Tagesarchiv: 10. Dezember 2010

Where do we go next?

Auch nächstes Jahr möchte ich wieder aus fernen Landen funken. Am liebsten von einer Insel und noch lieber von einem Leuchtturm – dem Traum-QTH aller Funkamateure.

Mich reizt es nicht, möglichst viele Funkverbindungen mit einem seltenen Call zu tätigen und im Pileup zu wühlen. Meine Motivation ist eine andere:

Die Funkwelt von einem anderen Ort aus zu hören, für einige Zeit einen anderen „Funkhorizont“ zu haben.

Mir liegt nichts daran, mit einem Helikopter oder Schlauchboot Tonnen von Material auf ein ödes Riff zu bringen, mit einer Männerhorde in Zelten zu hausen und die ganze Nacht den Lärm der Generatoren zu ertragen. Das hatte ich im Militär bis zum Abwinken. Ich lege Wert auf einen gewissen Komfort, auf gutes Essen und Trinken und Zeit für interessante Gespräche abseits der Technik und die Berührung mit der Natur. Der Funk ist das Sahnehäubchen.

Doch wohin soll es nächstes Jahr gehen?

Per Zufall bin ich auf eine Insel gestoßen, von der die meisten Menschen nicht wissen wo sie liegt. Dabei ist sie bewohnt und auch recht groß. 105km misst ist die Rundtour mit dem Velo. Zu Fuß, am Strand entlang, muss man aber über 140km zurücklegen. Kein Wunder, die Insel ist immerhin 588 Quadratkilometer groß. Also etwa gleich groß wie der Kanton Glarus. Der höchste Punkt liegt jedoch nur bei 162m über Meer, in einem Waldgebiet mitten in der Insel. Dabei reicht es immerhin noch für einen 25m hohen Wasserfall.

Nicht weit davon ist bereits etwas zu finden, das Funker brennend interessieren dürfte: Ein 2m FM Relais auf der gleichen Frequenz wie das Relais Magglingen. Gut zu wissen, wenn man mit dem Handy auf der Insel unterwegs ist.

Einen Leuchtturm als Ferienwohnung habe ich dort leider nicht gefunden, aber immerhin ein Häuschen am Strand mit viel Platz für Antennen. Nebst dem bewährten IC-7200 wird mich auch ein IC-735 als Backup begleiten. Auch 2m SSB wird diesmal dabei sein, mit einem IC-290D und einer 9ele von Tonna.

Für Kurzwelle nehme ich einfach genügend Draht mit. Eine passende Antenne wird uns dann schon einfallen. „Uns“ sage ich, weil ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben haben, dass mich dort ein paar Funkfreunde besuchen werden.

Aber natürlich kommt auch ein 12.5m Fiberglas-Teleskopmast und ein automatischer Antennenkoppler mit. Glücklicherweise bin ich nicht auf das Flugzeug angewiesen. Auf die Insel fährt eine Fähre.

Ein rares Rufzeichen werden wir war nicht vorzuweisen haben, dafür eine begehrte IOTA-Nummer.

Doch darüber das nächste Jahr mehr. In der Zwischenzeit könnt ihr mal schauen, wie es dort aussieht: Webcam

73 de Anton

Bild: Blick in einen TenTec-Tuner. Anstelle einer Rollspule wird als variable Induktivität ein Toroid verwendet.