Tagesarchiv: 30. Januar 2011

HE3OM 137kHz

Die meisten von uns besitzen einen Shack mit Antenne. Doch HE3OM hat eine Antenne mit Shack, wie auf dem Bild oben zu sehen ist. Gerade mit genügend Platz um eine Station einzurichten. Die Hälfte des Shacks wird durch die ehemalige Anpassschaltung für 765kHz in Anspruch genommen:

Diese Mega-Matchbox ist, mit Ausnahme eines Kondensators, für 137kHz nicht brauchbar. Für 500kHz wäre sie ideal gewesen, doch leider bekamen wir keine Sonderbewilligung des BAKOM. Das Frequenzband um 500kHz sei der Radionavigation und dem maritimen Funkdienst zugewiesen, hieß es. Zudem weise der nationale Frequenznutzungsplan eine Zuteilung an RFID und medizinische Anwendungen aus. Und last but not least: Bei der Stilllegung des Landessenders Beromünster (531kHz) habe man bereits einer anderen Amateurgruppe die Bewilligung verweigert. Man könne nicht einmal Nein sagen und dann wieder Ja. Für 500kHz sieht es also schlecht aus, in der Schweiz. Und das gleiche gilt wohl auch für andere neue Bänder, die bereits in vielen europäischen Ländern zugelassen sind: 9kHz, 5MHz, 70MHz.

So werden denn weiter nicht existierende RFID und medizinische Geräte 500kHz auf dem Papier belegen, eine schweizerische Marine im Traum auf 500kHz funken, zusammen mit nicht existierenden Funkfeuern auf 500kHz. Nur der Navtex ist real, doch dieser benutzt ausschliesslich (nebst KW) 490 und 518kHz.

Doch das juckt unsere Fernmeldebehörde nicht. Was zählt ist, was auf dem Papier geschrieben steht.

Das ist schade, denn der Amateurfunkdienst ist ein Experimentalfunkdienst. Oder war es zumindest. Oft habe ich den Eindruck, dass es in den Augen vieler eine Art erweiterter CB-Funk ist. Vielleicht auch in den Augen des BAKOM? Das wäre eigentlich ein Argument, die Prüfungsanforderungen zu erhöhen, statt sie dauernd zu reduzieren.

73 de Anton