SOTA

Das Einzige was uns hierzulande fehlt ist das Meer. Daher können wir nicht einfach an einem Wochenende rausfahren und eine IOTA-Insel aktivieren. Dafür gibt es massenweise Berggipfel und das SOTA (Summits on the air). Man kann damit zwei wunderbare Hobbys vereinen: Funken und Bergwandern, bzw. Bergsteigen. Leider ist mein Innenohr leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen, so dass ich weder fürs Bergsteigen noch für Schifffahrten zu Meeresinseln geeignet bin. Aber mein Funkkollege Cami, HB9EXF, hat da keine Probleme. Kürzlich war er auf dem Piz Tgietschen 2854m.ü.M (HB/GR-248) und hat von dort einige  QSO’s auf 40 und 17 Meter getätigt.

Ich habe mich immer gefragt, wieso SOTA-Expeditionen Masten auf Berge schleppen um dort die wunderlichsten Antennengebilde zu errichten. Und so gab ich Cami den Rat, einen Dipol einfach ans Gipfelkreuz zu hängen, zwischen zwei Steintürmen aufzuspannen oder im schlimmsten Fall einfach auf den Boden zu legen. Denn Stein (und Eis!) ist nicht nur ein recht guter Isolator, er hat auch eine gute Permittivität, bzw. dielektrische Leitfähigkeit. Der steinige Gipfel eines Berges stellt keineswegs “die Erde” dar, die sich fest im Schwarmgedächtnis der Öhmer verankert hat. “Ground” gibt es auf Bergipfeln nicht. Darum ist es auch unerlässlich, dort oben einen Dipol zu verwenden. Sonst sucht sich die HF das Gegengewicht im Koaxmantel, im Gehäuse des Funkgerätes und im OM selbst :-)

“Wo keine Erde ist, da lass dich ruhig nieder”. Der Felsen mag zwar, je nach Zusammensetzung, die Wellen etwas dämpfen und die Abstrahlung etwas nach oben “drücken”. Doch der Einfluss wird oft unterschätzt. Auch wenn der Dipol nur einen Meter über den Felsen hängt, so ist er unter Umständen besser als ein Dipol zehn Meter über der saftigen Wiese unten im Tal.

Auch riet ich Cami, auf einen resonanten Dipol zu verzichten, und die Anpassarbeit seinem Tuner anzuvertrauen. Eine Antenne muss nicht resonant sein, damit sie strahlt. Nur die Anpassung muss stimmen. Diese kann ruhig beim Sender vorgenommen werden. Viel Koax wird man ja kaum auf einen Berggipfel schleppen.

So hat man mehr Zeit, die Aussicht zu geniessen und QSO’s zu fahren.

73 de Anton

PS. Bilder von HB9EXF, vielen Dank Cami!

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