Nun ist sie montiert und in Betrieb, die Wellbrook Loop. Abgeschirmt von neugierigen Blicken in meinem privaten Mini-Wald.
Das ganze Wochenende habe ich hin- und hergeschaltet zwischen der Langdraht, einer Inverted L (12 m hoch, 43 m lang) und der Loop mit 1 m Durchmesser, montiert auf einem Rotor. Hauptsächlich auf Mittelwelle im NDB Band, im Rundfunkbereich, im Piratenband 1600 – 1700 kHz, auf 160, 80 und 40 m.
Trotzdem bin ich noch zu keinem definitiven Schluss gekommen. Manchmal ist der Langdraht besser, manchmal die Wellbrook. Auch bei lokalen Störungen, wie nachfolgendes Video beweist (Aufnahme mit Wellbrook auf Minimum! Zum Schluss schalte ich noch auf den Langdraht um!):
Das ist eine Störung, deren Quelle ich noch nicht bestimmen konnte. Die Wellbrook peilt aber klar das Haus an (oder die Wiese gegenüber). Die Störung erscheint nur zu bestimmten Zeiten, jeweils etwa eine halbe bis eine Stunde. Für den Betrieb im Mittelwellenband 630 m ist sie äußerst lästig.
Am wirkungsvollsten scheint mir die Loop im 160m Band zu sein. Interessanterweise vor allem gegen Süden. Wenn am Abend die ersten Küstenfunkstationen vom Mittelmeer auftauchen, kann ich sie zuerst mit der Wellbrook hören, während sie auf dem Draht noch im Störnebel verborgen liegen. Doch später am Abend ist der Unterschied im Signal-Rauschabstand nicht mehr so klar auszumachen. Das betrifft auch Stationen im Mittelwellenrundfunk- und Piratenband. Einziger Vorteil der Wellbrook: dank dem Rotor lassen sich Stationen bei Gleichwellenbetrieb gut voneinander trennen.
Doch das konnte ich bereits mit meiner kleinen Eigenbau-Loop feststellen. Die Wellbrook ist hier nicht besser, sie bringt lediglich stärkere Signale.
Auch auf 80 und 40m steht es zwischen Loop und Draht noch unentschieden.
Eines lässt sich aber jetzt schon sagen: Wer als SWL keinen langen Draht hoch aufhängen kann, ist mit der Wellbrook bestens bedient.
Fortsetzung folgt, 73 de Anton
Hallo Anton,
vielen Dank für deinen ersten Erfahrungsbericht, der durch das Weglassen von unsinnigen dB-Werten wie bei vielen anderen messdatenlastigen Tests so oft nervt! Dein “Erfahrungsbericht” ist das, was man wirklich braucht: Ein “Hörbericht”. Ich freue mich schon auf deine weiteren Ausführungen, denn ich bin “großstadtgeschädigt” (Berlin).
73, Hermann
Au Backe, das tönt aber übel, da macht die Funkerei wirklich keinen Spass mehr! Könnte sich um ein wildgewordenes Schaltnetzteil handeln oder um ein VDSL-Modem, die vielen Träger deuten in diese Richtung. Wie schön ist es doch, diese Probleme mit einem Remote-Empfänger an einem ruhigen Ort elegant auszutricksen. Auch meine Erfahrungen haben gezeigt, dass es die “beste” Antenne nicht gibt. Den Benützern meines Empfänger-Kurheims stehen eine ALA-1530, eine aperiodische Loop, eine ALA-100 und eine Logper zur Verfügung. Die aperiodische Loop (Wanderwellen-Antenne) hat sich zur Hauptantenne entwickelt, die in den meisten Fällen die besten Signale bringt und relativ ruhig ist. Die ALA100 ist vor allem auf den Low-Bands in den meisten Fällen die Antenne mit dem besten Signal/Noise-Verhältnis, aber man sieht immer wieder, dass die gleichen Sender je nach Tageszeit mal mit der einen, mal mit der anderen Antenne besser empfangen kann, das kommt auf den Einfallswinkel, die Richtung und darauf an, ob Boden- oder Raumwelle empfangen werden. Aber die Empfangsleistungen der ALA’s sind erstaunlich, wenn ich mich da an die teuren Profi-Aktiv-Antennen erinnere, mit denen ich anderswo zu tun hatte. Hier am Heim-QTH habe ich auch einen happigen Noise-Level, ist aber markant ruhiger, wenn ich mit der geschirmten Loop mit Norton-Verstärker arbeite, da bleiben viele Störungen weg. Den Verstärker und die Bauanleitung findet man bei QRP-Projects, habe die Antenne mal beschrieben hier in einem BLOG-Beitrag. Solche Loop-Antennen sind aber auf jeden Fall hilfreich, wenn die Umgebung zu lärmig ist. Nun warten wir darauf, dass die Marktaufsicht nicht nur die bösen Baofengs beschlagnahmt, sondern auch solchen Stör-Schrott einstampft:-)