Ein Österreicher stürzt ab

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Für mich ist ein Notebook – früher hieß das Laptop – das höchste der Gefühle. Mehr Computer brauche ich nicht, aber auch nicht weniger. Wieso die Menschen heutzutage mit klobigen viereckigen Kästen am Ohr telefonieren, weiß ich nicht. Früher gab es zu diesem Zweck schnuckelige Handys. Was ich tun werde, wenn meins eines Tages nicht mehr funktionieren sollte, weiß ich nicht. Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos.

Schlimmer noch als die antiergonomischen Flundern am Ohr, finde ich die so genannten Tablets. Früher hatten wir die in der Schule – sie wurden Schiefertafeln genannt – und schon damals war ich dagegen allergisch. Daher wurde ich vermutlich nach der Achten aus der Schule geschmissen. Ein Freund von mir rennt mit dieser Tafel in der Gegend rum und fotografiert alles, was ihm vor die Nase kommt. Ich lache mich jeweils kringelig. Doch zu was soll eine elektronische Schiefertafel, die weder Fisch noch Vogel ist, sonst gut sein? Das war mir schleierhaft – bis gestern.

Da hat so ein Unding plötzlich bei mir eingeschlagen. Es hat mit einer harmlosen Diskussion um Morsetasten begonnen, da sagte mein Freund unvermittelt – notabene nicht der Tabletfotograf: “Ich hab’ da was für dich.” Er zog ein nigelnagelneues Tablet aus der Tasche. Chili Green HT400 stand darauf. Und dann erzählte er mir eine wundersame Geschichte.

Die Dinger hätte vor Weihnacht Aldi in Österreich für 99 Euronen verkauft. Doch in der Software sei ein Wurm gewesen und sie hätten angeblich nicht richtig funktioniert. So habe er ein paar von den Tafeln für lau gekriegt: als defekte Ware.

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Doch einem Ingschenör ist nichts zu schwör. Was die Össis nicht schaften, raffte der Schweizer offenbar mit links ;-) * Nach dem Aufspielen der richtigen SW funktionierten die grünen Pfefferdinger wie vorgesehen. Der Mann hatte offenbar ein Mega-Schnäppchen gemacht.

So kam ich, als Besitzer eines Alters-Handy, zu einem Tablet. Doch was sollte ich mit dem Teil? Nun, unsere Diskussion ist nach dem Exkurs in die seltsame Welt der Dinge, die eigentlich kein Mensch braucht, wieder beim Morsen gelandet. Und da kam die Erleuchtung. Nach kurzem Surfen fanden wir eine kostenlose App – oder heisst das  Ape? – die morsen konnte. Über das eingebaute Mikrofon werden die Morsezeichen aufgenommen und auf dem Bildschirm der Text angezeigt.

So kann ich jetzt das Tablet einfach neben den Transceiver legen und schon weiss ich Bescheid, wenn ich mal einen Aussetzer haben sollte, oder wenn mein QSO-Partner einen Geschwindigkeitsanfall hat oder Mist morst. Das ist ganz praktisch, vor allem portabel. Vorausgesetzt es muht keine Kuh dazwischen.

Ob sich die elektronische Schiefertafel noch zu mehr gebrauchen lässt? Ich bin sicher, das hier gleich jede Menge Tipps auftauchen werden?

73 de Anton

* Ich gehe natürlich davon aus, dass das auch die Ingschenöre unter den Össis und “Piefkes” hingekriegt haben ;-)

3 Antworten zu “Ein Österreicher stürzt ab

  1. Peter Glasmaxher


    Gruss/aloha/73, Peter

  2. Hallo Anton, ich habe das “Super” Programm probiert. Da meine CW Hörleistungen nach meiner Ansicht nur sehr rudimentär sind, wäre so ein Programm nicht schlecht. Dank diesem Programm habe ich erst gemerkt, wie g u t i c h CW lesen kann! Mein Selbstbewusstsein ist gestiegen. So ein Tablet ist doch nicht nur gut zum Zwiebeln Schneiden.
    73 Karlheinz HB9DNU

  3. Für Deine Tipp-Sammlung!

    Willi

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