Tagesarchiv: 23. April 2012

Eine sehr spezielle Fuchsjagd

Schon in der Schule habe ich nicht immer alles so gemacht, wie die Lehrer es wollten. Darum hat man auf meine Teilnahme an dieser Institution nach Abschluss der achten Klasse verzichtet. Doch nachdem was mir so erzählt wird, lernte man in der Neunten ohnehin kaum was Gscheits.

Dass ich gegen den Strom schwimme, passiert mir auch heute noch. Was soll’s, wer nicht ein wenig spinnt, der spinnt.

Darum wird auch die Fuchsjagd, die ich nächstens organisiere, keine gewöhnliche. Wieso im Wald herumrennen, wenn man auch fahren kann, habe ich mich gefragt, und mich für eine Langstrecken-Fuchsjagd entschieden. Der Fuchs wird sich deshalb in einem Umkreis von 50km verstecken.

Auch habe ich mich dafür entschieden, diesen Fuchs mit etwas mehr Intelligenz auszustatten, als die kleinen Piepser, die man normalerweise schön nach Reglement im Wald versteckt. Ich werde nämlich selbst Fuchs sein ;-) Mit einem leistungsfähigen 2m FM Gerät, notabene.

Das hat den entscheidenden Vorteil, dass die Jäger, genauso wie die  richtigen Jäger mit Flinte und Hund, den Fuchs “ansprechen” können.

Ich hatte während des Studiums einen Professor, der uns mal gesagt hat: “Meine Damen und Herren, entwickeln Sie eine gesunde Faulheit.” Seither lebe ich ganz und gar nach diesem Prinzip und so wird auch der Fuchs nur senden, wenn er “angesprochen” wird. QDO3, heisst: Senden Sie mir eine Peilung für 3 Minuten. Mehr wäre Ätherverschmutzung. Ausserdem hat’s am Zielort Speis und Trank und letzterer wird die heisere Fuchskehle kühlen. Kann ja lange dauern bis der letzte Mohikaner die Peilung richtig hat.

Doch ein Fuchs kommt selten allein. Und so habe ich eines Abends ein ganzes Rudel kleiner Füchse produziert. Ich nenne sie Wegwerf-Füchse. Denn ich werde sie auf meiner Fahrt zum Versteck einfach aus dem fahrenden Auto werfen.

Sie arbeiten im ISM-Band auf 70cm und kosten drei mal nichts. Trotzdem bin ich froh, wenn sie eingesammelt werden. Wer am meisten der Wegwerf-Füchse ans Ziel bringt, erhält einen Bonus – das habe ich bei den Bankstern abgeguckt. Vielleicht eine Flasche von meinem selbstgebrannten Schnaps oder ein Baofeng – wird werden sehen.

Natürlich gibt’s auch für die Finder des grossen Fuchses etwas. Doch der Erste soll nicht der Beste sein. Das ist nur in Hollywood so und wir wollen ja kein Autorennen veranstalten. Die Preise werden einfach unter den Ankommenden verlost.

Bild: Moxon-Beam als Peilantenne für 70cm