Tagesarchiv: 9. März 2011

Frische Luft angepeilt

Die Sonne gibt Gas und draussen riecht es nach Frühling. Da hat der OM die Qual der Wahl: soll er in der Stube hocken und auf 15m mit der Welt QSO fahren oder vom Vorfrühlingswetter profitieren. Gut hat’s, wer beides unter einen Hut bringen kann.

An einigen Orten werden schon Füchse gejagt, so auch bei meinem Funkfreund Paul. Nächstes Wochenende will er peilen. Oben im Bild sehen wir das Schema seines Peilsenders für das 80m Band. Aber nicht nur auf 80m werden Füchse gesucht, auch auf 2m preschen die alten Männer durch den Wald. Hier das Schema von Pauls 2m TX:

Auf 2m ist das Peilen wesentlich schwieriger. Der OM wird von Reflexionen genarrt und die Antenne bleibt zuweilen im Unterholz hängen. Soweit meine Erfahrung aus den jährlichen Plauschfuchsjagden, die unser Club veranstaltet. Auch wenn dabei den einen oder anderen das Jagdfieber packt, so geht es dabei doch recht gemütlich zu und das gesellige Beisammensein hat Priorität.

Wie es bei den “Profi-Amateur-Peilern” läuft, könnt ihr den folgenden Zeilen entnehmen, die mir Paul geschrieben hat:

Nächstes Wochenende wird die Peilsaison wieder gestartet. Aus diesem Grund sende ich Dir einige Bilder eines einfachen Peilsenders für 2m und 80 m.

Gesendet wird auf 80 m mit normaler Trägertastung und auf 2m in AM. Die Kennung der zu suchenden Sender ist MOE bis MO5, der Zielfuchs sendet MO.

Bei einer normalen Fuchsjagd müssen die 5 Zeitfüchse  MOE bis MO5 und gefunden werden. Alle Sender laufen auf derselben Frequenz, jedoch nur 60 Sekunden in einem 5 Minuten Intervall. Der Zielfuchs MO sendet kontinuierlich, jedoch auf einer anderen Frequenz.

Zwischen 10 und 12 Uhr am nächsten Sonntagmorgen sollten die Peilsender zwischen 3.5 und 3.6 MHz zu hören sein.

Das scheint mir schon eine wesentlich ernstere Sache zu sein. Viel Erfolg Paul!

Doch Peilen ist nicht die einzige Frischluftbetätigung für Funkamateure. Einige “aktivieren” neue Inseln. Das heisst, sie funken von dort, damit sie andere sammeln können. Das Ganze heisst dann IOTA (Islands On The Air) und ist eine interessante Spielart des Amateurfunks. Doch leider gibt es in der Schweiz nur wenige Inseln und die haben keine IOTA-Nummer bekommen. Wir haben es mehr mit den Bergen und so entstand das Gegenstück zum IOTA, das SOTA (Summits On The Air). Anstelle von Inseln werden Berggipfel gesammelt und damit auch Flachländer zum Zug kommen, sogar Hügel. Natürlich gibt es auf unseren Bändern noch viel mehr zu sammeln und zu jagen als nur Inseln und Gipfel. Schliesslich ist der Mensch trotz aller Technik ein Jäger und Sammler geblieben.

Was mich betrifft, so sammle ich eher Funkgeräte. Doch dieses Hobby im Hobby ist durch die Kapazität meines Shacks und des Kellers begrenzt. Und so verkaufe ich immer wieder was sich angesammelt hat. Bei der Badewanne muss man ja auch ab und zu den Stöpsel ziehen.

Übrigens: wenn euch noch EU-30 in der IOTA-Sammlung fehlt, so bin ich gerne für einen Sked zu haben: ab Mitte Mai :-)

73 de Anton