Tagesarchiv: 21. Januar 2011

Die Grenzen der Wellenträume

Im Dreamers Band unterhalb 9kHz purzeln die Rekorde. OE5ODL wurde in Todmorden, West Yorkshire, empfangen. Über eine Distanz von 1252km. Doch der Schein trügt. 9kHz wird nie ein richtiges Amateurfunkband sein. Die bisherigen “Funkverbindungen” waren nämlich gar keine. Es wurden keine Nachrichten ausgetauscht. Angesichts der verwendeten Bandbreiten wäre das auch nicht möglich. Die Bandbreiten bewegen sich im mHz oder sogar im Mikrohertz Bereich. Wie auch auf 136kHz üblich, wurden die Signale mittels FFT auf einer Wasserfallanzeige betrachtet. Die Versuche erstreckten sich über Stunden oder sogar Tage!  Echte CW-Verbindungen unter Amateurfunkbedingungen dürften wohl kaum weit über den Nahbereich hinausgehen. Also wohl kaum als über eine Wellenlänge (34km). Echtes DX im Dreamers Band bleibt also ein Traum.

Aber es gibt tatsächlich Funkverbindungen mit echtem Nachrichtenaustausch, die weit unten im Längstwellenbereich stattfinden, nämlich auf 3,3 kHz in PSK31. Auf dieser Frequenz werden von sogenannten “Cavern” Versuche in Höhlenkommunikation  durchgeführt. Caver experimentieren schon seit Jahren mit Lang- und Längstwellen. Die PSK-Verbindung funktionierte immerhin über 300m, bei einer Tiefe von 30m. Und dies mit kleinen Spulenantennen. Im Vergleich zur Wellenlänge von über 90km ist das aber ein Katzensprung.

Je tiefer eine Frequenz ist, desto mehr dringt sie nämlich in die Erde ein. Darum benutzen auch U-Boote extrem niedrige Frequenzen, um im getauchten Zustand zu kommunizieren.

73 de Anton

PS. Bin heute Nachmittag in Sottens am messen :-)

Hier noch Iacopos Giangrandis Webseite mit Bildern und Analysen von allen (ehemaligen) Schweizer MW/KW-Sendestandorten