, F4DTL, HB9DFQ

Crossband LF/3555kHz: HB9JND, F6ACU, PA0LCE, HB9CIC, DJ2LF, YO2IS

Crossband Frequency was 3555kHz.

The evening was extremely calm. No more stations heard. Where are all the LF-Stations? Everybody on 9kHz?

Today (Saturday, 5. February) we will try to improve the receiving antenna for Crossband to get better reception. We will  call at 15:00 UT on 137.300 especially for Crossband stations, listening on 3555 and 10111 kHz +/- QRM. So far no operation in the evening planned.

73 de Anton

Sottens, heute Freitag QRV

Today afternoon and evening HE3OM will be QRV again on 137.300kHz. We look also for Crossmode CW/QRSS and Crossband QSO. QSL-Manager is HB9TOB. QSL please via bureau. This is a good chance to get Switzerland for your RSGB LF Award.

Liebe Funkfreunde

Heute Nachmittag/Abend sind wir wieder auf Langwelle QRV: 137.300kHz. Wir werden aber nicht nur auf unserer Frequenz hören und sehen (Wasserfall-Display für QRSS), sondern zwischendurch auch auf Kurzwelle 80 und 40m für eventuelle Crossband QSO. Die RX-Frequenz wird jeweils im CQ-Ruf angekündigt mit QSX. Also zum Beispiel QSX 3555: Ich höre auf 3555kHz. Die Langwellenstation kann nicht während dem Senden hören (kein BK-Betrieb). Anrufer sollten also erst nach Beendigung des CQ-Rufs antworten.

Bitte auch die unterschiedlichen Ausbreitungsbedingungen beachten. Die Grundwelle auf 137 kHz ist sehr stabil, kennt keine tote Zone und reicht über 1000km weit. Es ist also gut möglich, dass ihr uns super hört, wir aber euer KW-Signal nicht aufnehmen können.

QSL-Manager für HE3OM ist HB9TOB. QSL bitte via Büro.

73 de Anton

Erstes Crossband QSO 137/500kHz aus HB9

Gestern Abend konnte HE3OM mit Rik, OR7T, ein Crossband QSO in CW tätigen. Rik sendete auf 502 kHz und wurde in Sottens mit 419 empfangen. Als Empfangsantenne diente der 125m Mast mit der vorhandenen 137kHz Anpassschaltung. Ein Crossmode QSO fand mit Jim, G0BMU statt. Während HE3OM in CW sendete, antwortete Jim in DFCW. Dies ist eine Unterart von QRSS, also extrem langsames CW. Dabei sind Punkte und Striche gleich lang. Sie werden auf zwei unterschiedlichen Frequenzen im Abstand von wenigen Hertz gesendet. Somit fallen auch die Abstände der Striche und Punkte innerhalb eines Zeichens weg. Diese Betriebsart ist daher schneller als das herkömmliche QRSS. Jim war gut lesbar mit einem Raport von “O”, aber nicht hörbar. Auch nicht in einer Bandbreite von 50Hz.

Unsere Crossband-Rufe (QSX3555) verhallten ungehört, während die Kollegen beim anderen Mast auf 80m SSB ein Riesen-Pileup abarbeiteten. Chance verpasst – schade!

Die zwei einzigen Schweizer Stationen, die gearbeitet werden konnten, waren HB9CGQ (Crossband 80m) und wiederum HB9DFQ auf 137kHz .

So gemütlich, wie es oben im Bild aussieht, war es übrigens nicht. Die Hütte war mir 3kW Ofenleistung nicht über 10 Grad zu kriegen, draußen herrschte bittere Kälte.

Gerne nehmen wir für Freitag weitere Skeds entgegen. Hier noch ein paar Fotos, die ich gestern geschossen habe:

Hier unser Abstimmkondensator, mit dem wir die Resonanz auf der Erdungsdrossel herstellen:

Und zum Schluss noch die Anpassschaltung mittels Variometer mit Abgriff:

73 de Anton

Sottens, 2. und 4. Februar

HE3OM ist keine One-Man-Show. Es sind grundsätzlich zwei Teams am Werk.  Neben der Langwelle werden auch das 160 und 80m Band aktiviert. Diese Operation erfolgt mit dem 188m hohen Hauptmast. Dieser befindet sich 550m westlich vom Reservemast auf einem kleinen Hügel. Zum Empfang auf den langen Kurzwellenbändern wurden dort Beverage-Antennen und eine K9AY installiert. Liegt doch der Schwerpunkt beim DX-Verkehr.

Am Langwellenprojekt haben bisher mitgeholfen: Beat, HB9IIV, Martial, HB9TUH, er ist der Präsident des Amateurfunkclubs HB9MM, Michel, HB9DUI, der Vizepräsident und Olivier, HB9TOB, der Sekretär.

Claude-Alain, HB9CGL, ein ausgezeichneter CW-Operator, zurzeit in Montevideo, aber bald zurück und an der Taste des Langwellensenders. Christian, HB9DBC und Iacopo, HB9DUL, der mir am vergangenen Sonntag geholfen hat. Am vergangenen Sonntag war auch Kurt, HB9AFI, als Operator tätig, auch ein CW-Crack, der normalerweise drüben beim grossen Mast an der 160m Station sitzt.

Nächste Tests: Mittwochabend, 2. Februar und Freitag, 4. Februar, ab 14:00 MEZ. Wir sind gerne bereit, Skeds abzumachen.

Betriebsarten: CW, Crossmode CW/QRSS, Crossband 137/500kHz, Crossband 137kHz/KW.

73 de Anton

Bild: Der grosse Mast, 188m hoch.