Tagesarchiv: 9. September 2014

Wer misst misst Mist

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Die Bundesnetzagentur hat ein Powerline-Modem nachgemessen, nachdem ein wissenschaftlicher Mitarbeiter des DARC erhebliche Störungen durch dieses Gerät festgestellt hatte. Resultat: das fragliche Gerät entspreche der Norm, meinte die BNA, übermässige Störungen könnten nicht festgestellt werden. 

Darauf verlangte der DARC die Messprotokolle. Zuerst weigerte sich die BNA, diese herauszurücken. Doch als der DARC schliesslich Einsicht bekam, stellte sich heraus: Das Gerät war im Standby-Modus gemessen worden.

Da gibt es meines Erachtens nur drei Möglichkeiten:

1. Der Messknecht ist ein Blindgänger und hat keine Ahnung

2. Er war schlicht zu faul, oder

3. Vom Hersteller des Modems gekauft.

Dass die BNA das Messprotokoll zuerst nicht herausrücken wollte, deutet darauf hin, dass man dort über den “Fehler” Bescheid wusste.

Ein anderes Beispiel von falschen Messungen ist eine Studie, die 2008 an der Medizinischen Universität in Wien durchgeführt wurde. Resultat: Handy-Strahlung schädigt angeblich die menschliche DNA unterhalb der geltenden Grenzwerte.

Noch heute wird diese Studie zitiert, obwohl sich längst herausgestellt hat, dass die Resultate falsch und vermutlich manipuliert waren.

Ein gesundes Misstrauen und Hinterfragen kann auch in der Wissenschaft nicht schaden. Immer wieder wird ein Traum in die Realität transformiert oder das Tor in den Schuss verlegt ;-)

73 de Anton

Bild: Schloss bei Aiguines (Gorges du Verdon)