Die DXer vom Lemmenjoki

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Video einer Flussfahrt auf dem Lemmenjoki

Im Norden Finnlands, in Lappland, weit über dem Polarkreis, gibt es einen Fluss, den in der Regel nur Goldgräber kennen. Es ist der Lemmenjoki. Er ist oft breit wie ein kleiner See und man bemerkt dort kaum, dass er fliesst. Dann wird er wieder schmal und sieht so aus, wie wir uns hierzulande Flüsse gewohnt sind. Ausser einigen Rentierhirten wohnt am Lemmenjoki niemand.

Ich habe nächsten Sommer, in der Zeit, in der die Sonne dort oben nie untergeht, eine Hütte am Fluss gemietet. Keine zufällige Wahl, denn ich war letzten Juni bereits dort und habe mit einem Freund Gold-Claims besichtigt, der sich nächstes Jahr, nach seiner Pensionierung, als Goldgräber versuchen möchte.

Was mich betrifft: Gold lockt mich nicht – man kann es nicht essen. Ich möchte dort fischen, wandern, funken und die grossartige Natur geniessen.

Nun habe ich entdeckt, dass ich dort interessante Nachbarn haben werde. Nicht unmittelbar neben der Hütte. Nachbarn rücken einem in Lappland nicht so nahe auf die Pelle wie in der engen Schweiz. Aber in etwa 3km Entfernung steht eine Hütte im Wald, in der eine besondere Art von DXern ihrem Hobby nachgeht.

Es gibt DXer, die schreien sich nicht, wie vom Affen gebissen, die Five-Nine-Seele aus dem Leib, sondern betreiben ihr Hobby still und leise. Sie sind in einem Frequenzband zu Hause, das die Winternächte liebt und in dem die Aktivität in Europa immer mehr abnimmt.

Es sind Höramateure, die sich auf den Mittelwellen Rundfunk spezialisiert haben.

Eine Gruppe von ihnen hat dort oben ihr Hauptquartier aufgeschlagen. Fern von den Störungen der Zivilisation und mit unbeschränkten Antennenmöglichkeiten finden sie am Lemmenjoki ideale Bedingungen und können aus der ganzen Welt Mittelwellenstationen hören, von denen wir nicht einmal wissen, dass sie existieren. Da die Mittelwelle hier in Europa allmählich ausstirbt, werden die Bedingungen für die passionierten Hörer immer besser.

Natürlich hören die DXer vom Lemmenjoki mit Beverage-Antennen. Hier ihr beeindruckendes Set

Wer mehr über die DXer vom Lemmenjoki wissen möchte, guckt hier und hier. Und hier findet man die neusten News von den DXern vom Lemmenjoki. Die neue Saison hat ja bereits begonnen.

73 de Anton

5 Antworten zu “Die DXer vom Lemmenjoki

  1. Habe meinen Sony ICF-SW77 wieder ausgegraben. Da kommt auf LW/MW beim Scannen, schon mit der eingebauten Ferit Antenne so einiges rein.
    Wenn man dann noch die Filterbandbreit verändert und den Sync Detektor einschaltet und auf LSB oder USB einrasten lässt ist das schon nahezu perfekt.

    http://rigreference.com/de/rig/4036-Sony_ICF_SW77

  2. hach ja, mittelwelle, meine fryhe jugend. auf 1440khz RTL208 (heute: http://www.rtl208.com/ ) in der nacht, ebenso europawelle saar auf 1422khz – meine lieblingsstationen in den 70ern. <3

  3. Was ich noch sagen wollte.
    Diese Kleinen Sony’s empfangen wesentlich besser Runkfunk als die meisten grossen KW TRX neueren Datums.
    Vielleicht ein wenig mehr Rauschen, dies ist bei Icom mit DSP besser.
    Filterbreiten und Klangfarbe sind beim SW77 jedoch top.
    Mein ICF-SW77, muss nach der Serial Nummer (S/N) neueren Datums sein, so um 1/2011. Sony hat in dieser Serie nochmals vieles wesentlich verbessert und dann die Produktion eingestellt.
    Ich habe Glück gehabt noch einen Sonny auf tutti.ch gefunden zu haben.

  4. Interessanter Bericht!
    Ja, es hat schon was, aus dem Rauschen und Knistern heraus Rundfunk aus exotischen Ländern zu empfangen! Länder, wo es oft auch keinen AFU gibt und wenn, dann aufgrund des Andrangs nur in Form von recht inhaltsfreien 5/9 QSO´s.

    Ich betreibe seit jeher beide Spielarten, AFU und KW-Hören. Mal dieses mehr, mal jenes, je nach Lust und Laune.

    Vy73!
    Herbert

  5. Danke für den lesenswerten Bericht. Auch in Mitteleuropa kann man Mittelwellensender aus allen Kontinenten (außer Australien) hören, Beispiele dazu in meinem Blog: http://remotedx.wordpress.com

    73 de Christoph, OE2CRM

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