Hühnerleiterstecker

Einer der Gründe wieso ich die deutsche Sprache liebe: man kann wunderbare Tatzelwurmwörter zusammensetzen.

Auch die Hühnerleiter ist ja so eine Art Tatzelwurm. Dazu habe ich heute Post von Jürgen bekommen. Er benutzt anstelle eines Antennentuners für jedes Band die passende Länge Hühnerleiter um auf ein günstiges SWR zu kommen. Dazu steckt er jeweils von Hand um und das sieht dann so aus:

IMG_0011B IMG_0005

Das Dachfenster kommt mir übrigens bekannt vor: könnte in meinem Shack sein. Aber auch die Stecker kommen einem bekannt vor ;-)

Eine interessante Methode und dazu noch verlustarm. Da wird keine Leistung in einem Tuner oder einem Balun verbraten!

Jürgen benutzt dabei einen Dipol mit zweimal 16.4m.

In seinem Mail macht er mich übrigens darauf aufmerksam, dass es in gewissen Fällen vorteilhaft ist, den Mantel des Koax bewusst als Gegengewicht einzusetzen und zum Beispiel eine Mantelwellendrossel erst beim Hauseintritt des Kabels anzubringen. Da kann ich ihm nur zustimmen. Die winzige Wunderantenne Mikrovert wäre keinen Pfifferling wert, hätte sie nicht das Gegengewicht des Koaxialkabels.

Womit wir wieder einmal beim Thema wären: Wunder haben in unserer Welt eine interessante Eigenschaft: Sie lassen sich nicht reproduzieren. Das betrifft nicht nur Wunderheilungen oder Maschinen, die scheinbar Energie aus dem Nichts schöpfen, sondern auch Wunderantennen.

Hier noch ein Bild des Programms, das Jürgen verwendet, um die optimale Länge der Hühnerleiter zu bestimmen:

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Vielen Dank lieber Jürgen für dein interessantes Mail. Nur ein Problem habe ich in diesem Zusammenhang noch: leider ist mir dein Rufzeichen entfallen und ich konnte es nirgends finden ;-) Rätsel gelöst: DL4KE :-)

73 de Anton

6 Antworten zu “Hühnerleiterstecker

  1. Hallo Anton 73

    Ein sehr interessanter Beitrag!

    Fin ich grad gut, denn ich habe paar Fragen zu Feeder.

    Zum einen geht es darum die ideale Länge zu bestimmen. Bisher habe ich im Netz nicht sehr viel darüber gefunden. Diese hängt ja auch von der Schenkellängen ab und wahrscheinlich auch davon, welche Impedanz das Kabel hat.

    Ich möchte gerne eine Ultraleichte G5RV 10-80m mit 300Ohm Paralelldrahtleitung für Portabel basteln. Irgendwo habe Ich mal eine 20m Rolle DX-Wire 300Ohm 2XAWG20 Cu-Hart gekauft. Die Antenne sollte möglichst leicht sein, so dass ich sie an einem ausziehbaren GFK-Mast aufstellen könnte. Wäre natürlich auch super, wenn ich nicht immer einen Tuner mitschleppen müsste. Ob das für eine Leistung bis 100 Watt machbar ist? Ein Übergang vom Feeder auf Koax wäre ja auch noch eine Option. Was für Kabel würdest Du für die Schenkel empfehlen?

    Die Frage ist, wie gehe ich am besten vor, bevor ich alles zerschnippelt habe. :-)

    Gruss Urs
    HB9FGW

    • Hallo Urs

      Kabel für die Schenkel? Ich denke, du meinst den Dipol. Da kannst du nehmen was dir gerade über den Weg läuft. Doch das ist nicht das eigentliche Problem. Die G5RV ist ein Kompromissbesen par Excellence und ein Tuner brauchst du auf jeden Fall. Besser ist, mit der Zweidrahtleitung direkt auf einen Symmetrischen Tuner zu gehen. In diesem Fall brauchst du auch nichts zu schnippeln. Die Länge der Zweidrahtleitung ist dann egal.

      73 de Anton

      • Hallo Anton,

        ich bin mir auch nicht ganz sicher, wie Urs das mit dem Kabel meinte. Allerdings sprach er die Impedanz der Hühnerleiter an, wenn ich mich nicht irre :). Ich muss sagen, mich würde auch interessieren, wie sich die Impedanz auf die Transformaton auswirkt und ob man das einfach berechnen kann.

        Gibt es eigentlich irgendwo eine Anleitung zu den Steckern?

        73 de Thorsten

  2. Mit Vorteil vermeidet man Längen von Vielfachen von Lambda/2 (Dipol Schenken + Feeder). Diese Längen bewirken einen sehr hohe Impedanz, die sich auch mit Antennenkopplern oft nicht anpassen lässt. Der Trick der G5RV ist es eben diese Längen zu vermeiden. Mit einer festen Feeder-Länge ist es noch möglich auf allen Bändern von 80-10m eine Anpassung in der Nähen von 50Ohm zu erreichen. Mit einigen steckbaren Feder Abschnitten ist das Problem elegant zu umschiffen. So machen ich das daheim (2×6.5m) und beim Fieldday (2x27m) mit einem Doubelt.
    vy 73 de Yves

  3. Vielen Dank Anton und Yves

    Mit Kompromissantenne hast Du natürlich recht Anton :-).
    Ich habe damit aber recht gute Erfahrungen gemacht und wichtig ist mir, dass ich portabel schnell QRV bin.

    @Yves
    Vielfache von Lambda 1/2 ist schlecht. Das kann ich nachvollziehen. vVielen Dank für den Hinweis! FeederStücke zusammenstecken zur Optimierung….eine Super Idee.

    73
    De Urs

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