SSB Mobile

Würde Baofeng statt FM, SSB machen, wären die Nebenwellen kein Problem. Für mobile SSB Transceiver drückt die Norm ein Auge zu. Bloss -43dBc werden in diesem Fall verlangt. Vermutlich mit Blick auf die Seitenbandunterdrückung.

Apropos Norm: Als ich den KX3 auf dem Messplatz hatte, ist mir aufgefallen, dass auch dieses Teil das CE Zeichen zu Unrecht trägt (gilt nur für fabrikmontierte Geräte). Ohne Vorverstärker wird nämlich der Lokaloszillator zum Sender und dessen Leistung an der Antennenbuchse überschreitet die Norm um 10dB. Ein typisches Problem der DC-Empfänger. Aber auch praktisch für die benachbarten Amateure. Sie wissen so immer wo der OM gerade empfängt ;-) Dumm nur, wenn alle auf die gleiche DX-Station lauern.

Doch zurück zum Thema: Wer KW-Mobil sein möchte, braucht eine Antenne. Da kommt Chameleon gerade recht. Martin, G8JNJ, hat sich auch dieser Antenne angenommen und ist der Frage nachgegangen, wie effizient so ein Kamel Chamäleon ist.

Er kommt zum Schluss, dass die V1 von Chameleon der Antenne von DG7PE gleicht und äussert Zweifel an der Wirksamkeit dieser Art Antenne. Wenn eine Helical-Antenne paketweise bewickelt werde (anstatt kontinuierlich), würden zwar multiple Resonanzen entstehen, aber die Spulen würden teilweise auch als Drosseln wirken und entsprechende Verluste bringen – besonders für die höheren Frequenzen.

Wenn dann für diese Sorte Antennen noch die Verwendung eines 1:9 Unun vorgeschlagen wird, mutiert sie komplett zum Dummyload, wie Martin mit seinen Messungen beweist. Was da 9:1 transformiert werden soll, ist mir schleierhaft.

Persönlich gebe ich mit Motoren abgestimmte Antennen wie der Codan oder Atas von Yaesu den Vorzug. Oder einer Lösung mit einem spulenfreien Strahler und einem automatischen Tuner. Dabei ist es jedoch wichtig, dass der Tuner unmittelbar am Fusspunkt der Antenne sitzt. Jeder cm Zuleitung bedeutet zusätzliche Verluste und ein Koaxkabel zwischen Tuner und Strahler ist ein absolutes No-Go. Denn für den Tuner ist das Koax nichts anderes als ein zusätzlicher Kondensator, der die Abstimmung erschweren oder gar verunmöglichen kann.

Doch das Wichtigste an der Mobilantenne ist das Auto. Es ist ein ausgezeichnetes Gegengewicht und der Grund für die erstaunlich guten Verbindungen vom Wagen aus. Vorausgesetzt, dass die Masseverbindung aufs Chassis perfekt ist.

Ohne das Gegengewicht der Karosserie  ist eine Mobilantenne nicht mehr viel wert, wie manch ein OM auf dem Balkon feststellen muss.

Auf den langen Kurzwellen (80m und 160m) sind Mobilantennen nicht nur viel zu kurz und der Wirkungsgrad entsprechend klein, auch die Wellenausbreitung legt sich quer. Für Verbindungen ausserhalb der Bodenwelle über einige 100km müsste man möglichst steil in die Ionosphäre strahlen. Senkrechte Mobilantennen tun aber gerade das Gegenteil.

73 de Anton

Bild: Eine der Ladespulen von SAQ (17.2 kHz) in Grimeton, Schweden

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