Tagesarchiv: 17. Mai 2013

CT-599 vs Porta Paddle 2

P1010647

Guten Morgen liebe Sorgen, seid ihr auch schon alle da? Wiederum habe ich zwei Tasten in die Finger bekommen um sie zu testen. Eine aus dem Osten, die andere aus dem Westen. Die Taste von Yuri UR5CDX mit der BezeichnungCT599 und den Bausatz Porta Paddle 2 von American Morse Equipment.

Ich bevorzuge zwar Single Lever Paddles, da ich mit der Squeeze-Technik auf Kriegsfuss stehe, aber kam trotzdem mit beiden Paddles gut zurecht. Ich finde, die Tasten von Yuri werden immer besser, was sich auch in den Reviews auf Eham widerspiegelt. Meines Erachtens durchaus eine Alternative zu den wesentlich teureren Begali. Obschon das Verarbeitungsniveau noch nicht den Level des Italieners erreicht hat. Die CT-599 spielte präzise, auch wenn es meine bescheidenen Künste nicht zuliessen, sie über Tempo 35WpM zu testen. Die Mechanik ist klassisch und weist keine Besonderheiten auf.

P1010649

Ganz besonders hat es mir aber das Porta Paddle 2 von Doug Hauff angetan. Bisher lag mir noch kein Paddle so gut in der Hand wie seines. Ich war begeistert. Als ich jedoch die Mechanik genauer anschaute, beschlichen mich erste Zweifel. Es waren nicht nur die fehlenden Feingewinde. Die Taste besitzt keine richtigen Kontakte. Eine Stahlschraube touchiert ein Messingstück. Edelstahl auf Messing – ob das auf die Dauer gut geht?

P1010650

Und so kam es, wie es kommen musste. Bei leichteren Kontaktdrücken tauchte plötzlich der eine oder andere Fehler auf. Ich probierte es immer wieder und manchmal ging das Spiel eine Weile gut. Doch dann kam unversehens wieder ein Kontaktfehler daher. Das ist sehr schade und es ist mir unerklärlich, wie dieses Produkt auf Eham eine so gute Wertung erhalten konnte.

Andererseits ist es eben ein typisches USA Produkt und reiht sich nahtlos bei MFJ, Elecraft und Tentec ein. Clevere und innovative Produkte in miserablen Konstruktionen (mit chinesischen Komponenten). Mechanisches Know How auf Drittwelt-Niveau. Man wundert sich, wie die auf den Mond geflogen sind.

Eine Folge der Deindustrialisierung, wie sie auch in England zu finden ist. Hochtechnologie in der Rüstung, eine aufgeblähte sogenannte „Finanzindustrie“, welche keine echten Werte schafft und Software, sind alles was verblieben ist. Der Rest kommt aus Fernost. Die ganze Misere wird begleitet von einem Zerfall der Infrastruktur. Ein Schicksal auf das auch Deutschland zusteuert, von anderen westlichen Ländern gar nicht zureden.

Mit Wehmut blättere ich manchmal in alten QST oder 73 Magazinen und sehe mir die Inserate aus früheren Zeiten an.

73 de Anton

Mit bestem Dank an Pascal, HB9EXA, der mir die Tasten zur Verfügung gestellt hat.