Tagesarchiv: 26. Mai 2014

Der Notfunk und die Prepper

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In den USA ist die Notfunk-Szene viel ausgeprägter und besser organisiert als hierzulande. Dabei hat sie eine gewisse “Schnittmenge” mit einer anderen Szene, die sich ebenfalls auf Katastrophen vorbereitet – den so genannten Preppern. Das Wort stammt von „to be prepared“. Oder wie die Pfadfinder in Deutsch sagen: „Allzeit bereit.“

Genauso wie die Notfunker wollen die Prepper bereit sein und sie nutzen dazu ebenfalls Funk – auch Amateurfunk. Auch sie gehen davon aus, dass im Katastrophenfall die anderen Kommunikationsmittel zusammenbrechen.

Doch im Gegensatz zu den Notfunkern wollen die Prepper nicht anderen, sondern vor allem sich selbst helfen. Denn sie bereiten sich auf den letzten Tag vor, auf den Doomsday, die Apokalypse. Dann, wenn aus einem Missverständnis jemand in den USA oder Russland auf den roten Knopf drückt und die Atomraketen hin- und herfliegen und die Welt, wie wir sie kennen, im Chaos und im nuklearen Winter untergeht. Oder dann, wenn der Supervulkan Yellowstone zum Leben erwacht – was etwa den gleichen Effekt haben könnte.

Oft trifft man in diesem Zusammenhang auch auf die Abkürzung SHTF. Das heisst nichts anderes als: when the Shit Hits The Fan.

Genauso wie die Notfunker haben auch die Prepper ihre Frequenzlisten und halten ihre Übungen ab. Wollen sie sich doch im Fall der Fälle mit anderen Überlebenden austauschen.

Auch unser Armeechef scheint ein Prepper zu sein, wie wir aus den Zeitungen erfahren haben; hortet er doch Unmengen an Mineralwasser :-)

Denn Prepper sind auch Horter. Vernünftigerweise gehen sie davon aus, dass beim Doomsday nicht nur die Kommunikation, sondern auch die Versorgung zusammenbricht. Und da sie möglichst lange zu den Überlebenden gehören wollen, füllen sie ihre Keller bis unter das Dach mit allem, was man sich ausdenken kann: Nahrungsmittel, Medikamente, Wasserfilter, Schutzkleidung und natürlich auch mit Funkgeräten, inklusive Schachteln voller Batterien.

Und da die Prepper vor allem in den USA beheimatet sind, rüsten sie sich auch mit Knarren und Munition aus. Schliesslich will man ja sein Vorratslager verteidigen, wenn Banden von Plünderern durch das verwüstete Land ziehen. Oder sogar Zombies. Gegen die rüstet ja jetzt sogar die Armee!

Aber auch die Prepper müssen arbeiten, so lange der Doomsday ausbleibt. Was, wenn die Katastrophe ausbricht, während sie an ihrem Arbeitsplatz sitzen, 20 Meilen entfernt? Wenn die Autos wegen einem NEMP nicht mehr anspringen, Strassen und Brücken zerstört sind?

Dann schlägt sich der gewiefte Prepper durch die Wälder nach Hause durch. Zu diesem Zweck hat er einen „Bug Out Bag“ dabei. Das ist ein Rucksack, der alles enthält, um unter den widrigsten Umständen nach Hause zu kommen. Aber der Bug Out Bag kann auch dazu dienen, im schlimmsten Fall von zu Hause weg in die Wälder oder ins Gebirge zu gelangen.

Ob unsere Notfunker auch Prepper sind, einen Notvorrat angelegt haben und einen Bug Out Bag mit sich führen?

73 de Anton