Einfache 2-Band GP

P1020983

P1020985

Sommerzeit ist Antennenzeit. Obschon ich der Meinung bin, dass Antennen, die man bei Sturm, Schnee und Eiseskälte aufbaut, länger halten. Wie dem auch sei: Das Leben ist ein Provisorium und Amateur-Antennen sind es meistens auch.

Nächstens werde ich wieder vom Lemmenjoki im hohen Norden QRV sein, und da meine Funkfreunde den Wunsch äusserten, ich möge doch diesmal auch auf 15m und nicht nur auf 20m funken, habe ich eine 2-Band GP gebastelt.

Einen Tuner will ich nicht gegen Norden schleppen. Nur der 817er und die HLA-150 kommen mit. Deshalb muss die Antenne resonant sein. Und da ich eine Trap/Unun/Balun-Allergie habe, muss ich auch darauf verzichten. Abgesehen davon, bin ich der Meinung, dass diese Dinger eh nur Leistung fressen. Nicht vergebens nennt man sie parasitäre Elemente :-)

Ich setzte dazu auf den bewährten Portabel-Teleskopmast von DX-Wire (10m Mini). Wobei ich das oberste Element zuhause lasse. Er ist auch so noch lang genug.

Auf diesen Fiberglasmast klebe ich mit Isolierband zwei Strahler aus PVC isolierter Cu-Litze 0.75mm². Um 180° versetzt – also links und rechts vom Rohr.

Der 20m Strahler geht bis zur Spitze und ist vor dem Abgleich 5.25m lang. Der 15m Strahler geht soweit er kann ;-) und ist zu Beginn 3.2m lang. Beide Strahler werden unten am Speisepunkt zusammengelötet, d.h. gemeinsam über 50 Ohm Koax gespeist.

Von dort werden vier Radiale abgespannt, ca. 45° nach unten – für jedes Band zwei. Sie werden mit der Abschirmung des Koax verlötet. Mehr Radiale bringen nichts, wie wir hier in diesem Blog schon besprochen haben und wie jeder mit EZNEC oder MMANA-GAL nachvollziehen kann.

Die Radiale haben eine Drahtlänge von 3.5m und 5.25m. Am Ende macht man eine kleine Schlaufe in den Draht, so dass man sie mit einer Kunststoffschnur irgendwo befestigen kann. Die Radiale bleiben wie sie sind – sie müssen nicht abgeglichen werden.

Doch das gilt nicht für die Strahler. Durch die dielektrische Belastung durch den Fiberglasmast (und PVC Isolation) sind sie zu lang und müssen gekürzt werden. Vernünftigerweise macht man das zuhause vor der Reise. Entweder mit einem Antennenanalyzer oder dem Sender und einem SWR-Meter. Wer nicht rechnen kann und zu aggressiv abschneidet muss halt wieder anlöten ;-)

Doch auch hier gilt wie anderswo im Leben: No risk no fun.

Zuerst wird der 20m Strahler abgeglichen, dann der 15m. Ein SWR von 1:1.2 sollte drin liegen.

Diese Antenne ist kein Kompromiss und ein guter DX-Strahler. Natürlich kann man auch andere Bandpaare kombinieren. Auch eine Drei- und vielleicht gar eine Vierband-Version ist möglich. Allerdings dürfte der Abgleich nicht mehr einfach sein, da sich die Elemente gegenseitig beeinflussen. Am wenigsten wird das längste Element beeinflusst.

Wichtig ist, dass die Strahler sauber durch den Rohrdurchmesser getrennt sind. Klebt man sie zusammen, funzt die Antenne nicht.

Im Übrigen ist diese Art Antenne kalter Kaffee und nicht auf meinem Mist gewachsen. Man findet Ähnliches zum Beispiel im Rothammel.

73 de Anton

 

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden / Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden / Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden / Ändern )

Google+ photo

Du kommentierst mit Deinem Google+-Konto. Abmelden / Ändern )

Verbinde mit %s