Tagesarchiv: 9. Januar 2011

Die Bastelkiste und ein verregneter Sonntag

Wie bereits erwähnt, habe ich Post bekommen. Und zwar von wuzhihui822009

Und zwar das Schaltnetzteil oben im Bild. 12V/30A für sage und schreibe $38.80, Versand inklusive. Da konnte ich auch darüber hinweg sehen, dass das Teil einen gewissen “Klirrfaktor” aufwies. Als ich es öffnete viel ein Rotorblatt des Lüfters heraus. Transportschaden. Wuzhihui hat noch etwas Mühe mit der Verpackung. Doch glücklicherweise half mir ein tiefer Griff in die Bastelkiste. Dort wartete seit Jahren ein ähnlicher Lüfter auf seine Wiederbelebung. Ich musste nicht einmal ein Loch bohren.

Ansonsten ist das Gerät sauber und professionell aufgebaut. Erstaunlicherweise fast identisch mit dem kürzlich getesteten Nissei. Da kommt doch der Verdacht auf, dass die beiden aus der gleichen chinesischen Fabrik stammen könnten.

Natürlich liefert das Gerät, wie bereits das Nissei, neben DC auch noch gratis ein ganzes Spektrum von HF. Das Bild auf dem Analyzer war praktisch identisch. Auf obigem Foto sind meine zusätzlichen Filtermassnahmen zu sehen: Für Netz- und 12V je ein Ringkern wie im Nissei. Zusätzlich ein 2,2uF Folienkondensator auf dem 12V-Ausgang. Erfahrungsgemäß machen sich ja die Störungen der Schaltnetzteile besonders auf den längeren Bändern bemerkbar. Der Output des Netzteils lässt sich übrigens mit einem kleinen Poti (links neben der Leuchtdiode) auf 13.8 Volt einstellen. Bis jetzt läuft das Teil klaglos. Der Lüfter ist übrigens Temperatur gesteuert. Ich werde ihm aber noch einen Vorwiderstand verpassen, Luftheuler mag ich nur am 1. August (Für die ausländischen Leser: am Nationalfeiertag).

Obschon ich meine Bastelkiste im vergangenen Jahr ziemlich entrümpelt hatte, kommen immer wieder interessante Teile zum Vorschein. Bei mir werden zwar die meisten Antennen über Ecoflex 10 oder RG-213 gespeist, trotzdem fand ich im Bodensatz der Bastelkiste zwei Stück Koaxialkabel vom Typ Aircell 7. Im Gegensatz zum Ecoflex oder zum RG-213 ist das Aircell nicht 10.2, bzw. 10.3mm dick, sondern nur 7.3mm und entsprechend leicht und flexibel. Es weist sogar etwas bessere Dämpfungswerte auf als das bekannte RG-213 (siehe Tabelle ganz unten). Also ein ideales Kabel für Portabelbetrieb.

Aber leider passen weder Stecker für das RG213, noch für das RG-58 (D=4.95mm) dran. Und wer hat schon alle Stecker für alle gängigen Kabel auf Vorrat. Doch die Lösung ist einfach: Ein Stück vom Aussenmantel des Ecoflex-10 passt perfekt auf das Aircell. Die Kupferfolie der Abschirmung wird entfernt, das Geflecht so zusammengeschoben, dass es die (zu grosse) Masse-Muffe halten kann und fertig ist. Der Stecker sitzt wie angegossen. Hier im Bild ein BNC mit 10.3mm, wie er üblicherweise für das RG-213 gebraucht wird.

Doch damit ist der verregnete Sonntag noch nicht gelaufen. Das Fernsehen bringt eh nur Reklame und so greife ich nochmals in die Bastelkiste. Denn für die nächste Funkexpedition brauche ich dringend einen neuen Mastfuss für meinen 12.5m Fiberglas-Telekopmast. Der letzte hat auf den Lofoten das Zeitliche gesegnet.

Da erinnere ich mich eines Teils, das ich in der Landi gekauft habe – meinem Lieblingsladen für HF-Zubehör ;-)

Es handelt sich um einen “Sonnenschirmhering”. Im Prinzip ein Hering, wie er zum Zelten gebraucht wird, mit einem angeschweißten Rohrstück und einem Bügel zum bequemen “aus dem Boden ziehen”. Rasch noch ein grösseres Rohrstück rangeschraubt, das ich irgendwo absägen konnte, darüber ein Kartonrohr als Verletzungsschutz gestülpt und das Ding passt perfekt auf meine 12.5m DX-Angelrute.  Genau genommen hinein in das unterste Rohr – oder anders ausgedrückt: ich habe aus dem Weibchen (für den Sonnenschirm) ein Männchen gemacht ;-) Diese Geschlechtsumwandlung  hätte bei einem Durchlauferhitzer (Händler) bestimmt hundert Franken gekostet.

73 de Anton