Tagesarchiv: 28. Mai 2013

Eine Antenne für arktische Gefilde

GP2r

Nächstens werde ich wieder oberhalb des Polarkreises unterwegs sein. Neben der Outdoor-Ausrüstung hat nur wenig Funkmaterial Platz. Ein FT-817 mit LiPo-Akku und eine einfache Antenne. Die Bäume, sofern vorhanden, sind nur klein  und eignen sich nicht so gut als Antennenträger. Daher kommt ein 10m Mini-Mast von DX-Wire mit. Dazu 10m Aircell7, etwas Draht, Schnur und Isolierband. Der Mini kostet übrigens in DL 55 Euronen, in der CH jedoch 115 Franken. Kommentar überflüssig.

QRP und schlechte Antennen vertragen sich nicht gut. Wenn bei 100W mal nur 20 in den  Æther gelangen, ist das kein Drama. Für DX reicht das eh, vor allem in CW. Doch bei 5W Sendeleistung nur 1W in die Luft zu bringen, ist bitter. Bei schwachen Signalen zählt jedes Watt.

UNUN’s und andere Spässe scheiden da von vorne herein aus. Ein Tuner ist nur zusätzlicher Ballast. Also muss die Antenne resonant sein.

Ich habe mich für einen Klassiker entschieden: eine  λ/4 GP mit Radialen. Sie ist unkritisch und leicht aufzubauen. Ich verwende dabei nur 2 Radiale. Auch wenn es in gewichtigen Antennenbüchern anders dargestellt wird: Der Unterschied zwischen einer GP mit 2 oder 3 Radialen ist irrelevant. Der Dritte ist bloss für die Schönheit. Die Rundstrahlung mit nur zwei Radialen ist nahezu perfekt, wie das Bild oben zeigt. Auch in der Elevation ergibt sich keine signifikante Änderung.

Benutzt man nur einen einzigen Radial wird eine leichte Richtwirkung in Richtung des einzigen Radials erzielt, wie das nächste Bild zeigt. Aber auch hier ergeben sich punkto Elevation oder Impedanz keine wesentlichen Unterschiede.

GP1r

Die beiden Radiale werden zirka 45° nach unten gespannt und enden etwa 1m über Boden. Eine flachere Abspannung ergibt eine niedrige Impedanz als 50 Ohm und damit ein etwas höheres SWR.

Wichtig ist, dass die Antenne daheim im Garten ausprobiert und abgeglichen wird. Der Fiberglasmast beeinflusst die Permittivität des Strahlers mit dem aufgeklebten Draht. In meinem Fall war der Verkürzungsfaktor 0.93. Das heisst: anstelle von 5.3m ist er nur 4.9m lang. Ein willkommener Effekt. Ich lasse deshalb das oberste Segment des 10m Mini zuhause. Auch die Radiale müssen etwas kürzer bemessen werden wegen der Bodennähe (in meinem Fall 5.1m). Je nach Terrain wird dann das SWR zwar noch schwanken aber es bleibt in der Regel unter 1:1.5. Der FT-817 ist recht SWR tolerant und meckert auch bei 1:2 nicht.

Vielleicht hören wir uns diesen Sommer auf 14.060 +/-?

73 de OH/HB9ASB es LA/HB9ASB