Der Notfunk und die Prepper

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In den USA ist die Notfunk-Szene viel ausgeprägter und besser organisiert als hierzulande. Dabei hat sie eine gewisse “Schnittmenge” mit einer anderen Szene, die sich ebenfalls auf Katastrophen vorbereitet – den so genannten Preppern. Das Wort stammt von „to be prepared“. Oder wie die Pfadfinder in Deutsch sagen: „Allzeit bereit.“

Genauso wie die Notfunker wollen die Prepper bereit sein und sie nutzen dazu ebenfalls Funk – auch Amateurfunk. Auch sie gehen davon aus, dass im Katastrophenfall die anderen Kommunikationsmittel zusammenbrechen.

Doch im Gegensatz zu den Notfunkern wollen die Prepper nicht anderen, sondern vor allem sich selbst helfen. Denn sie bereiten sich auf den letzten Tag vor, auf den Doomsday, die Apokalypse. Dann, wenn aus einem Missverständnis jemand in den USA oder Russland auf den roten Knopf drückt und die Atomraketen hin- und herfliegen und die Welt, wie wir sie kennen, im Chaos und im nuklearen Winter untergeht. Oder dann, wenn der Supervulkan Yellowstone zum Leben erwacht – was etwa den gleichen Effekt haben könnte.

Oft trifft man in diesem Zusammenhang auch auf die Abkürzung SHTF. Das heisst nichts anderes als: when the Shit Hits The Fan.

Genauso wie die Notfunker haben auch die Prepper ihre Frequenzlisten und halten ihre Übungen ab. Wollen sie sich doch im Fall der Fälle mit anderen Überlebenden austauschen.

Auch unser Armeechef scheint ein Prepper zu sein, wie wir aus den Zeitungen erfahren haben; hortet er doch Unmengen an Mineralwasser :-)

Denn Prepper sind auch Horter. Vernünftigerweise gehen sie davon aus, dass beim Doomsday nicht nur die Kommunikation, sondern auch die Versorgung zusammenbricht. Und da sie möglichst lange zu den Überlebenden gehören wollen, füllen sie ihre Keller bis unter das Dach mit allem, was man sich ausdenken kann: Nahrungsmittel, Medikamente, Wasserfilter, Schutzkleidung und natürlich auch mit Funkgeräten, inklusive Schachteln voller Batterien.

Und da die Prepper vor allem in den USA beheimatet sind, rüsten sie sich auch mit Knarren und Munition aus. Schliesslich will man ja sein Vorratslager verteidigen, wenn Banden von Plünderern durch das verwüstete Land ziehen. Oder sogar Zombies. Gegen die rüstet ja jetzt sogar die Armee!

Aber auch die Prepper müssen arbeiten, so lange der Doomsday ausbleibt. Was, wenn die Katastrophe ausbricht, während sie an ihrem Arbeitsplatz sitzen, 20 Meilen entfernt? Wenn die Autos wegen einem NEMP nicht mehr anspringen, Strassen und Brücken zerstört sind?

Dann schlägt sich der gewiefte Prepper durch die Wälder nach Hause durch. Zu diesem Zweck hat er einen „Bug Out Bag“ dabei. Das ist ein Rucksack, der alles enthält, um unter den widrigsten Umständen nach Hause zu kommen. Aber der Bug Out Bag kann auch dazu dienen, im schlimmsten Fall von zu Hause weg in die Wälder oder ins Gebirge zu gelangen.

Ob unsere Notfunker auch Prepper sind, einen Notvorrat angelegt haben und einen Bug Out Bag mit sich führen?

73 de Anton

6 Antworten zu “Der Notfunk und die Prepper

  1. Der Kollaps unseres Gesellschaftssystems ist in mancherlei Hinsicht möglich. Grosser Vulkanausbruch oder Erdbeben der Stärke 8 unter Los Angeles. Oder noch einfacher, der Zusammenbruch des Finanzsystems, wenn die Intensität des weiteren Gelddruckens noch lange andauert und die Amis ihre Schulden nie und nimmer zurückzahlen können . Wenn sie diese Verbindlichkeiten auch niemandem sonst anhängen können. Be prepared, habe eine Knarre, denke an dich selber, scheiss auf den Notfunk.

  2. Markus, HB9AZT

    Früher gab es mal den Spruch “kluger Rat-Notvorrat!”. Dazu muss der Keller nicht gleich bis unter die Decke gefüllt sein, aber wer sich schon mal einige Gedanken über die hohe Verletzbarkeit unserer technisierten und vernetzten Gesellschaft gemacht hat, kommt automatisch zum Schluss, dass eine gewisse Vorsorge sinnvoll und nötig ist. Die Grossverteiler geben nämlich ihre Ware nicht einfach gratis ab, wenn die Kassen nicht mehr funktionieren beim grossen Blackout, sondern machen einfach den Laden dicht. Und wer selber für solche Fälle vorgesorgt hat, braucht die Knarre aus dem Bug-Out-Bag dann mit hoher Wahrscheinlichkeit gegen diejenigen, welche sich heute über solche Massnahmen lustig machen und nicht vorgesorgt haben! Die Verbindlichkeiten der Amis sind übrigens kein Problem, da gibt es im Herzen Europas ein einst reiches und unabhängiges Land, aus dem man mit “Blackmailing” fast beliebig viele Milliarden abholen kann, um das Loch in der Staatskasse zu füllen…

    Wer nicht auf den Notfunk scheisst und mal ein weltweit und bei Bedarf auch unabhängig vom Internet funktionierendes und täglich im Einsatz stehendes Notfunknetz anschauen möchte, das z.B. auch in Oesterreich verwendet wird, sollte sich mal das Winlink-System anschauen, geniale Entwicklung, die täglich benützt wird, auch aus Umgebungen ohne Internet-Versorgung Mails verschicken zu können! In der Schweiz laufen übrigens drei solcher Mailboxen, HB9AW, HB9AK und HB9MM, teilweise bereits mit Notstromversorgung ausgerüstet. Funktioniert übrigens nur dank der Tatsache, dass diese Stationen noch über Antennen verfügen:-)

  3. Als ich kürzlich mit meinem Auto von einer Nebenstrasse in die Hauptstrasse abbiegen wollte, kam von links mit hohem Tempo ein Motorradfahrer, der rechts in die Nebenstrasse wollte. Natürlich sah er mich erst, als es schon zu spät war – er konnte zwar noch abbremsen, stürzte aber trotzdem. Zum Glück blieb er unverletzt.

    Auf meine Frage, wieso er denn hier so schnell fahre, antwortete er: Da ist bisher noch nie einer die Nebenstrasse hoch gekommen…

    Genau so denken offenbar auch alle, die sich über Notvorräte und auch “Notfunk” lächerlich machen. Wozu das alles, alles funktioniert ja und wenn mein Bier alle ist, gehe ich einfach in den Supermarkt – einen Engpass gab’s ja bisher noch nie..

  4. Vorsorge mit Mass ist sinnvoll, da gebe ich Markus Recht. Man soll auch hier nicht übertreiben, sonst läuft man mit einiger Sicherheit in den Dürrenmatt-Hammer: “Je planvoller der Mensch vorgeht, desto wirkungsvoller trifft ihn der Zufall”.
    Aber es ist eh zu spät, Mädels und Jungs! Gemäss den neuesten spannenden Berichten beim Traumperlentaucher ist das Jüngste Gericht bereits im Gang.

    • Nicht doch Hansjoerg, du weisst doch, wir sind hier in der Schweiz. Da muss das Jüngste Gericht warten, bis wir darüber positiv abgestimmt haben! Ist übrigens auch mit dem Weltuntergang allgemein so – ohne midestens ein Ständemehr findet dieser sicher nicht statt!

  5. Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Statistisch kommen schwarze Schwäne öfters vor als der OM so denkt. Das Nächste Desaster ist nur gerade um die Antennenecke. Allzeitbereit die Ömer mit ihren Antennen.

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