Tagesarchiv: 29. Juli 2012

Meine Ferien-Erde

Alte Funkerregel:

Kannst du nur einen kleinen Antennenstrom messen, hast du bestimmt die Radials vergessen.

Jede Antenne braucht ein Gegengewicht, auch wenn die Werbung anderes verspricht. Das ist etwa so, als würde ein Single behaupten, ein Ehepaar zu sein. Trotzdem kommt manche Wunderantenne scheinbar ohne aus. Der Strahler winzig klein und von Gegengewicht keine Spur. Doch der Schein trügt. Ätherwellen brauchen zwingend zwei Pole. Die HF sucht sich ihren Rückweg sonst anderswo. Meistens muss dann das Koax die Rolle des Gegenpols übernehmen.

Deshalb erhält auch meine Urlaubsantenne ein anständiges Gegengewicht in Form eines Erdnetzes. Die Antenne wird auch dieses Jahr wieder eine 12.5m Fiberglasrute mit angeklebtem Draht sein. Die hat sich von 80 bis 20m bewährt. Angepasst wird mit einem automatischen Koppler, einem SG-230. Damit das Aufstellen rasch über die Bühne geht, habe ich eine Bodenplatte mit angeschlossenen Radials vorbereitet (siehe Bild). 4 Drähte à 10m, 4 à 20m. Die “Bodenplatte” stammt natürlich aus meinem bevorzugten Antennenshop, der Landi ;-)

Ich werde die Drähte einfach auf den sandigen Boden legen und hoffen, dass niemand darüber stolpert. So ein Erdnetz braucht übrigens nicht abgestimmt zu sein. Der Aufwand, die einzelnen Drähte abzugleichen, wäre auch viel zu hoch. Ganz anders bei einem hoch über der Erde montierten Monopol. Dort müssen die Radiale auf Resonanz getrimmt werden, sofern man auf ein passables SWR Wert legt. Zudem sollten sie in einem 45° Winkel nach unten geführt werden. Dafür reichen zwei Stück um annähernd Rundumstrahlung zu erzielen. Drei sind Luxus.

73 de Anton