Tagesarchiv: 16. August 2011

Corner, Büchsen und Backfire

Wenn’s draussen stürmt und regnet, ist es dem OM in seinem Shack ganz wohl. Nur die Antenne muss im Wetter ausharren. Doch manchmal findet der OM auch ein geschütztes Plätzchen für sie. Unter den Dachbalken zum Beispiel. Oft aus Not, wegen Antennenverbot, aber manchmal auch, weil es bestechende Vorteile hat: Die Antenne ist bei jedem Wetter zugänglich und muss nicht gegen die Elemente geschützt werden. Anstatt Aluminiumgestänge kann man Karton und Alufolie verwenden, wie bei diesem Corner-Reflektor für das 23cm Band:

Natürlich hat das nicht nur Vorteile. Die Wellen werden durch das Dach gedämpft und sollte gar Alufolie als Dampfsperre auf der Dachisolation sein, ist alle Mühe umsonst. Je höher die Frequenz, desto grösser wird die Dämpfung durch das Dach. Bei Mikrowellen wird es kritisch. Trotzdem habe ich jetzt meine kleine “Elektrikerantenne” für 23cm FM durch eine 18 Element Indoor-Yagi ersetzt, die geradewegs in eine Mauer beamt:

Heute hatte ich damit eine 23cm FM Verbindung mit Ruedi, HB9BEN, auf dem Faulhorn. Simplex notabene und über eine Distanz von fast 70km. Dabei hatte Ruedi nur ein 1W Handy.

Natürlich würde es noch besser gehen, wenn ich die Antenne draussen montieren würde, doch “der Fahrstuhl nach oben ist besetzt.” ;-)

Sogar auf 13cm werden Indoor-Antennen eingesetzt. Zum Beispiel für die allgegenwärtigen WLANS auf 2.4 GHz. Oft in Form von Büchsenantennen. Die Idee, eine solche Antenne für 23cm zu bauen, habe ich übrigens wieder verworfen. Die Büchse wäre für dieses Band viel zu gross. So viel Ravioli kann ich einfach nicht verspeisen. Auch eine Short-Backfire habe ich aus meinem Programm gestrichen. Alle unsere Kuchenbleche sind zu klein – und ich möchte keinen Streit mit meiner Götterköchin. Ausserdem haben diese Antennenformen einen entscheidenden Nachteil: wie bereits bei der Corner-Reflektor liegt kaum mehr als 8 bis 12 dBi Gewinn drin. Darum bleibe ich für 23cm bei den bewährten Yagi-Antennen.

73 de Anton