Tagesarchiv: 17. März 2011

Link-Schau

Liebe Funkfreunde, hier einige interessante Webseiten, die ich in den letzten Wochen bei der Suche im Internet entdeckt habe. Es ist ein wenig von allem dabei, von VLF bis Mikrowellen:

Hier eine Webseite, die den Frequenzen unter 9 kHz gewidmet ist, dem sogenannten Dreamers-Band. Claude-Alain, HB9CGL hat mich darauf aufmerksam gemacht. Ob wir Funkamateure in diesem Bereich jemals eine offizielle Zuteilung bekommen werden, ist ungewiss. Im nationalen Frequenzzuweisungsplan des BAKOM ist zwar nur die Frequenz 2.275 kHz für ältere Lawinensuchgeräte ausgewiesen.

In diesem Bereich ist jede Stereoanlage ein Sender und zwei Erdelektroden, in möglichst grossem Abstand in den Boden gesteckt, sind bereits eine Antenne. Ob es verboten ist, seine Stereoanlage zu erden ;-)

Auch G3XBM befasst sich unter anderem auf seinem Blog mit VLF. Sein Blog-Schwerpunkt liegt übrigens bei QRP, von Lang- bis Mikrowelle.

Doch gehen wir etwas höher in der Frequenz. Ein Grabber für das 136 kHz Band, den ich im Auge behalte, ist der von OE3GBH in Wien. Ein schwieriger Pfad für die Bodenwelle von hier aus. Er führt über mehr als 700km quer über die Alpen. Trotzdem ist mein Langwellensignal in QRSS3 dort zuweilen auch am Tag zu sehen. Dafür hapert es manchmal nachts. Die Ausbreitungsbedingungen auf Langwelle sind wohl nicht so einfach durchschaubar.

Apropos Funkausbreitung. Hier findet man eine aktuelle Welt-Karte der D-Schicht Adsorption. Das ist die unterste Schicht der Ionosphäre, die die Lang- Mittel- und Grenzwellen tagsüber so stark dämpft, dass sie die darüber liegende, reflektierende E-Schicht nicht mehr oder nur geschwächt erreichen. Die D-Schicht existiert glücklicherweise nur tagsüber.

Überspringen wir mal den Kurzwellenbereich und begeben uns auf die andere Seite des Spektrums. Eine 2m-Bake, die bei mir oft zu hören ist, befindet sich in Beaune, JN26ix. F1ZAW sendet horizontal polarisiert auf 144.468 MHz mit 10W ERP. Erstaunlich, wie gut das Signal quer über das Juragebirge ins Schweizer Mittelland kommt. Dabei habe ich nur eine 6ele Yagi unter dem Dach und daran zurzeit einen TR9130. Ein 2m Allmodetransceiver. Ein Gerät aus den frühen Achtzigerjahren, oft als unempfindlich verschrieen. Doch neu abgeglichen hört man damit das Gras wachsen, und die Leistung von gut und gerne 30W ist auch nicht zu verachten. Und dann natürlich das hübsche S-Meter anstelle einer kruden LED-Zeile :-)

Doch nicht nur auf 2m, auch auf 23cm kommen Baken quer über den Jura ins Mittelland. Regelmässig hier zu hören sind F5ZBS in Strassburg und F1ZBI auf dem Petit Ballon. Notabene mit einer Eigenbau 18 Element Yagi, die meine bescheidenen mechanischen “Künste” arg strapaziert hat, und einem Eigenbau-Transverter. Hier eine Übersicht über die französischen 23cm Baken. Natürlich ist in SSB auf dem 23cm Band kaum mehr was los, seit die sogenannten “UKW-Amateure” auf Kurzwelle funken dürfen. Das trifft aber auch auf 70cm SSB zu. Einem Band, wo ich in den 80er Jahren fast jeden einen Gesprächspartner fand. Kürzlich hat mich ein HB3er mit ungläubig grossen Augen angeguckt, als ich ihm erzählte, dass man auch auf VHF und UHF auch SSB machen kann und nicht unbedingt über Relais funken muss. Das kam mir vor wie der TV-Techniker, der mir weismachen wollte, dass Lang- und Mittelwellen nicht mehr existieren würden.

Baluns sind für mich ein rotes Tuch, wie meine Freunde wissen, aber trotzdem immer wieder ein Gesprächsthema. Wer wissen möchte, wie die Dinger eigentlich funktionieren, findet an dieser Adresse vielleicht eine Antwort.

Zum Schluss noch eine Seite, auf der sich immer wieder die neusten Informationen über den Amateurfunk finden lassen. Es ist die News-Seite der IARU. Reinschauen lohnt sich. Man findet da unter anderem die Vorbereitung für die nächste Wellenkonferenz (WRC 2012). Dort soll unter anderem ein 600m Band für den Amateurfunkdienst zur Sprache kommen. Allerdings jetzt nicht mehr um die 500kHz, wie früher vorgeschlagen, sondern etwas tiefer, von 472 bis 487 kHz. Die Amerikaner plädieren sogar dafür, zwei Bereiche zu erhalten: 461-469 kHz und 471-478 kHz. Wieso 470 kHz ausgespart werden soll, entzieht sich meiner Kenntnis. Der Grund für den Strategiewechsel bei der IARU ist beim Schiffsfunk zu suchen, der sich für 500kHz wehrt und dort einen neuen Dienst etablieren möchte.

Und hier noch ein Off Topic aus aktuellem Anlass: Ich möchte euch empfehlen, in Anbetracht der derzeitigen Ereignisse in Japan, wieder einmal die Dokumentarfilme über Tschernobyl anzusehen. Zum Beispiel diesen hier über “Bioroboter“. Da läuft einem das kalte Grausen den Rücken runter.

So, das wär’s für heute. 73 de Anton

Bild: Beat, HB9IIV, arbeitet an der Koaxialleitung des ehemaligen Mittelwellensenders in Sottens.