Tagesarchiv: 13. Januar 2011

Extremfunk

Manche Dinge sind einfach verrückt. Auch wenn sie für einige normal sind. Im folgenden Video können wir durch die Helmkamera eines Servicemanns sehen, der auf einen 540m hohen Sendeturm klettert um Reparaturen auszuführen. Vorsicht: Das Video ist nur für Schwindelfreie!

Ebenso verrückt, nur weniger schwindelig, sind die extremen QRP-Versuche von G3XPM. Auf 136 kHz überbrückte er mit nur 10 Mikrowatt ERP ganze 62km! Sein Sender liefert 2W, doch Antenne hat der OM keine. Statt dessen verwendet er zwei Erdpfähle, die er im Abstand von 20m in den Grund getrieben hat.

Sein Sender arbeitet in CW, genauer mit extrem langsamem CW, mit Punktlängen von 3 Sekunden und Strichlängen von 9 Sekunden. QRSS3 genannt. Natürlich kann kein vernünftiger Mensch so langsam morsen, ohne aus dem Takt zu fallen oder einzuschlafen. Das erledigt sein Sender mit einem programmierten Mikroprozessor. Aber es geht auch anders:  ON7YD hat ein Programm für PC geschrieben, mit dem man so langsam senden kann, wie man will und Zeit hat. Die Software heisst QRS und kann hier heruntergeladen werden.

Zum Empfang dieser Signale braucht es natürlich auch wieder den Computer. Nur der hat soviel Geduld. Ein kleines Spektrum wird, via NF-Ausgang des Tranceivers und PC Soundkarte, auf einer Wasserfallanzeige dargestellt und der Operator kann dann das CW-Signal von Auge decodieren. Mir hat zu diesem Zweck das Programm ARGO am besten gefallen.

Wegen der extrem geringen Bandbreite können noch Signale decodiert werden, die weit unter der Aufnahmegrenze für normales CW liegen. Bei QRSS3 ca. 20dB.

73 de Anton