Tagesarchiv: 15. März 2011

Katastrophe in Japan – Konsequenzen für den Amateurfunk?

Die Lage in Japan verschlechtert sich von Stunde zu Stunde. Nun hat der Wind noch gedreht und weht die radioaktive Wolke gegen Tokio. Menschen flüchten, Fabriken müssen schliessen. Die Auswirkungen dieser Krise wird sich auf die Wirtschaft der ganzen Welt auswirken. Bereits fallen die Börsenkurse, in Deutschland und der Schweiz will eine Mehrheit aus der Atomenergie aussteigen. Wird halb Japan unbewohnbar, bedeutet das vermutlich den Niedergang der Atomindustrie – weltweit. Mit einschneidenden Konsequenzen.

Ich drücke unseren japanischen Funkkollegen die Daumen und hoffe, dass sie und ihre Familien diese Katastrophe von apokalyptischem Ausmass heil überstehen. Japan hat ja die grösste Amateurfunkdichte der Welt. Von den ca. 3 Millionen Amateurfunkern weltweit, leben allein 1.3 Millionen in Japan, aufgeteilt in vier Lizenzklassen. Hier ist der japanischen Bandplan zu sehen. 160 und 80m unterliegen dort starken Beschränkungen wegen dem Schiffsfunk. Wer auf diesen Bändern nach japanischen Stationen Ausschau hält, sollte zuvor einen Blick auf den Bandplan werfen.

Doch was könnte diese Katastrophe für den Amateurfunk bedeuten? Was passiert mit Yaesu, Icom, Kenwood und Co?

Icom ist noch der einzige Hersteller, der alle seine Geräte in Japan produziert. Die Fabrik steht in Osaka, 400km südwestlich von Tokio. Unvorstellbar, dass die radioaktive Verseuchung bis dorthin gelangt. Um unsere “Spielzeuge” aus Japan brauchen wir uns also keine Sorgen zu machen.

Abgesehen davon, sollten wir uns mehr um die Menschen und ihr Schicksal sorgen, die in diesem Inselland leben. Und selbstverständlich die Notfrequenzen freihalten. Es geht dabei hauptsächlich um 7030 kHz. Der meiste Notverkehr wird auf VHF/UHF abgewickelt.

73 de Anton

Bild: 1kW HF Endstufe von Motorola, wie sie von HE3OM in Sottens für Kurzwelle eingesetzt wurde.