630m – die Antenne zum Sender

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Die beste und zugleich einfachste Amateurfunkantenne für Mittelwelle ist die Inverted L.

Für den Aufbau gibt es nur drei Regeln:

  1. Hänge möglichst viel Draht möglichst hoch
  2. Spare nicht an Isolatoren
  3. Nimm alles als Gegengewicht, was du hast

Der Vertikalteil ist dabei der wichtigste Teil der Mittelwellenantenne, denn es ist hauptsächlich dieser Teil, der strahlt.

Natürlich ist die Amateur-Mittelwellenantenne im Normalfall viel zu kurz. Der Fachmann sagt dazu, sie sei kapazitiv. Sie muss deshalb mit einer Spule verlängert werden, um in Resonanz zu kommen.

Die Induktivität der Verlängerungsspule kann geschätzt werden, indem man pro Meter Antennenlänge eine Kapazität von 6pF annimmt. Eine Antenne mit einer Gesamtlänge von 50m hat also schätzungsweise eine Kapazität von 300pF. Hat es viele Objekte (Bäume, Häuser, Leitungen etc) in der Nähe muss man mit 7pF/m rechnen.

Meine Inverted L ist etwa 55m lang, hängt in der Nähe des Hausdaches mit seinem Blitzableiter und führt über Bäume hinweg und hat 375pF.

Somit brauche ich eine Spule mit 300uH um in Resonanz zu kommen. Ich habe die Spule als Variometer ausgeführt um die Abstimmung zu erleichtern. Natürlich kann man auch mit einem Abgriff arbeiten. 300uH sind ca. 50 Windungen auf einen Platikkübel mit 30cm Durchmesser und 50cm Länge.

Das untere Ende der Spule gehört auf die Erde, also auf den Sammelpunkt aller Gegengewichte (Erspiesse, Wasserleitungen Gartenzäune, Radials etc.)

Um die Impedanz des Koaxkabels anzupassen, greift man die Spule am unteren Ende ab. Dieser Abgriff befindet sich in der Regel fast am Erd-Ende der Spule, d.h. nur ein paar Windungen darüber (1-5). Denn für die Impedanzanpassung arbeitet die Verlängerungsspule als Autotrafo. Sie muss die 50 Ohm des Koaxkabels auf die die paar tausend Kilo-Ohm der Antenne transformieren. Die Verlängerungsspule hat also eine Doppelfunktion. Mit dem oberen Abgriff stelle ich Resonanz ein und mit dem unteren auf bestes SWR.

Dabei ist höchste Vorsicht geboten: Auf der Antenne entsteht dabei eine Hochspannung von mehreren Zehntausend Volt.

Der gewiefte Funkamateur baut die Verlängerungsspule natürlich als Variometer. Denn die Antenne hat nur eine Bandbreite von 1-3 KHz und muss nicht nur bei Frequenzwechsel, sondern je nach Wetter nachgestimmt werden.

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Ist die Bandbreite der Antenne grösser, ist sie schlecht. Wenn OM zur Anpassung einen Unun verwenden möchte, kann er auch einen Dummy Load benutzen.

Ein Variometer, das sehen wir oben rechts in der Skizze, ist eine kleine Spule in einer grossen. Die innen liegende Spule wird drehbar gebaut (180Grad). Bei gleichem Wicklungssinn erreicht man die höchste, bei entgegengesetzten Wicklungen die niedrigste Induktivität.

Über den Wirkungsgrad habe ich bereits in früheren Beiträgen geschrieben. Die typische Amateur-Mittelwellenantenne hat einen Strahlungswiderstand von ein paar hundert Milliohm und die Summe der Verlustwiderstände liegt irgendwo zwischen 50 und 150 Ohm.

Der Abgleich des Variometers erfolgt beim ersten Mal mit einem Messender oder Anatennenanalyzer. Nachstimmen kann man sie bei Bedarf mit dem Sender auf kleinster Leistungsstufe. Zum Grobabgleich ist der Sender jedoch nicht geeignet. Der Frequenzbereich ist zu klein und den Transistoren könnte dabei schlecht werden.

73 de Anton

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